dere halb voll zu halten, bis der Eßig gemacht ist. Den andern oder dritten Tag entstehet in der halb vollen Tonne eine Bewegung der Gährung, welche mit einer empfindlichen Wärme begleitet ist, die von Tage zu Tage stärker wird. Mit der vollen Kufe ist es anders, die Bewegung der Gährung ist darinnen kaum merklich, und weil die beiden Kufen wechsels- weise voll, und halb voll sind, so wird die Gährung da- durch gewißer maßen unterbrochen, und geschiehet in jeder Tonne, nur über den andern Tag. Wenn man keine Bewegung, auch in der halb vollen Tonne mehr wahrnimt, so ist dieß ein Zeichen, daß die Gährung geendiget ist. Hierauf thut man den Eßig in ordent- liche Tonnen, welche man an einem frischen Orte ver- wahret, und wohl verspundet.
§. 438.
Dieß, was Boerhaave von der Bereitung desFernere Ab- handlung von diesem. Wein-Eßigs angegeben hat, ist auch geschikt einen gu- ten Eßig aus dem Biere zu machen, der alsdenn dem Wein-Eßige in Ansehung der Güte wenig nachgiebt. Nur das Bittere, was das Bier von dem Hopfen an- genommen hat, vermindert diese Güte. Dieß zu verhindern, so wirft man in das Bier, woraus man Eßig machen will, zuvor einige glüende Kohlen, diese befreien das Bier von diesem Bittern; und daher machen sie das Bier zum Eßig geschikt.
Anmerk. Will man die saure Gährung durch ein anderes Ferment befördern siehe §. 435. so ist zwar eine solche Zubereitung des Faßes mit dem Roste nicht nöthig, man wird es aber doch erfah- ren, daß auch in diesem Falle eine solche Bereitung nicht ohne Nutzen sey.
§. 439.
T 4
von der Bereitung des Eßigs.
dere halb voll zu halten, bis der Eßig gemacht iſt. Den andern oder dritten Tag entſtehet in der halb vollen Tonne eine Bewegung der Gaͤhrung, welche mit einer empfindlichen Waͤrme begleitet iſt, die von Tage zu Tage ſtaͤrker wird. Mit der vollen Kufe iſt es anders, die Bewegung der Gaͤhrung iſt darinnen kaum merklich, und weil die beiden Kufen wechſels- weiſe voll, und halb voll ſind, ſo wird die Gaͤhrung da- durch gewißer maßen unterbrochen, und geſchiehet in jeder Tonne, nur uͤber den andern Tag. Wenn man keine Bewegung, auch in der halb vollen Tonne mehr wahrnimt, ſo iſt dieß ein Zeichen, daß die Gaͤhrung geendiget iſt. Hierauf thut man den Eßig in ordent- liche Tonnen, welche man an einem friſchen Orte ver- wahret, und wohl verſpundet.
§. 438.
Dieß, was Boerhaave von der Bereitung desFernere Ab- handlung von dieſem. Wein-Eßigs angegeben hat, iſt auch geſchikt einen gu- ten Eßig aus dem Biere zu machen, der alsdenn dem Wein-Eßige in Anſehung der Guͤte wenig nachgiebt. Nur das Bittere, was das Bier von dem Hopfen an- genommen hat, vermindert dieſe Guͤte. Dieß zu verhindern, ſo wirft man in das Bier, woraus man Eßig machen will, zuvor einige gluͤende Kohlen, dieſe befreien das Bier von dieſem Bittern; und daher machen ſie das Bier zum Eßig geſchikt.
Anmerk. Will man die ſaure Gaͤhrung durch ein anderes Ferment befoͤrdern ſiehe §. 435. ſo iſt zwar eine ſolche Zubereitung des Faßes mit dem Roſte nicht noͤthig, man wird es aber doch erfah- ren, daß auch in dieſem Falle eine ſolche Bereitung nicht ohne Nutzen ſey.
§. 439.
T 4
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von der Bereitung des Eßigs.
dere halb voll zu halten, bis der Eßig gemacht iſt.
Den andern oder dritten Tag entſtehet in der halb
vollen Tonne eine Bewegung der Gaͤhrung, welche
mit einer empfindlichen Waͤrme begleitet iſt, die von
Tage zu Tage ſtaͤrker wird. Mit der vollen Kufe iſt
es anders, die Bewegung der Gaͤhrung iſt darinnen
kaum merklich, und weil die beiden Kufen wechſels-
weiſe voll, und halb voll ſind, ſo wird die Gaͤhrung da-
durch gewißer maßen unterbrochen, und geſchiehet in
jeder Tonne, nur uͤber den andern Tag. Wenn man
keine Bewegung, auch in der halb vollen Tonne mehr
wahrnimt, ſo iſt dieß ein Zeichen, daß die Gaͤhrung
geendiget iſt. Hierauf thut man den Eßig in ordent-
liche Tonnen, welche man an einem friſchen Orte ver-
wahret, und wohl verſpundet.
§. 438.
Dieß, was Boerhaave von der Bereitung des
Wein-Eßigs angegeben hat, iſt auch geſchikt einen gu-
ten Eßig aus dem Biere zu machen, der alsdenn dem
Wein-Eßige in Anſehung der Guͤte wenig nachgiebt.
Nur das Bittere, was das Bier von dem Hopfen an-
genommen hat, vermindert dieſe Guͤte. Dieß zu
verhindern, ſo wirft man in das Bier, woraus man
Eßig machen will, zuvor einige gluͤende Kohlen, dieſe
befreien das Bier von dieſem Bittern; und daher
machen ſie das Bier zum Eßig geſchikt.
Fernere Ab-
handlung
von dieſem.
Anmerk. Will man die ſaure Gaͤhrung durch
ein anderes Ferment befoͤrdern ſiehe §. 435. ſo iſt
zwar eine ſolche Zubereitung des Faßes mit dem
Roſte nicht noͤthig, man wird es aber doch erfah-
ren, daß auch in dieſem Falle eine ſolche Bereitung
nicht ohne Nutzen ſey.
§. 439.
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 295. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/315>, abgerufen am 21.11.2024.
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