Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite
von dem Brandwein.
§. 418.

Es wird nicht ohne Nutzen seyn, wenn wir das-Erstlich. Wie
vieler
Brandwein
kann wö-
chentlich ge-
brannt wer-
den?

jenige kurz beschreiben, worauf man bey einem jeden
Punkte zu sehen hat. Das Maaß, was angewendet
wird, die erste Frage zu beantworten, ist die Größe
der Brandweins-Blase. Soll keine Zeit verlohren
gehen, so muß eine jede Mesche vier Blasen geben,
die Läuter zu brennen. So oft eine Blase von der
Läuter herunter, so oft wird der Spülich ausgeschöpft,
und die Blase wiederum mit Mesche angefüllet.
Sind alle vier Blasen herunter, so wird die Blase
gescheuert, und die Läuter destilliret. Dieß voraus
gesetzet, wird es nicht schwer fallen, zu begreifen, daß
man, wenn man den ersten Punkt genau beantwor-
ten will, folgende Stükke vest setzen müsse.

Das erste. Wie viele Mesch gehet auf einmahl
zum übertreiben in die Blase?
Das andere. Wie vieles Getraide ist einzume-
schen, wenn vier Blasen sollen gefüllet werden?
Das dritte. Wie lange gehet eine Blase, wenn
die Läuter übergetrieben wird?
Das vierte. Wie viele Zeit wird erfodert, den
Spülich auszuschöpfen und eine Blase mit der
Mesch zu füllen?
Das fünfte. Wie viele Zeit wird erfodert, die
Blase zu scheuern, und die Läuter zum destilli-
ren in die Blase zu bringen?
Das sechste. Wie viele Zeit vergehet bey diesem
destilliren?
Das siebende. Wie viele Zeit wird erfodert, das
in der Blase zurück gebliebene Wasser auszu-
schöpfen?
Wenn
von dem Brandwein.
§. 418.

Es wird nicht ohne Nutzen ſeyn, wenn wir das-Erſtlich. Wie
vieler
Brandwein
kann woͤ-
chentlich ge-
brannt wer-
den?

jenige kurz beſchreiben, worauf man bey einem jeden
Punkte zu ſehen hat. Das Maaß, was angewendet
wird, die erſte Frage zu beantworten, iſt die Groͤße
der Brandweins-Blaſe. Soll keine Zeit verlohren
gehen, ſo muß eine jede Meſche vier Blaſen geben,
die Laͤuter zu brennen. So oft eine Blaſe von der
Laͤuter herunter, ſo oft wird der Spuͤlich ausgeſchoͤpft,
und die Blaſe wiederum mit Meſche angefuͤllet.
Sind alle vier Blaſen herunter, ſo wird die Blaſe
geſcheuert, und die Laͤuter deſtilliret. Dieß voraus
geſetzet, wird es nicht ſchwer fallen, zu begreifen, daß
man, wenn man den erſten Punkt genau beantwor-
ten will, folgende Stuͤkke veſt ſetzen muͤſſe.

