Andere Anmerk. Diese Rechnung kann auch auf die Schaaf-Zucht angewendet werden, man muß nur dieß verändern, was aus der Bestimmung des Alters ist geschlossen worden. Denn die Schaa- fe sind nicht in einem so hohen Alter nutzbar als die Kühe.
§. 269.
Von der Be- rechnung der Milch Nu- tzung.
Es scheinet mir unmöglich zu seyn, daß man den Werth der Milch-Nutzung überhaupt bestimmen könne. Es laufen in diesem Stükke so viele Neben-Dinge zu- sammen, die von besondern Umständen abhangen. Man muß theils den Werth der Fütterung, theils auch dieß in Erwegung ziehen, ob man die Milch frisch verkaufen könne, oder ob sie müsse verbuttert und zu Käse gemacht werden. Das erste bringet al- lemahl einen größern Nutzen, als das letzte. Und doch ist auch in beyden Fällen darauf zu sehen, wie hoch man es in der Nachbarschaft anbringen könne. Dieß ist die Ursache, warum wir diesen Punkt jetzo bey Seite setzen, und uns vielmehr um einen End- wurf bekümmern, wie diese Nutzung in eine regelmäs- sige Rechnung könne gebracht werden. Man wird es uns leicht verwilligen, daß derjenige, der über diesen Punkt eine regelmäßige Rechnung führen will, so wohl bemerken müsse, wie viele Milch täglich eingekommen, als auch wie und wozu sie ist verwendet worden. Fer- ner daß man bey diesem Punkte die frische Milch, welche ist verkauft worden, von der, welche ist verbut- tert und zu Käse gemacht worden, absondern müsse. Hat man die Milch verbuttert, so giebt dieß Butter, Butter-Milch, Käse und Molken. Die Molken kom- men nicht leicht in die Rechnung, sondern werden zur Fütterung der jungen Schweine verwendet. *) Dieß ist genug, zu begreifen, daß diese Rechnung mit Nutzen folgender Gestalt könne eingerichtet werden:
Milch-
Der Land-Wirthſchaft 3 Abſchnitt
Andere Anmerk. Dieſe Rechnung kann auch auf die Schaaf-Zucht angewendet werden, man muß nur dieß veraͤndern, was aus der Beſtimmung des Alters iſt geſchloſſen worden. Denn die Schaa- fe ſind nicht in einem ſo hohen Alter nutzbar als die Kuͤhe.
§. 269.
Von der Be- rechnung der Milch Nu- tzung.
Es ſcheinet mir unmoͤglich zu ſeyn, daß man den Werth der Milch-Nutzung uͤberhaupt beſtimmen koͤnne. Es laufen in dieſem Stuͤkke ſo viele Neben-Dinge zu- ſammen, die von beſondern Umſtaͤnden abhangen. Man muß theils den Werth der Fuͤtterung, theils auch dieß in Erwegung ziehen, ob man die Milch friſch verkaufen koͤnne, oder ob ſie muͤſſe verbuttert und zu Kaͤſe gemacht werden. Das erſte bringet al- lemahl einen groͤßern Nutzen, als das letzte. Und doch iſt auch in beyden Faͤllen darauf zu ſehen, wie hoch man es in der Nachbarſchaft anbringen koͤnne. Dieß iſt die Urſache, warum wir dieſen Punkt jetzo bey Seite ſetzen, und uns vielmehr um einen End- wurf bekuͤmmern, wie dieſe Nutzung in eine regelmaͤſ- ſige Rechnung koͤnne gebracht werden. Man wird es uns leicht verwilligen, daß derjenige, der uͤber dieſen Punkt eine regelmaͤßige Rechnung fuͤhren will, ſo wohl bemerken muͤſſe, wie viele Milch taͤglich eingekommen, als auch wie und wozu ſie iſt verwendet worden. Fer- ner daß man bey dieſem Punkte die friſche Milch, welche iſt verkauft worden, von der, welche iſt verbut- tert und zu Kaͤſe gemacht worden, abſondern muͤſſe. Hat man die Milch verbuttert, ſo giebt dieß Butter, Butter-Milch, Kaͤſe und Molken. Die Molken kom- men nicht leicht in die Rechnung, ſondern werden zur Fuͤtterung der jungen Schweine verwendet. *) Dieß iſt genug, zu begreifen, daß dieſe Rechnung mit Nutzen folgender Geſtalt koͤnne eingerichtet werden:
Milch-
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Der Land-Wirthſchaft 3 Abſchnitt
Andere Anmerk. Dieſe Rechnung kann auch
auf die Schaaf-Zucht angewendet werden, man
muß nur dieß veraͤndern, was aus der Beſtimmung
des Alters iſt geſchloſſen worden. Denn die Schaa-
fe ſind nicht in einem ſo hohen Alter nutzbar als
die Kuͤhe.
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Es ſcheinet mir unmoͤglich zu ſeyn, daß man den
Werth der Milch-Nutzung uͤberhaupt beſtimmen koͤnne.
Es laufen in dieſem Stuͤkke ſo viele Neben-Dinge zu-
ſammen, die von beſondern Umſtaͤnden abhangen.
Man muß theils den Werth der Fuͤtterung, theils
auch dieß in Erwegung ziehen, ob man die Milch
friſch verkaufen koͤnne, oder ob ſie muͤſſe verbuttert
und zu Kaͤſe gemacht werden. Das erſte bringet al-
lemahl einen groͤßern Nutzen, als das letzte. Und
doch iſt auch in beyden Faͤllen darauf zu ſehen, wie
hoch man es in der Nachbarſchaft anbringen koͤnne.
Dieß iſt die Urſache, warum wir dieſen Punkt jetzo
bey Seite ſetzen, und uns vielmehr um einen End-
wurf bekuͤmmern, wie dieſe Nutzung in eine regelmaͤſ-
ſige Rechnung koͤnne gebracht werden. Man wird es
uns leicht verwilligen, daß derjenige, der uͤber dieſen
Punkt eine regelmaͤßige Rechnung fuͤhren will, ſo wohl
bemerken muͤſſe, wie viele Milch taͤglich eingekommen,
als auch wie und wozu ſie iſt verwendet worden. Fer-
ner daß man bey dieſem Punkte die friſche Milch,
welche iſt verkauft worden, von der, welche iſt verbut-
tert und zu Kaͤſe gemacht worden, abſondern muͤſſe.
Hat man die Milch verbuttert, ſo giebt dieß Butter,
Butter-Milch, Kaͤſe und Molken. Die Molken kom-
men nicht leicht in die Rechnung, ſondern werden zur
Fuͤtterung der jungen Schweine verwendet.
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Dieß
iſt genug, zu begreifen, daß dieſe Rechnung mit Nutzen
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Milch-
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/212>, abgerufen am 21.12.2024.
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