sind noch innerlich wirksam. Giebt man zu stark Feuer, so verbrennet das Malz. Dieß ist eine Zer- störung der Malz-Theile, und das Bier bekommt ei- nen schlechten Geschmack. Daher müssen bey dieser Beschäftigung folgende Stükke beobachtet werdeu.
Einmahl, das Malz muß, ehe es auf die Darre gebracht wird, ausgebreitet werden, und welken, aber nicht austrocknen.
Fürs andere, wird das Malz auf die Darre ge- bracht, so muß man das Feuer also anlegen, daß es mit einer Geschwindigkeit völlig aus- trocknet, aber nicht verbrennet. Das ist, das Malz muß gelinde und nicht sehr geröstet wer- den.
§. 338.
Die Mathematik lehret uns die Regeln von demWie die Darre zu bauen. Bau der Oefen, die theils in den Würkungen des Feuers, theils in der Ersparung des Holzes gegrün- det sind *. Die Darre ist ein Ofen zur Röstung des Malzes. Es ist demnach nur nöthig, daß wir jene Regeln hier anwenden, und durch die besondere Absicht genauer bestimmen, wenn wir die Regeln zum Bau der Darre erfinden, und diesen Bau be- urtheilen wollen. Wir wollen nur einige von den wichtigsten Stükken anmerken, die aus dieser beson- dern Bestimmung entspringen.
*Siehe die Einleitung zur Pyrobolique in den ersten Gründen meiner Mathematik.
§. 339.
Das erste: Das Malz muß nicht unmittel-Die erste Re- gel. bar auf dem mit Feuer erhizten Ofen liegen. Liegt das Malz unmittelbar auf dem mit Feuer er-
hizten
Q 2
von dem Bierbrauen.
ſind noch innerlich wirkſam. Giebt man zu ſtark Feuer, ſo verbrennet das Malz. Dieß iſt eine Zer- ſtoͤrung der Malz-Theile, und das Bier bekommt ei- nen ſchlechten Geſchmack. Daher muͤſſen bey dieſer Beſchaͤftigung folgende Stuͤkke beobachtet werdeu.
Einmahl, das Malz muß, ehe es auf die Darre gebracht wird, ausgebreitet werden, und welken, aber nicht austrocknen.
Fuͤrs andere, wird das Malz auf die Darre ge- bracht, ſo muß man das Feuer alſo anlegen, daß es mit einer Geſchwindigkeit voͤllig aus- trocknet, aber nicht verbrennet. Das iſt, das Malz muß gelinde und nicht ſehr geroͤſtet wer- den.
§. 338.
Die Mathematik lehret uns die Regeln von demWie die Darre zu bauen. Bau der Oefen, die theils in den Wuͤrkungen des Feuers, theils in der Erſparung des Holzes gegruͤn- det ſind *. Die Darre iſt ein Ofen zur Roͤſtung des Malzes. Es iſt demnach nur noͤthig, daß wir jene Regeln hier anwenden, und durch die beſondere Abſicht genauer beſtimmen, wenn wir die Regeln zum Bau der Darre erfinden, und dieſen Bau be- urtheilen wollen. Wir wollen nur einige von den wichtigſten Stuͤkken anmerken, die aus dieſer beſon- dern Beſtimmung entſpringen.
*Siehe die Einleitung zur Pyrobolique in den erſten Gruͤnden meiner Mathematik.
§. 339.
Das erſte: Das Malz muß nicht unmittel-Die erſte Re- gel. bar auf dem mit Feuer erhizten Ofen liegen. Liegt das Malz unmittelbar auf dem mit Feuer er-
hizten
Q 2
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von dem Bierbrauen.
ſind noch innerlich wirkſam. Giebt man zu ſtark
Feuer, ſo verbrennet das Malz. Dieß iſt eine Zer-
ſtoͤrung der Malz-Theile, und das Bier bekommt ei-
nen ſchlechten Geſchmack. Daher muͤſſen bey dieſer
Beſchaͤftigung folgende Stuͤkke beobachtet werdeu.
Einmahl, das Malz muß, ehe es auf die Darre
gebracht wird, ausgebreitet werden, und welken,
aber nicht austrocknen.
Fuͤrs andere, wird das Malz auf die Darre ge-
bracht, ſo muß man das Feuer alſo anlegen,
daß es mit einer Geſchwindigkeit voͤllig aus-
trocknet, aber nicht verbrennet. Das iſt, das
Malz muß gelinde und nicht ſehr geroͤſtet wer-
den.
§. 338.
Die Mathematik lehret uns die Regeln von dem
Bau der Oefen, die theils in den Wuͤrkungen des
Feuers, theils in der Erſparung des Holzes gegruͤn-
det ſind
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. Die Darre iſt ein Ofen zur Roͤſtung
des Malzes. Es iſt demnach nur noͤthig, daß wir
jene Regeln hier anwenden, und durch die beſondere
Abſicht genauer beſtimmen, wenn wir die Regeln
zum Bau der Darre erfinden, und dieſen Bau be-
urtheilen wollen. Wir wollen nur einige von den
wichtigſten Stuͤkken anmerken, die aus dieſer beſon-
dern Beſtimmung entſpringen.
Wie die
Darre zu
bauen.
* Siehe die Einleitung zur Pyrobolique in den erſten
Gruͤnden meiner Mathematik.
§. 339.
Das erſte: Das Malz muß nicht unmittel-
bar auf dem mit Feuer erhizten Ofen liegen.
Liegt das Malz unmittelbar auf dem mit Feuer er-
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Die erſte Re-
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/263>, abgerufen am 13.11.2024.
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