welche die siebende ist, und die wenigstens noch ein mahl wiederhohlet wird, heist das Absüßen de Stärke.
§. 468.
8) Das Trocknen.
Nun folget die achte Arbeit:
Man läst einige Platten, so viel als man nö- thig hat, von feinen Hurden machen, die den Boden eines Siebes bilden. Diese über- ziehet man zuerst mit einem groben Tuche, und alsdenn mit Leinwand. Um diese Plat- ten wird ein beweglicher Rahm gemacht, der etwa 5. bis 6. Zoll hoch ist. Eine solche Platte wird anfänglich auf einen Tisch ge- legt, und mit der nassen Stärke voll geschla- gen. Wenn dieß geschehen, so wird die Plat- te hohl gesetzet, daß die Feuchtigkeit abtrie- feln kann. Wenn dieß geschehen, so nimmt man den Rahm weg, und man zerschneidet die Stärke in Stükke, wie die Ziegel-Steine, und setzet solche an einem Orte, wo sie ab- trocknen können. Daher macht man ein Gestelle, wie in den Ziegel-Hütten, und auf diesem wird die steinförmige Stärke fleißig umgewendet, bis sie recht aus- trocknet.
§. 469.
Wodurch dieß möglich.
Man macht die Stärke entweder zu einer Zeit, da die Sonne vermögend ist, sie auszutrocknen. Oder sie wird zu einer solchen Zeit verarbeitet, da die Sonne unvermögend ist, dieß zu würken. Jn dem ersten Falle wird das Gestelle an einem Orte gesetzet, wo die Sonne und die Luft durchdringen kann, und in dem andern Falle an einem solchem Orte, dem man durch Hülfe eines Ofens gehörige Wärme ge-
ben
Der Stadt-Wirthſchaft 2 Abſchnitt,
welche die ſiebende iſt, und die wenigſtens noch ein mahl wiederhohlet wird, heiſt das Abſuͤßen de Staͤrke.
§. 468.
8) Das Trocknen.
Nun folget die achte Arbeit:
Man laͤſt einige Platten, ſo viel als man noͤ- thig hat, von feinen Hurden machen, die den Boden eines Siebes bilden. Dieſe uͤber- ziehet man zuerſt mit einem groben Tuche, und alsdenn mit Leinwand. Um dieſe Plat- ten wird ein beweglicher Rahm gemacht, der etwa 5. bis 6. Zoll hoch iſt. Eine ſolche Platte wird anfaͤnglich auf einen Tiſch ge- legt, und mit der naſſen Staͤrke voll geſchla- gen. Wenn dieß geſchehen, ſo wird die Plat- te hohl geſetzet, daß die Feuchtigkeit abtrie- feln kann. Wenn dieß geſchehen, ſo nimmt man den Rahm weg, und man zerſchneidet die Staͤrke in Stuͤkke, wie die Ziegel-Steine, und ſetzet ſolche an einem Orte, wo ſie ab- trocknen koͤnnen. Daher macht man ein Geſtelle, wie in den Ziegel-Huͤtten, und auf dieſem wird die ſteinfoͤrmige Staͤrke fleißig umgewendet, bis ſie recht aus- trocknet.
§. 469.
Wodurch dieß moͤglich.
Man macht die Staͤrke entweder zu einer Zeit, da die Sonne vermoͤgend iſt, ſie auszutrocknen. Oder ſie wird zu einer ſolchen Zeit verarbeitet, da die Sonne unvermoͤgend iſt, dieß zu wuͤrken. Jn dem erſten Falle wird das Geſtelle an einem Orte geſetzet, wo die Sonne und die Luft durchdringen kann, und in dem andern Falle an einem ſolchem Orte, dem man durch Huͤlfe eines Ofens gehoͤrige Waͤrme ge-
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Der Stadt-Wirthſchaft 2 Abſchnitt,
welche die ſiebende iſt, und die wenigſtens noch ein
mahl wiederhohlet wird, heiſt das Abſuͤßen de
Staͤrke.
§. 468.
Nun folget die achte Arbeit:
Man laͤſt einige Platten, ſo viel als man noͤ-
thig hat, von feinen Hurden machen, die
den Boden eines Siebes bilden. Dieſe uͤber-
ziehet man zuerſt mit einem groben Tuche,
und alsdenn mit Leinwand. Um dieſe Plat-
ten wird ein beweglicher Rahm gemacht, der
etwa 5. bis 6. Zoll hoch iſt. Eine ſolche
Platte wird anfaͤnglich auf einen Tiſch ge-
legt, und mit der naſſen Staͤrke voll geſchla-
gen. Wenn dieß geſchehen, ſo wird die Plat-
te hohl geſetzet, daß die Feuchtigkeit abtrie-
feln kann. Wenn dieß geſchehen, ſo nimmt
man den Rahm weg, und man zerſchneidet
die Staͤrke in Stuͤkke, wie die Ziegel-Steine,
und ſetzet ſolche an einem Orte, wo ſie ab-
trocknen koͤnnen. Daher macht man ein
Geſtelle, wie in den Ziegel-Huͤtten,
und auf dieſem wird die ſteinfoͤrmige
Staͤrke fleißig umgewendet, bis ſie recht aus-
trocknet.
§. 469.
Man macht die Staͤrke entweder zu einer Zeit, da
die Sonne vermoͤgend iſt, ſie auszutrocknen. Oder
ſie wird zu einer ſolchen Zeit verarbeitet, da die
Sonne unvermoͤgend iſt, dieß zu wuͤrken. Jn dem
erſten Falle wird das Geſtelle an einem Orte geſetzet,
wo die Sonne und die Luft durchdringen kann, und
in dem andern Falle an einem ſolchem Orte, dem
man durch Huͤlfe eines Ofens gehoͤrige Waͤrme ge-
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/330>, abgerufen am 13.11.2024.
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