Das erſte. Wie viele Meſch gehet auf einmahl
zum uͤbertreiben in die Blaſe?
Das andere. Wie vieles Getraide iſt einzume-
ſchen, wenn vier Blaſen ſollen gefuͤllet werden?
Das dritte. Wie lange gehet eine Blaſe, wenn
die Laͤuter uͤbergetrieben wird?
Das vierte. Wie viele Zeit wird erfodert, den
Spuͤlich auszuſchoͤpfen und eine Blaſe mit der
Meſch zu fuͤllen?
Das fuͤnfte. Wie viele Zeit wird erfodert, die
Blaſe zu ſcheuern, und die Laͤuter zum deſtilli-
ren in die Blaſe zu bringen?
Das ſechſte. Wie viele Zeit vergehet bey dieſem
deſtilliren?
Das ſiebende. Wie viele Zeit wird erfodert, das
in der Blaſe zuruͤck gebliebene Waſſer auszu-
ſchoͤpfen?
Wenn
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0303" n="283"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">von dem Brandwein.</hi> </fw><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 418.</head><lb/>
              <p>Es wird nicht ohne Nutzen &#x017F;eyn, wenn wir das-<note place="right">Er&#x017F;tlich. Wie<lb/>
vieler<lb/>
Brandwein<lb/>
kann wo&#x0364;-<lb/>
chentlich ge-<lb/>
brannt wer-<lb/>
den?</note><lb/>
jenige kurz be&#x017F;chreiben, worauf man bey einem jeden<lb/>
Punkte zu &#x017F;ehen hat. Das Maaß, was angewendet<lb/>
wird, die er&#x017F;te Frage zu beantworten, i&#x017F;t die Gro&#x0364;ße<lb/>
der Brandweins-Bla&#x017F;e. Soll keine Zeit verlohren<lb/>
gehen, &#x017F;o muß eine jede Me&#x017F;che vier Bla&#x017F;en geben,<lb/>
die La&#x0364;uter zu brennen. So oft eine Bla&#x017F;e von der<lb/>
La&#x0364;uter herunter, &#x017F;o oft wird der Spu&#x0364;lich ausge&#x017F;cho&#x0364;pft,<lb/>
und die Bla&#x017F;e wiederum mit Me&#x017F;che angefu&#x0364;llet.<lb/>
Sind alle vier Bla&#x017F;en herunter, &#x017F;o wird die Bla&#x017F;e<lb/>
ge&#x017F;cheuert, und die La&#x0364;uter de&#x017F;tilliret. Dieß voraus<lb/>
ge&#x017F;etzet, wird es nicht &#x017F;chwer fallen, zu begreifen, daß<lb/>
man, wenn man den er&#x017F;ten Punkt genau beantwor-<lb/>
ten will, folgende Stu&#x0364;kke ve&#x017F;t &#x017F;etzen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e.</p><lb/>
              <list>
                <item>Das <hi rendition="#fr">er&#x017F;te.</hi> Wie viele Me&#x017F;ch gehet auf einmahl<lb/>
zum u&#x0364;bertreiben in die Bla&#x017F;e?</item><lb/>
                <item>Das <hi rendition="#fr">andere.</hi> Wie vieles Getraide i&#x017F;t einzume-<lb/>
&#x017F;chen, wenn vier Bla&#x017F;en &#x017F;ollen gefu&#x0364;llet werden?</item><lb/>
                <item>Das <hi rendition="#fr">dritte.</hi> Wie lange gehet eine Bla&#x017F;e, wenn<lb/>
die La&#x0364;uter u&#x0364;bergetrieben wird?</item><lb/>
                <item>Das <hi rendition="#fr">vierte.</hi> Wie viele Zeit wird erfodert, den<lb/>
Spu&#x0364;lich auszu&#x017F;cho&#x0364;pfen und eine Bla&#x017F;e mit der<lb/>
Me&#x017F;ch zu fu&#x0364;llen?</item><lb/>
                <item>Das <hi rendition="#fr">fu&#x0364;nfte.</hi> Wie viele Zeit wird erfodert, die<lb/>
Bla&#x017F;e zu &#x017F;cheuern, und die La&#x0364;uter zum de&#x017F;tilli-<lb/>
ren in die Bla&#x017F;e zu bringen?</item><lb/>
                <item>Das <hi rendition="#fr">&#x017F;ech&#x017F;te.</hi> Wie viele Zeit vergehet bey die&#x017F;em<lb/>
de&#x017F;tilliren?</item><lb/>
                <item>Das <hi rendition="#fr">&#x017F;iebende.</hi> Wie viele Zeit wird erfodert, das<lb/>
in der Bla&#x017F;e zuru&#x0364;ck gebliebene Wa&#x017F;&#x017F;er auszu-<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;pfen?</item>
              </list><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Wenn</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[283/0303] von dem Brandwein. §. 418. Es wird nicht ohne Nutzen ſeyn, wenn wir das- jenige kurz beſchreiben, worauf man bey einem jeden Punkte zu ſehen hat. Das Maaß, was angewendet wird, die erſte Frage zu beantworten, iſt die Groͤße der Brandweins-Blaſe. Soll keine Zeit verlohren gehen, ſo muß eine jede Meſche vier Blaſen geben, die Laͤuter zu brennen. So oft eine Blaſe von der Laͤuter herunter, ſo oft wird der Spuͤlich ausgeſchoͤpft, und die Blaſe wiederum mit Meſche angefuͤllet. Sind alle vier Blaſen herunter, ſo wird die Blaſe geſcheuert, und die Laͤuter deſtilliret. Dieß voraus geſetzet, wird es nicht ſchwer fallen, zu begreifen, daß man, wenn man den erſten Punkt genau beantwor- ten will, folgende Stuͤkke veſt ſetzen muͤſſe. Erſtlich. Wie vieler Brandwein kann woͤ- chentlich ge- brannt wer- den? Das erſte. Wie viele Meſch gehet auf einmahl zum uͤbertreiben in die Blaſe? Das andere. Wie vieles Getraide iſt einzume- ſchen, wenn vier Blaſen ſollen gefuͤllet werden? Das dritte. Wie lange gehet eine Blaſe, wenn die Laͤuter uͤbergetrieben wird? Das vierte. Wie viele Zeit wird erfodert, den Spuͤlich auszuſchoͤpfen und eine Blaſe mit der Meſch zu fuͤllen? Das fuͤnfte. Wie viele Zeit wird erfodert, die Blaſe zu ſcheuern, und die Laͤuter zum deſtilli- ren in die Blaſe zu bringen? Das ſechſte. Wie viele Zeit vergehet bey dieſem deſtilliren? Das ſiebende. Wie viele Zeit wird erfodert, das in der Blaſe zuruͤck gebliebene Waſſer auszu- ſchoͤpfen? Wenn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/303
Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/303>, abgerufen am 21.12.2024.