Fehler abzuhelfen, ist das gewöhnlichste Mittel, wenn man Salz hinein wirft, dieß ein paar Tage stehen läst, und alsdenn den Brandwein so lange filtriret, bis er helle wird. Ob nun zwar dieses Mittel ver- mögend ist, den verlangten Zweck zu würken (§. 398); so wird es doch die Erfahrung lehren, daß dieser fil- trirte Brandwein selten die Probe hält. Und man kann dieß theils aus dem Verfliegen der Geister, theils aus dem erklären, weil der Brandwein, der von der Wärme trübe geworden, niemahls die gehörige Stär- ke hat. Das beste Mittel wider dieses Schicksaal ist das cohobiren, von dem wir §. 400. geredet haben.
§. 402.
und durch das Anbren- nen übel- schmekkend geworden.
Schmekket der Brandwein unangenehm, weil die Mesche angebrannt ist, so ist kein besserer Rath, die- se Unvollkommenheit zu heben, als das Waschen des Brandweins. Das ist: Man füllet die Blase halb mit dem angebrannten Brandwein, halb mit Wasser. Dieß destilliret man bey recht gelindem Feuer. So bleibt das verbrannte Oel im Wasser zurück, und der Geist des Weins gehet helle in die Vorlage. Siehe §. 398. und 399.
Anmerk. Wenn man saget, die Blase füllen, so wird nicht die ganze Höhe der Blase, sondern nur derjenige Theil ihrer Höhe angenommen, der voll seyn muß, wenn die Wärme den Geist des Weins über den Helm treiben soll.
§. 303.
Verschiede- ne Arten von abgezognen Brandweine
So weit von der Güthe des reinen Brandweins. Die abgezogenen werden in verschiedene Arten verthei- let. Meine gegenwärtige Absicht erfordert es nicht, daß ich diese verschiedene Arten beschreibe. Es ist ge-
nug
Der Stadt-Wirthſchaft 2 Abſchnitt,
Fehler abzuhelfen, iſt das gewoͤhnlichſte Mittel, wenn man Salz hinein wirft, dieß ein paar Tage ſtehen laͤſt, und alsdenn den Brandwein ſo lange filtriret, bis er helle wird. Ob nun zwar dieſes Mittel ver- moͤgend iſt, den verlangten Zweck zu wuͤrken (§. 398); ſo wird es doch die Erfahrung lehren, daß dieſer fil- trirte Brandwein ſelten die Probe haͤlt. Und man kann dieß theils aus dem Verfliegen der Geiſter, theils aus dem erklaͤren, weil der Brandwein, der von der Waͤrme truͤbe geworden, niemahls die gehoͤrige Staͤr- ke hat. Das beſte Mittel wider dieſes Schickſaal iſt das cohobiren, von dem wir §. 400. geredet haben.
§. 402.
und durch das Anbren- nen uͤbel- ſchmekkend geworden.
Schmekket der Brandwein unangenehm, weil die Meſche angebrannt iſt, ſo iſt kein beſſerer Rath, die- ſe Unvollkommenheit zu heben, als das Waſchen des Brandweins. Das iſt: Man fuͤllet die Blaſe halb mit dem angebrannten Brandwein, halb mit Waſſer. Dieß deſtilliret man bey recht gelindem Feuer. So bleibt das verbrannte Oel im Waſſer zuruͤck, und der Geiſt des Weins gehet helle in die Vorlage. Siehe §. 398. und 399.
Anmerk. Wenn man ſaget, die Blaſe fuͤllen, ſo wird nicht die ganze Hoͤhe der Blaſe, ſondern nur derjenige Theil ihrer Hoͤhe angenommen, der voll ſeyn muß, wenn die Waͤrme den Geiſt des Weins uͤber den Helm treiben ſoll.
§. 303.
Verſchiede- ne Arten von abgezognen Brandweine
So weit von der Guͤthe des reinen Brandweins. Die abgezogenen werden in verſchiedene Arten verthei- let. Meine gegenwaͤrtige Abſicht erfordert es nicht, daß ich dieſe verſchiedene Arten beſchreibe. Es iſt ge-
nug
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Der Stadt-Wirthſchaft 2 Abſchnitt,
Fehler abzuhelfen, iſt das gewoͤhnlichſte Mittel, wenn
man Salz hinein wirft, dieß ein paar Tage ſtehen
laͤſt, und alsdenn den Brandwein ſo lange filtriret,
bis er helle wird. Ob nun zwar dieſes Mittel ver-
moͤgend iſt, den verlangten Zweck zu wuͤrken (§. 398);
ſo wird es doch die Erfahrung lehren, daß dieſer fil-
trirte Brandwein ſelten die Probe haͤlt. Und man
kann dieß theils aus dem Verfliegen der Geiſter, theils
aus dem erklaͤren, weil der Brandwein, der von der
Waͤrme truͤbe geworden, niemahls die gehoͤrige Staͤr-
ke hat. Das beſte Mittel wider dieſes Schickſaal iſt
das cohobiren, von dem wir §. 400. geredet haben.
§. 402.
Schmekket der Brandwein unangenehm, weil die
Meſche angebrannt iſt, ſo iſt kein beſſerer Rath, die-
ſe Unvollkommenheit zu heben, als das Waſchen des
Brandweins. Das iſt: Man fuͤllet die Blaſe halb
mit dem angebrannten Brandwein, halb mit Waſſer.
Dieß deſtilliret man bey recht gelindem Feuer. So
bleibt das verbrannte Oel im Waſſer zuruͤck, und der
Geiſt des Weins gehet helle in die Vorlage. Siehe
§. 398. und 399.
Anmerk. Wenn man ſaget, die Blaſe fuͤllen,
ſo wird nicht die ganze Hoͤhe der Blaſe, ſondern
nur derjenige Theil ihrer Hoͤhe angenommen, der
voll ſeyn muß, wenn die Waͤrme den Geiſt des
Weins uͤber den Helm treiben ſoll.
§. 303.
So weit von der Guͤthe des reinen Brandweins.
Die abgezogenen werden in verſchiedene Arten verthei-
let. Meine gegenwaͤrtige Abſicht erfordert es nicht,
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/294>, abgerufen am 13.11.2024.
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