Thut neugemachten Käfe, davon alle Molken abge-Zergliede- rung der kä- sigten Ma- terie. tröpfelt ist, und welchem ihr in einem Tuche alle Feuch- tigkeit ausgepreßt habt, in eine gläserne Retorte: Destilliret ihn wie die Butter. Anfänglich wird ein säuerliches Phlegma übergehen, welches einen Käse- oder Molkengeruch hat. So wie die Destillation fort- gehet, wird auch die Säure dieses Phlegma zunehmen. Wenn es anfängt nur sehr langsam zu destilliren, so verstärket das Feuer beständig gradweise; so wie es nö- thig seyn wird. Das Oel und Phlegma werden wei- ter übergehen, das Phlegma aber wird immer saurer, und das Oel gefärbter und brandigter werden. Zu- letzt, wenn die Retorte fast glüend ist, gehet ein ander schwarzes, wie Terbenthin dikkes, sehr brandigtes Oel über, welches unter das Wasser gehet. Jn der Re- torte bleibet eine ziemliche Menge kohlichte Materie.
§. 250.
Aus diesem schliesse ich:Aus diesem wird die Be- schaffenheit des Käses ge- schlossen.
Einmahl: Daß in dem Käse ein merklicher Theil von Erde sey (§. 18).
Fürs andere: Jn dem Käse ist ein Oel, das unrei- ner, als das Oel in der Butter, und das mit mehrerm Acido beladen (§. 248. der andere Satz).
Fürs dritte: Das Alkali in dem Käse ist dem gleich, was aus dem vegetabilien gezogen wird, und also weniger flüchtig, als das, was in dem Fieische und in dem Blute der Thiere enthalten.
§. 251.
Last zwey oder drey Nößel Molken auf einem Ma-Zergliede- rung der Molken. rienbade fast bis zur Trokkenheit verrauchen, und de-
stilliret
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von der Viehzucht.
§. 249.
Thut neugemachten Kaͤfe, davon alle Molken abge-Zergliede- rung der kaͤ- ſigten Ma- terie. troͤpfelt iſt, und welchem ihr in einem Tuche alle Feuch- tigkeit ausgepreßt habt, in eine glaͤſerne Retorte: Deſtilliret ihn wie die Butter. Anfaͤnglich wird ein ſaͤuerliches Phlegma uͤbergehen, welches einen Kaͤſe- oder Molkengeruch hat. So wie die Deſtillation fort- gehet, wird auch die Saͤure dieſes Phlegma zunehmen. Wenn es anfaͤngt nur ſehr langſam zu deſtilliren, ſo verſtaͤrket das Feuer beſtaͤndig gradweiſe; ſo wie es noͤ- thig ſeyn wird. Das Oel und Phlegma werden wei- ter uͤbergehen, das Phlegma aber wird immer ſaurer, und das Oel gefaͤrbter und brandigter werden. Zu- letzt, wenn die Retorte faſt gluͤend iſt, gehet ein ander ſchwarzes, wie Terbenthin dikkes, ſehr brandigtes Oel uͤber, welches unter das Waſſer gehet. Jn der Re- torte bleibet eine ziemliche Menge kohlichte Materie.
§. 250.
Aus dieſem ſchlieſſe ich:Aus dieſem wird die Be- ſchaffenheit des Kaͤſes ge- ſchloſſen.
Einmahl: Daß in dem Kaͤſe ein merklicher Theil von Erde ſey (§. 18).
Fuͤrs andere: Jn dem Kaͤſe iſt ein Oel, das unrei- ner, als das Oel in der Butter, und das mit mehrerm Acido beladen (§. 248. der andere Satz).
Fuͤrs dritte: Das Alkali in dem Kaͤſe iſt dem gleich, was aus dem vegetabilien gezogen wird, und alſo weniger fluͤchtig, als das, was in dem Fieiſche und in dem Blute der Thiere enthalten.
§. 251.
Laſt zwey oder drey Noͤßel Molken auf einem Ma-Zergliede- rung der Molken. rienbade faſt bis zur Trokkenheit verrauchen, und de-
ſtilliret
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von der Viehzucht.
§. 249.
Thut neugemachten Kaͤfe, davon alle Molken abge-
troͤpfelt iſt, und welchem ihr in einem Tuche alle Feuch-
tigkeit ausgepreßt habt, in eine glaͤſerne Retorte:
Deſtilliret ihn wie die Butter. Anfaͤnglich wird ein
ſaͤuerliches Phlegma uͤbergehen, welches einen Kaͤſe-
oder Molkengeruch hat. So wie die Deſtillation fort-
gehet, wird auch die Saͤure dieſes Phlegma zunehmen.
Wenn es anfaͤngt nur ſehr langſam zu deſtilliren, ſo
verſtaͤrket das Feuer beſtaͤndig gradweiſe; ſo wie es noͤ-
thig ſeyn wird. Das Oel und Phlegma werden wei-
ter uͤbergehen, das Phlegma aber wird immer ſaurer,
und das Oel gefaͤrbter und brandigter werden. Zu-
letzt, wenn die Retorte faſt gluͤend iſt, gehet ein ander
ſchwarzes, wie Terbenthin dikkes, ſehr brandigtes Oel
uͤber, welches unter das Waſſer gehet. Jn der Re-
torte bleibet eine ziemliche Menge kohlichte Materie.
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ſigten Ma-
terie.
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Aus dieſem ſchlieſſe ich:
Aus dieſem
wird die Be-
ſchaffenheit
des Kaͤſes ge-
ſchloſſen.
Einmahl: Daß in dem Kaͤſe ein merklicher Theil
von Erde ſey (§. 18).
Fuͤrs andere: Jn dem Kaͤſe iſt ein Oel, das unrei-
ner, als das Oel in der Butter, und das mit
mehrerm Acido beladen (§. 248. der andere Satz).
Fuͤrs dritte: Das Alkali in dem Kaͤſe iſt dem gleich,
was aus dem vegetabilien gezogen wird, und alſo
weniger fluͤchtig, als das, was in dem Fieiſche
und in dem Blute der Thiere enthalten.
§. 251.
Laſt zwey oder drey Noͤßel Molken auf einem Ma-
rienbade faſt bis zur Trokkenheit verrauchen, und de-
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/199>, abgerufen am 13.11.2024.
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