Wässerigtes Futter, wenn es allein gelassen wird,Darum muß es nicht zu wässerigt seyn. kann kein festes Fleisch, und auch kein festes Fett wür- ken. Folglich muß bey der Mastung das wässerige Futter mit anderm vermischt werden, was weniger wäßerigt ist.
§. 298.
Dieß, was wir von der Beschaffenheit des Mast-Einige be- sondere An- merkungen. Futters angemerket haben, giebt uns einen Grund, folgende besondere Regeln zu bilden.
Die erste: Trebern, wenn sie allein genom- men werden, können keine vollkommene Mastung geben. Sie würken zwar ein festes Fleisch, aber kein Fett.
Die andere: Brandwein-Spülich allein ge- nommen, giebt keine vollkommene Ma- stung. Dieß kann nur ein wässeriges Fleisch, und ein wässeriges Fett würken.
Die dritte: Weisse Rüben allein genommen, sind ein geringes Mast-Futter, denn sie sind zu wässerigt.
Die vierte: Trukken Futter ist zur Mastung besser, als grünes, u. s. f.
Das fünfte Kapitel. Von dem Viehe, in wie weit es sich durch die Wolle, Haare, Seide, Federn und dergleichen nutzbar beweiset.
§. 299.
Die Wolle, Haare, Seide, Federn und so ferner,Absicht die- ses Capitels. kommen in vielen Stükken mit einander über- ein, und in einigen sind sie von einander unterschieden.
Es
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von der Viehzucht.
§. 297.
Waͤſſerigtes Futter, wenn es allein gelaſſen wird,Darum muß es nicht zu waͤſſerigt ſeyn. kann kein feſtes Fleiſch, und auch kein feſtes Fett wuͤr- ken. Folglich muß bey der Maſtung das waͤſſerige Futter mit anderm vermiſcht werden, was weniger waͤßerigt iſt.
§. 298.
Dieß, was wir von der Beſchaffenheit des Maſt-Einige be- ſondere An- merkungen. Futters angemerket haben, giebt uns einen Grund, folgende beſondere Regeln zu bilden.
Die erſte: Trebern, wenn ſie allein genom- men werden, koͤnnen keine vollkommene Maſtung geben. Sie wuͤrken zwar ein feſtes Fleiſch, aber kein Fett.
Die andere: Brandwein-Spuͤlich allein ge- nommen, giebt keine vollkommene Ma- ſtung. Dieß kann nur ein waͤſſeriges Fleiſch, und ein waͤſſeriges Fett wuͤrken.
Die dritte: Weiſſe Ruͤben allein genommen, ſind ein geringes Maſt-Futter, denn ſie ſind zu waͤſſerigt.
Die vierte: Trukken Futter iſt zur Maſtung beſſer, als gruͤnes, u. ſ. f.
Das fuͤnfte Kapitel. Von dem Viehe, in wie weit es ſich durch die Wolle, Haare, Seide, Federn und dergleichen nutzbar beweiſet.
§. 299.
Die Wolle, Haare, Seide, Federn und ſo ferner,Abſicht die- ſes Capitels. kommen in vielen Stuͤkken mit einander uͤber- ein, und in einigen ſind ſie von einander unterſchieden.
Es
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von der Viehzucht.
§. 297.
Waͤſſerigtes Futter, wenn es allein gelaſſen wird,
kann kein feſtes Fleiſch, und auch kein feſtes Fett wuͤr-
ken. Folglich muß bey der Maſtung das waͤſſerige
Futter mit anderm vermiſcht werden, was weniger
waͤßerigt iſt.
Darum muß
es nicht zu
waͤſſerigt
ſeyn.
§. 298.
Dieß, was wir von der Beſchaffenheit des Maſt-
Futters angemerket haben, giebt uns einen Grund,
folgende beſondere Regeln zu bilden.
Einige be-
ſondere An-
merkungen.
Die erſte: Trebern, wenn ſie allein genom-
men werden, koͤnnen keine vollkommene
Maſtung geben. Sie wuͤrken zwar ein
feſtes Fleiſch, aber kein Fett.
Die andere: Brandwein-Spuͤlich allein ge-
nommen, giebt keine vollkommene Ma-
ſtung. Dieß kann nur ein waͤſſeriges
Fleiſch, und ein waͤſſeriges Fett wuͤrken.
Die dritte: Weiſſe Ruͤben allein genommen,
ſind ein geringes Maſt-Futter, denn ſie
ſind zu waͤſſerigt.
Die vierte: Trukken Futter iſt zur Maſtung
beſſer, als gruͤnes, u. ſ. f.
Das fuͤnfte Kapitel.
Von dem Viehe,
in wie weit es ſich durch die Wolle,
Haare, Seide, Federn und dergleichen
nutzbar beweiſet.
§. 299.
Die Wolle, Haare, Seide, Federn und ſo ferner,
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Abſicht die-
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/235>, abgerufen am 21.11.2024.
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