Einmahl, wie viele Scheffel er wöchentlich könne verarbeiten?
Fürs andere, in welcher Ordnung die Beschäfti- gungen mit einander zu verbinden? wenn die ge- setzte Anzahl von Scheffeln zu der gesetzten Zeit gewiß soll verarbeitet werden?
Fürs dritte, wie die Abgänge am besten zu nutzen sind?
Wir wollen jedes Stück besonders untersuchen.
§. 472.
Das erste, wie viele Scheffel wö- chentlich können ver- arbeitet werden?
Wie viele Scheffel können in diesem Gewerke wö- chentlich verarbeitet werden? Wenn wir die Arbeiten, die bey der Verfertigung der Stärke vorkommen, ge- gen einander halten, und hierbey dieß erwegen, daß die Mesche nicht eher als in dem neunten Tage nach der Einmeschung zum Abtreten geschickt ist, so müssen wir diesen Satz bilden:
Drey Buttiche mit Mesch können in neun Tagen verarbeitet werden, wenn an Gefäßen und an dem andern Geschirre, an Raume und an Menschen kein Mangel ist.
Daher folget, daß die Anzahl dieser Scheffel alsdenn könne bestimmet werden, wenn man es vestgesetzet hat, wie viel man auf einmahl einmeschen will. Und nach diesem ist die Größe der Mesch-Buttiche einzurichten.
Anmerk. Man wird fragen, wie viel soll man auf einmahl einmeschen? Wird zu viel auf ein- mahl eingemeschet, so kann man es nicht recht durch- arbeiten. Wird zu wenig auf einmahl eingeme- schet, so verschwindet der Vortheil. Sollte ich ein solches Gewerke anlegen, so würde ich nach dem hiesigen Maaße nicht über drey Scheffel und nicht
unter
Der Stadt-Wirthſchaft 2 Abſchnitt,
Einmahl, wie viele Scheffel er woͤchentlich koͤnne verarbeiten?
Fuͤrs andere, in welcher Ordnung die Beſchaͤfti- gungen mit einander zu verbinden? wenn die ge- ſetzte Anzahl von Scheffeln zu der geſetzten Zeit gewiß ſoll verarbeitet werden?
Fuͤrs dritte, wie die Abgaͤnge am beſten zu nutzen ſind?
Wir wollen jedes Stuͤck beſonders unterſuchen.
§. 472.
Das erſte, wie viele Scheffel woͤ- chentlich koͤnnen ver- arbeitet werden?
Wie viele Scheffel koͤnnen in dieſem Gewerke woͤ- chentlich verarbeitet werden? Wenn wir die Arbeiten, die bey der Verfertigung der Staͤrke vorkommen, ge- gen einander halten, und hierbey dieß erwegen, daß die Meſche nicht eher als in dem neunten Tage nach der Einmeſchung zum Abtreten geſchickt iſt, ſo muͤſſen wir dieſen Satz bilden:
Drey Buttiche mit Meſch koͤnnen in neun Tagen verarbeitet werden, wenn an Gefaͤßen und an dem andern Geſchirre, an Raume und an Menſchen kein Mangel iſt.
Daher folget, daß die Anzahl dieſer Scheffel alsdenn koͤnne beſtimmet werden, wenn man es veſtgeſetzet hat, wie viel man auf einmahl einmeſchen will. Und nach dieſem iſt die Groͤße der Meſch-Buttiche einzurichten.
