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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

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von dem Bierbrauen.
Hopfen zu viel, so verliehret er seine Stärke, und
man sagt, er habe sich tod gekocht. Man kann hier
keine gewisse Zeit setzen. Der Geschmack muß es be-
stimmen, wenn er genug gekocht. Das beste von den
äußerlichen Zeichen ist,| wenn die Tropfen des aus-
gekochten Hopfens wie ein Oel stehen und fließen.

Anmerk. Jn dem Hopfen kann man noch ver-
schiedene Dinge kochen. Theils zur Ersparung des
Hopfens, theils dem Biere eine Dauer, einen rei-
zenden Geschmack, und eine hohe Farbe zu geben.
Dem ersterem gebe ich keinen Beyfall. Diese Zu-
sätze sind selten so gesund, wie der Hopfen. Man
gebe einer jeden Sache dieß, was ihr gehöret, so
hat man keine übele Folgen zu befürchten. Das
andere will ich nicht völlig verwerfen, wenn nur
diese Zusätze, dem menschlichen Leibe, nicht ungesund
sind.

§. 361.

Wie vielen Hopfen soll man zu einem GebräudeWie vielen
Hopfen soll
man neh-
men.

nehmen. Man kann auch in diesem Stükke der Sa-
che zu viel und zu wenig thun. Thut man der Sa-
che zu viel, so wird das Bier zu bitter. Thut man
der Sache zu wenig, so kann die Absicht dieses Zu-
satzes nicht erreichet werden. Die Erfahrung bestä-
tiget es uns, es sey dieß die Mittelstraße, wenn sich
das Maaß von dem Hopfen, zu dem Maaße von dem
Biere, wie eins zu vier verhält.

Amerk. Wäre es in der Abhandlung der Land-
Wirthschaft meine Absicht gewesen, mich in die be-
sondern Fälle einzulassen, so würde ich auch gewiß
den Bau des Hopfens regelmäßig beschrieben ha-
ben. Dieser kann einem Wirthe merklich nützlich
werden. Die wichtigsten Stükke von diesem hat
der oft gelobte Herr Raths-Meister Reichert in

dem

von dem Bierbrauen.
Hopfen zu viel, ſo verliehret er ſeine Staͤrke, und
man ſagt, er habe ſich tod gekocht. Man kann hier
keine gewiſſe Zeit ſetzen. Der Geſchmack muß es be-
ſtimmen, wenn er genug gekocht. Das beſte von den
aͤußerlichen Zeichen iſt,| wenn die Tropfen des aus-
gekochten Hopfens wie ein Oel ſtehen und fließen.

Anmerk. Jn dem Hopfen kann man noch ver-
ſchiedene Dinge kochen. Theils zur Erſparung des
Hopfens, theils dem Biere eine Dauer, einen rei-
zenden Geſchmack, und eine hohe Farbe zu geben.
Dem erſterem gebe ich keinen Beyfall. Dieſe Zu-
ſaͤtze ſind ſelten ſo geſund, wie der Hopfen. Man
gebe einer jeden Sache dieß, was ihr gehoͤret, ſo
hat man keine uͤbele Folgen zu befuͤrchten. Das
andere will ich nicht voͤllig verwerfen, wenn nur
dieſe Zuſaͤtze, dem menſchlichen Leibe, nicht ungeſund
ſind.

§. 361.

Wie vielen Hopfen ſoll man zu einem GebraͤudeWie vielen
Hopfen ſoll
man neh-
men.

nehmen. Man kann auch in dieſem Stuͤkke der Sa-
che zu viel und zu wenig thun. Thut man der Sa-
che zu viel, ſo wird das Bier zu bitter. Thut man
der Sache zu wenig, ſo kann die Abſicht dieſes Zu-
ſatzes nicht erreichet werden. Die Erfahrung beſtaͤ-
tiget es uns, es ſey dieß die Mittelſtraße, wenn ſich
das Maaß von dem Hopfen, zu dem Maaße von dem
Biere, wie eins zu vier verhaͤlt.

Amerk. Waͤre es in der Abhandlung der Land-
Wirthſchaft meine Abſicht geweſen, mich in die be-
ſondern Faͤlle einzulaſſen, ſo wuͤrde ich auch gewiß
den Bau des Hopfens regelmaͤßig beſchrieben ha-
ben. Dieſer kann einem Wirthe merklich nuͤtzlich
werden. Die wichtigſten Stuͤkke von dieſem hat
der oft gelobte Herr Raths-Meiſter Reichert in

dem
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[253/0273] von dem Bierbrauen. Hopfen zu viel, ſo verliehret er ſeine Staͤrke, und man ſagt, er habe ſich tod gekocht. Man kann hier keine gewiſſe Zeit ſetzen. Der Geſchmack muß es be- ſtimmen, wenn er genug gekocht. Das beſte von den aͤußerlichen Zeichen iſt,| wenn die Tropfen des aus- gekochten Hopfens wie ein Oel ſtehen und fließen. Anmerk. Jn dem Hopfen kann man noch ver- ſchiedene Dinge kochen. Theils zur Erſparung des Hopfens, theils dem Biere eine Dauer, einen rei- zenden Geſchmack, und eine hohe Farbe zu geben. Dem erſterem gebe ich keinen Beyfall. Dieſe Zu- ſaͤtze ſind ſelten ſo geſund, wie der Hopfen. Man gebe einer jeden Sache dieß, was ihr gehoͤret, ſo hat man keine uͤbele Folgen zu befuͤrchten. Das andere will ich nicht voͤllig verwerfen, wenn nur dieſe Zuſaͤtze, dem menſchlichen Leibe, nicht ungeſund ſind. §. 361. Wie vielen Hopfen ſoll man zu einem Gebraͤude nehmen. Man kann auch in dieſem Stuͤkke der Sa- che zu viel und zu wenig thun. Thut man der Sa- che zu viel, ſo wird das Bier zu bitter. Thut man der Sache zu wenig, ſo kann die Abſicht dieſes Zu- ſatzes nicht erreichet werden. Die Erfahrung beſtaͤ- tiget es uns, es ſey dieß die Mittelſtraße, wenn ſich das Maaß von dem Hopfen, zu dem Maaße von dem Biere, wie eins zu vier verhaͤlt. Wie vielen Hopfen ſoll man neh- men. Amerk. Waͤre es in der Abhandlung der Land- Wirthſchaft meine Abſicht geweſen, mich in die be- ſondern Faͤlle einzulaſſen, ſo wuͤrde ich auch gewiß den Bau des Hopfens regelmaͤßig beſchrieben ha- ben. Dieſer kann einem Wirthe merklich nuͤtzlich werden. Die wichtigſten Stuͤkke von dieſem hat der oft gelobte Herr Raths-Meiſter Reichert in dem

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Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/273>, abgerufen am 21.11.2024.