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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

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Der Land-Wirthschaft 3 Abschnitt
stilliret den Extract oder Uberrest in einer Retorte im
Reverberierofen, nach der allgemeinen Regel bey einem
gradweise verstärkten Feuer. Es wird erstlich Phlegma
und ein Citronfarbigter Sauer-Geist, denn ein ziemlich
dikkes Oel übergehen. Jn der Retorte bleibet eine
kohligte Materie zurück, welche an der Luft feucht
wird. Lauget sie mit Regen - Wasser aus, und lasset
die Lauge verrauchen, so bekommt ihr dadurch Chry-
stallen von Meer-Salze. Troknet die kohlichte Mate-
rie und brennt sie in der freyen Luft bey einem star-
ken Feuer zu Asche. Die Lauge von dieser Asche giebt
ein Anzeichen eines festen Alkali.

§. 252.
Aus diesem
wird die in-
nere Beschas-
fenheit des
Molkens ge-
schlossen.

Hieraus folget:

Einmahl: Das Molken ist vornehmlich der wäß-
richte Theil der Milch.
Fürs andere: Dieses Wasser hat das saltzigte der
Milch aufgelöset.
Fürs dritte: Das Molken enthält ein Acidum, so
wie es in dem Vegetabilien enthalten, das in der
Verbindung mit dem Oel, das Oel in einen sei-
figten Stand setzet, daß es sich mit dem Wasser
vermischen kann.
Fürs vierte: Das Molken fast ein Alkali in sich,
das noch in dem Stande ist, wie es aus dem Ve-
getabilien gezogen wird.
§. 253.
Die Zeu-
gung der
Milch.

Wenn wir dieß, was wir bis hieher von der Milch
abgehandelt haben, und worin wir theils der Erfahrung,
theils dem Herrn Maquer gefolget sind, genau überle-
gen, so werden wir genöthiget zu lehren:

Ein-

Der Land-Wirthſchaft 3 Abſchnitt
ſtilliret den Extract oder Uberreſt in einer Retorte im
Reverberierofen, nach der allgemeinen Regel bey einem
gradweiſe verſtaͤrkten Feuer. Es wird erſtlich Phlegma
und ein Citronfarbigter Sauer-Geiſt, denn ein ziemlich
dikkes Oel uͤbergehen. Jn der Retorte bleibet eine
kohligte Materie zuruͤck, welche an der Luft feucht
wird. Lauget ſie mit Regen - Waſſer aus, und laſſet
die Lauge verrauchen, ſo bekommt ihr dadurch Chry-
ſtallen von Meer-Salze. Troknet die kohlichte Mate-
rie und brennt ſie in der freyen Luft bey einem ſtar-
ken Feuer zu Aſche. Die Lauge von dieſer Aſche giebt
ein Anzeichen eines feſten Alkali.

§. 252.
Aus dieſem
wird die in-
nere Beſchaſ-
fenheit des
Molkens ge-
ſchloſſen.

Hieraus folget:

Einmahl: Das Molken iſt vornehmlich der waͤß-
richte Theil der Milch.
Fuͤrs andere: Dieſes Waſſer hat das ſaltzigte der
Milch aufgeloͤſet.
Fuͤrs dritte: Das Molken enthaͤlt ein Acidum, ſo
wie es in dem Vegetabilien enthalten, das in der
Verbindung mit dem Oel, das Oel in einen ſei-
figten Stand ſetzet, daß es ſich mit dem Waſſer
vermiſchen kann.
Fuͤrs vierte: Das Molken faſt ein Alkali in ſich,
das noch in dem Stande iſt, wie es aus dem Ve-
getabilien gezogen wird.
§. 253.
Die Zeu-
gung der
Milch.

Wenn wir dieß, was wir bis hieher von der Milch
abgehandelt haben, und worin wir theils der Erfahrung,
theils dem Herrn Maquer gefolget ſind, genau uͤberle-
gen, ſo werden wir genoͤthiget zu lehren:

Ein-
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[180/0200] Der Land-Wirthſchaft 3 Abſchnitt ſtilliret den Extract oder Uberreſt in einer Retorte im Reverberierofen, nach der allgemeinen Regel bey einem gradweiſe verſtaͤrkten Feuer. Es wird erſtlich Phlegma und ein Citronfarbigter Sauer-Geiſt, denn ein ziemlich dikkes Oel uͤbergehen. Jn der Retorte bleibet eine kohligte Materie zuruͤck, welche an der Luft feucht wird. Lauget ſie mit Regen - Waſſer aus, und laſſet die Lauge verrauchen, ſo bekommt ihr dadurch Chry- ſtallen von Meer-Salze. Troknet die kohlichte Mate- rie und brennt ſie in der freyen Luft bey einem ſtar- ken Feuer zu Aſche. Die Lauge von dieſer Aſche giebt ein Anzeichen eines feſten Alkali. §. 252. Hieraus folget: Einmahl: Das Molken iſt vornehmlich der waͤß- richte Theil der Milch. Fuͤrs andere: Dieſes Waſſer hat das ſaltzigte der Milch aufgeloͤſet. Fuͤrs dritte: Das Molken enthaͤlt ein Acidum, ſo wie es in dem Vegetabilien enthalten, das in der Verbindung mit dem Oel, das Oel in einen ſei- figten Stand ſetzet, daß es ſich mit dem Waſſer vermiſchen kann. Fuͤrs vierte: Das Molken faſt ein Alkali in ſich, das noch in dem Stande iſt, wie es aus dem Ve- getabilien gezogen wird. §. 253. Wenn wir dieß, was wir bis hieher von der Milch abgehandelt haben, und worin wir theils der Erfahrung, theils dem Herrn Maquer gefolget ſind, genau uͤberle- gen, ſo werden wir genoͤthiget zu lehren: Ein-

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Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/200>, abgerufen am 21.11.2024.