bey diesem Stükke auf den Werth desjenigen an, wo- mit wir es mästen wollen. Kann die Mastung mit Abgängen, oder mit Dingen von einem geringen Werth besorget werden, so ist es gewiß, daß der Verkauf des gemasteten Viehes nützlicher sey, als der Verkauf des magern. Wir setzen hiedurch unsere Abgänge ins Geld. Dieß ist ein Vortheil. Muß aber die Mastung mit dem Getreide und mit solchen Dingen besorget werden, die einen bestimmten Preiß haben, und die wir bequem veräußern können, so wird es uns schwer fallen, diese Frage überhaupt zu bejahen oder zu verneinen. Die- se Beantwortung gründet sich wiederum in der Be- stimmung folgender Punkte.
Einmahl, wie hoch das ausgewachsene Vieh, wenn es mager ist, könne verkauft werden.
Fürs andere, wie hoch es könne verkauft werden, wenn es ist gemästet worden.
Fürs dritte, Wie hoch die Mastung zu stehen kommt.
Den Grund dieser Bestimmung müssen wir wiederum theils aus der Nachbarschaft, theils aus der innern Be- schaffenheit unserer Wirthschaft nehmen.
Anmerk. Was wir §. 285. angemerket haben, das muß auch bey diesem Stükke um desto mehr gelten, weil das Vieh, was auf der Mastung stehet, allemahl bessern und mehrern Mist giebt, als das andere.
§. 287.
Von der Mastung die erste Re- gel.
Man wird es sonder Zweifel nicht ungern sehen, wenn ich hier einige Fehler, die bey der Mastung be- gangen werden, und einige Vortheile, die uns die Ma- stung nützlich machen können, mit anmerke. Jch will
also
Der Land-Wirthſchaft 3 Abſchnitt
bey dieſem Stuͤkke auf den Werth desjenigen an, wo- mit wir es maͤſten wollen. Kann die Maſtung mit Abgaͤngen, oder mit Dingen von einem geringen Werth beſorget werden, ſo iſt es gewiß, daß der Verkauf des gemaſteten Viehes nuͤtzlicher ſey, als der Verkauf des magern. Wir ſetzen hiedurch unſere Abgaͤnge ins Geld. Dieß iſt ein Vortheil. Muß aber die Maſtung mit dem Getreide und mit ſolchen Dingen beſorget werden, die einen beſtimmten Preiß haben, und die wir bequem veraͤußern koͤnnen, ſo wird es uns ſchwer fallen, dieſe Frage uͤberhaupt zu bejahen oder zu verneinen. Die- ſe Beantwortung gruͤndet ſich wiederum in der Be- ſtimmung folgender Punkte.
Einmahl, wie hoch das ausgewachſene Vieh, wenn es mager iſt, koͤnne verkauft werden.
Fuͤrs andere, wie hoch es koͤnne verkauft werden, wenn es iſt gemaͤſtet worden.
Fuͤrs dritte, Wie hoch die Maſtung zu ſtehen kommt.
Den Grund dieſer Beſtimmung muͤſſen wir wiederum theils aus der Nachbarſchaft, theils aus der innern Be- ſchaffenheit unſerer Wirthſchaft nehmen.
Anmerk. Was wir §. 285. angemerket haben, das muß auch bey dieſem Stuͤkke um deſto mehr gelten, weil das Vieh, was auf der Maſtung ſtehet, allemahl beſſern und mehrern Miſt giebt, als das andere.
§. 287.
Von der Maſtung die erſte Re- gel.
