Dieß, was wir §. 408. angemerket, und mit der Erfahrung bestätiget haben, giebt uns eine Haupt- Regel, die bey der Verfertigung eines abgezogenen Brandweins genau zu beobachten ist. Sie ist diese:
Man gehet bey Verfertigung der abgezoge- nen Brandweine sicherer, wenn man die frem- den Säfte aus den Materien des Pflanzen- Reiches mit Brandwein, als mit Wein-Geist ziehet.
§. 410.
Besondere Anmerkung.
Ein besonderes Mittel die Ausziehung der fremden Säfte aus den Materien des Pflanzen-Reiches zu be- fördern, ist dieses. Nehmet Weinstein und Salpeter von jedem gleich viel. Zerstoßet beyde und vermischet sie hiedurch genau mit einander. Machet einen Schmelz-Tiegel glüend, und alsdenn traget einen Löffel voll von zuvor genanntem Pulver hinein. Wenn dieses abgedampfet, so traget wiederum einen Löffel voll hinein, und fahret mit dieser Arbeit so lan- ge fort, bis alles Pulver in dem Tiegel ist. Wenn es abgedampft, so schüttet es aus, und zerstoßet die Masse, so bald es möglich ist, zu Pulver. Dieß ver- wahret an einem trockenen und kühlen Orte. Soll dieses zum Ausziehen der fremden Säfte angewendet werden, so zerschneidet oder zerstoßet die Materie, aus welcher diese Säfte sollen gezogen werden. Ver- mischt diese alsdenn mit obigem Pulver, doch muß von diesem nicht zu viel genommen werden. Diese Vermischung leget in ein Filtrum. Durch dieses gies- set den Brandwein, doch langsam. Die Erfahrung wird es alsdenn lehren, daß diese Ausziehung der fremden Säfte vorzüglich sey.
§. 411.
Der Stadt-Wirthſchaft 2 Abſchnitt,
§. 409.
Dieß, was wir §. 408. angemerket, und mit der Erfahrung beſtaͤtiget haben, giebt uns eine Haupt- Regel, die bey der Verfertigung eines abgezogenen Brandweins genau zu beobachten iſt. Sie iſt dieſe:
Man gehet bey Verfertigung der abgezoge- nen Brandweine ſicherer, wenn man die frem- den Saͤfte aus den Materien des Pflanzen- Reiches mit Brandwein, als mit Wein-Geiſt ziehet.
§. 410.
Beſondere Anmerkung.
Ein beſonderes Mittel die Ausziehung der fremden Saͤfte aus den Materien des Pflanzen-Reiches zu be- foͤrdern, iſt dieſes. Nehmet Weinſtein und Salpeter von jedem gleich viel. Zerſtoßet beyde und vermiſchet ſie hiedurch genau mit einander. Machet einen Schmelz-Tiegel gluͤend, und alsdenn traget einen Loͤffel voll von zuvor genanntem Pulver hinein. Wenn dieſes abgedampfet, ſo traget wiederum einen Loͤffel voll hinein, und fahret mit dieſer Arbeit ſo lan- ge fort, bis alles Pulver in dem Tiegel iſt. Wenn es abgedampft, ſo ſchuͤttet es aus, und zerſtoßet die Maſſe, ſo bald es moͤglich iſt, zu Pulver. Dieß ver- wahret an einem trockenen und kuͤhlen Orte. Soll dieſes zum Ausziehen der fremden Saͤfte angewendet werden, ſo zerſchneidet oder zerſtoßet die Materie, aus welcher dieſe Saͤfte ſollen gezogen werden. Ver- miſcht dieſe alsdenn mit obigem Pulver, doch muß von dieſem nicht zu viel genommen werden. Dieſe Vermiſchung leget in ein Filtrum. Durch dieſes gieſ- ſet den Brandwein, doch langſam. Die Erfahrung wird es alsdenn lehren, daß dieſe Ausziehung der fremden Saͤfte vorzuͤglich ſey.
§. 411.
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Der Stadt-Wirthſchaft 2 Abſchnitt,
§. 409.
Dieß, was wir §. 408. angemerket, und mit der
Erfahrung beſtaͤtiget haben, giebt uns eine Haupt-
Regel, die bey der Verfertigung eines abgezogenen
Brandweins genau zu beobachten iſt. Sie iſt dieſe:
Man gehet bey Verfertigung der abgezoge-
nen Brandweine ſicherer, wenn man die frem-
den Saͤfte aus den Materien des Pflanzen-
Reiches mit Brandwein, als mit Wein-Geiſt
ziehet.
§. 410.
Ein beſonderes Mittel die Ausziehung der fremden
Saͤfte aus den Materien des Pflanzen-Reiches zu be-
foͤrdern, iſt dieſes. Nehmet Weinſtein und Salpeter
von jedem gleich viel. Zerſtoßet beyde und vermiſchet
ſie hiedurch genau mit einander. Machet einen
Schmelz-Tiegel gluͤend, und alsdenn traget einen
Loͤffel voll von zuvor genanntem Pulver hinein.
Wenn dieſes abgedampfet, ſo traget wiederum einen
Loͤffel voll hinein, und fahret mit dieſer Arbeit ſo lan-
ge fort, bis alles Pulver in dem Tiegel iſt. Wenn
es abgedampft, ſo ſchuͤttet es aus, und zerſtoßet die
Maſſe, ſo bald es moͤglich iſt, zu Pulver. Dieß ver-
wahret an einem trockenen und kuͤhlen Orte. Soll
dieſes zum Ausziehen der fremden Saͤfte angewendet
werden, ſo zerſchneidet oder zerſtoßet die Materie, aus
welcher dieſe Saͤfte ſollen gezogen werden. Ver-
miſcht dieſe alsdenn mit obigem Pulver, doch muß
von dieſem nicht zu viel genommen werden. Dieſe
Vermiſchung leget in ein Filtrum. Durch dieſes gieſ-
ſet den Brandwein, doch langſam. Die Erfahrung
wird es alsdenn lehren, daß dieſe Ausziehung der
fremden Saͤfte vorzuͤglich ſey.
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/298>, abgerufen am 13.11.2024.
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