Anmerk. Man wird fragen, wie viel ſoll man auf einmahl einmeſchen? Wird zu viel auf ein- mahl eingemeſchet, ſo kann man es nicht recht durch- arbeiten. Wird zu wenig auf einmahl eingeme- ſchet, ſo verſchwindet der Vortheil. Sollte ich ein ſolches Gewerke anlegen, ſo wuͤrde ich nach dem hieſigen Maaße nicht uͤber drey Scheffel und nicht
unter
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0332"n="312"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Der Stadt-Wirthſchaft 2 Abſchnitt,</hi></fw><lb/><list><item><hirendition="#fr">Einmahl,</hi> wie viele Scheffel er woͤchentlich koͤnne<lb/>
verarbeiten?</item><lb/><item><hirendition="#fr">Fuͤrs andere,</hi> in welcher Ordnung die Beſchaͤfti-<lb/>
gungen mit einander zu verbinden? wenn die ge-<lb/>ſetzte Anzahl von Scheffeln zu der geſetzten Zeit<lb/>
gewiß ſoll verarbeitet werden?</item><lb/><item><hirendition="#fr">Fuͤrs dritte,</hi> wie die Abgaͤnge am beſten zu nutzen<lb/>ſind?</item></list><lb/><p>Wir wollen jedes Stuͤck beſonders unterſuchen.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 472.</head><lb/><noteplace="left">Das erſte,<lb/>
wie viele<lb/>
Scheffel woͤ-<lb/>
chentlich<lb/>
koͤnnen ver-<lb/>
arbeitet<lb/>
werden?</note><p>Wie viele Scheffel koͤnnen in dieſem Gewerke woͤ-<lb/>
chentlich verarbeitet werden? Wenn wir die Arbeiten,<lb/>
die bey der Verfertigung der Staͤrke vorkommen, ge-<lb/>
gen einander halten, und hierbey dieß erwegen, daß<lb/>
die Meſche nicht eher als in dem neunten Tage nach<lb/>
der Einmeſchung zum Abtreten geſchickt iſt, ſo muͤſſen<lb/>
wir dieſen Satz bilden:</p><lb/><p><hirendition="#et"><hirendition="#fr">Drey Buttiche mit Meſch koͤnnen in neun<lb/>
Tagen verarbeitet werden, wenn an Gefaͤßen<lb/>
und an dem andern Geſchirre, an Raume<lb/>
und an Menſchen kein Mangel iſt.</hi></hi></p><lb/><p>Daher folget, daß die Anzahl dieſer Scheffel alsdenn<lb/>
koͤnne beſtimmet werden, wenn man es veſtgeſetzet hat,<lb/>
wie viel man auf einmahl einmeſchen will. Und nach<lb/>
dieſem iſt die Groͤße der Meſch-Buttiche einzurichten.</p><lb/><p><hirendition="#et"><hirendition="#fr">Anmerk.</hi> Man wird fragen, wie viel ſoll man<lb/>
auf einmahl einmeſchen? Wird zu viel auf ein-<lb/>
mahl eingemeſchet, ſo kann man es nicht recht durch-<lb/>
arbeiten. Wird zu wenig auf einmahl eingeme-<lb/>ſchet, ſo verſchwindet der Vortheil. Sollte ich ein<lb/>ſolches Gewerke anlegen, ſo wuͤrde ich nach dem<lb/>
hieſigen Maaße nicht uͤber drey Scheffel und nicht<lb/><fwplace="bottom"type="catch">unter</fw><lb/></hi></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[312/0332]
Der Stadt-Wirthſchaft 2 Abſchnitt,
Einmahl, wie viele Scheffel er woͤchentlich koͤnne
verarbeiten?
Fuͤrs andere, in welcher Ordnung die Beſchaͤfti-
gungen mit einander zu verbinden? wenn die ge-
ſetzte Anzahl von Scheffeln zu der geſetzten Zeit
gewiß ſoll verarbeitet werden?
Fuͤrs dritte, wie die Abgaͤnge am beſten zu nutzen
ſind?
Wir wollen jedes Stuͤck beſonders unterſuchen.
§. 472.
Wie viele Scheffel koͤnnen in dieſem Gewerke woͤ-
chentlich verarbeitet werden? Wenn wir die Arbeiten,
die bey der Verfertigung der Staͤrke vorkommen, ge-
gen einander halten, und hierbey dieß erwegen, daß
die Meſche nicht eher als in dem neunten Tage nach
der Einmeſchung zum Abtreten geſchickt iſt, ſo muͤſſen
wir dieſen Satz bilden:
Drey Buttiche mit Meſch koͤnnen in neun
Tagen verarbeitet werden, wenn an Gefaͤßen
und an dem andern Geſchirre, an Raume
und an Menſchen kein Mangel iſt.
Daher folget, daß die Anzahl dieſer Scheffel alsdenn
koͤnne beſtimmet werden, wenn man es veſtgeſetzet hat,
wie viel man auf einmahl einmeſchen will. Und nach
dieſem iſt die Groͤße der Meſch-Buttiche einzurichten.
Anmerk. Man wird fragen, wie viel ſoll man
auf einmahl einmeſchen? Wird zu viel auf ein-
mahl eingemeſchet, ſo kann man es nicht recht durch-
arbeiten. Wird zu wenig auf einmahl eingeme-
ſchet, ſo verſchwindet der Vortheil. Sollte ich ein
ſolches Gewerke anlegen, ſo wuͤrde ich nach dem
hieſigen Maaße nicht uͤber drey Scheffel und nicht
unter
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/332>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.