Man wird es ſonder Zweifel nicht ungern ſehen, wenn ich hier einige Fehler, die bey der Maſtung be- gangen werden, und einige Vortheile, die uns die Ma- ſtung nuͤtzlich machen koͤnnen, mit anmerke. Jch will
alſo
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0228"n="208"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Der Land-Wirthſchaft 3 Abſchnitt</hi></fw><lb/>
bey dieſem Stuͤkke auf den Werth desjenigen an, wo-<lb/>
mit wir es maͤſten wollen. Kann die Maſtung mit<lb/>
Abgaͤngen, oder mit Dingen von einem geringen Werth<lb/>
beſorget werden, ſo iſt es gewiß, daß der Verkauf des<lb/>
gemaſteten Viehes nuͤtzlicher ſey, als der Verkauf des<lb/>
magern. Wir ſetzen hiedurch unſere Abgaͤnge ins Geld.<lb/>
Dieß iſt ein Vortheil. Muß aber die Maſtung mit<lb/>
dem Getreide und mit ſolchen Dingen beſorget werden,<lb/>
die einen beſtimmten Preiß haben, und die wir bequem<lb/>
veraͤußern koͤnnen, ſo wird es uns ſchwer fallen, dieſe<lb/>
Frage uͤberhaupt zu bejahen oder zu verneinen. Die-<lb/>ſe Beantwortung gruͤndet ſich wiederum in der Be-<lb/>ſtimmung folgender Punkte.</p><lb/><list><item><hirendition="#fr">Einmahl,</hi> wie hoch das ausgewachſene Vieh, wenn<lb/>
es mager iſt, koͤnne verkauft werden.</item><lb/><item><hirendition="#fr">Fuͤrs andere,</hi> wie hoch es koͤnne verkauft werden,<lb/>
wenn es iſt gemaͤſtet worden.</item><lb/><item><hirendition="#fr">Fuͤrs dritte,</hi> Wie hoch die Maſtung zu ſtehen<lb/>
kommt.</item></list><lb/><p>Den Grund dieſer Beſtimmung muͤſſen wir wiederum<lb/>
theils aus der Nachbarſchaft, theils aus der innern Be-<lb/>ſchaffenheit unſerer Wirthſchaft nehmen.</p><lb/><p><hirendition="#et"><hirendition="#fr">Anmerk.</hi> Was wir §. 285. angemerket haben,<lb/>
das muß auch bey dieſem Stuͤkke um deſto mehr<lb/>
gelten, weil das Vieh, was auf der Maſtung ſtehet,<lb/>
allemahl beſſern und mehrern Miſt giebt, als das<lb/>
andere.</hi></p></div><lb/><divn="4"><head>§. 287.</head><lb/><noteplace="left">Von der<lb/>
Maſtung<lb/>
die erſte Re-<lb/>
gel.</note><p>Man wird es ſonder Zweifel nicht ungern ſehen,<lb/>
wenn ich hier einige Fehler, die bey der Maſtung be-<lb/>
gangen werden, und einige Vortheile, die uns die Ma-<lb/>ſtung nuͤtzlich machen koͤnnen, mit anmerke. Jch will<lb/><fwplace="bottom"type="catch">alſo</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[208/0228]
Der Land-Wirthſchaft 3 Abſchnitt
bey dieſem Stuͤkke auf den Werth desjenigen an, wo-
mit wir es maͤſten wollen. Kann die Maſtung mit
Abgaͤngen, oder mit Dingen von einem geringen Werth
beſorget werden, ſo iſt es gewiß, daß der Verkauf des
gemaſteten Viehes nuͤtzlicher ſey, als der Verkauf des
magern. Wir ſetzen hiedurch unſere Abgaͤnge ins Geld.
Dieß iſt ein Vortheil. Muß aber die Maſtung mit
dem Getreide und mit ſolchen Dingen beſorget werden,
die einen beſtimmten Preiß haben, und die wir bequem
veraͤußern koͤnnen, ſo wird es uns ſchwer fallen, dieſe
Frage uͤberhaupt zu bejahen oder zu verneinen. Die-
ſe Beantwortung gruͤndet ſich wiederum in der Be-
ſtimmung folgender Punkte.
Einmahl, wie hoch das ausgewachſene Vieh, wenn
es mager iſt, koͤnne verkauft werden.
Fuͤrs andere, wie hoch es koͤnne verkauft werden,
wenn es iſt gemaͤſtet worden.
Fuͤrs dritte, Wie hoch die Maſtung zu ſtehen
kommt.
Den Grund dieſer Beſtimmung muͤſſen wir wiederum
theils aus der Nachbarſchaft, theils aus der innern Be-
ſchaffenheit unſerer Wirthſchaft nehmen.
Anmerk. Was wir §. 285. angemerket haben,
das muß auch bey dieſem Stuͤkke um deſto mehr
gelten, weil das Vieh, was auf der Maſtung ſtehet,
allemahl beſſern und mehrern Miſt giebt, als das
andere.
§. 287.
Man wird es ſonder Zweifel nicht ungern ſehen,
wenn ich hier einige Fehler, die bey der Maſtung be-
gangen werden, und einige Vortheile, die uns die Ma-
ſtung nuͤtzlich machen koͤnnen, mit anmerke. Jch will
alſo
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/228>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.