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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

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Der Land-Wirthſchaft 2 Abſchnitt
durch die Vernunft genoͤthiget. Die Vernunft bil-
det dieſen Schluß. Ein Wirth ſoll geſchickte Mit-
tel anwenden, eine gute Abſicht auszufuͤhren. Dieß
iſt eine Anwendung der Weisheit. Dieſe iſt ohne
Klugheit unfruchtbar. Und darum iſt es, eine Ab-
ſicht auszufuͤhren, nicht genug, daß man geſchickte
Mittel anwendet, man muß auch die Hinderniſſe
entkraͤften, welche ſtark genug ſind, die angewende-
ten Mittel wider die Abſicht zu lenken. Wir wollen
dieß auf den Akkerbau anwenden. Sollen die Erd-
Gewaͤchſe vollkommen wachſen, ſo muß die Erde mit
den weſentlichen Dingen der Natur wohl vermiſcht,
und ſie muß lukker gemacht werden, daß die Luft hin-
eindringen, die Bewegung in der Erde unterhalten,
und die wachſenden Kraͤfte vermehren koͤnne. (§. 38).
Jn dieſen Stand iſt der Akker von uns alsdenn ge-
ſetzt worden, wenn wir ihn wohl bearbeitet haben.
Sind nun hier keine Hinderniße moͤglich, die dieſe an-
gewendeten Mittel wider unſere Abſicht lenken koͤn-
nen? Kann nicht das aufgehende Unkraut unſern
Erd-Gewaͤchſen die Nahrung entziehen? und koͤnnen
nicht allerhand Umſtaͤnde die Flaͤche des wohlbearbei-
teten Feldes wiederum veſte machen, daß der Zufluß
der Luft alsdenn verhindert wird, wenn das Erd-
Gewaͤchſe dieſen zum Wachsthum noͤthig hat.

§. 188.

Aus dieſem ſchluͤße ich: Die Fuͤrſorge eines ver-
nuͤnftigen Wirthes wird alsdenn nicht aufhoͤren, wenn
er den Akker beſtellet hat. Er muß auf Mittel den-
ken:

Einmahl, das aufgehende Unkraut zu vertil-
gen.
Fuͤrs andere, die bey der Beſtellung lukker ge-
machte Erde in dieſem Zuſtande zu erhalten.
§. 189.

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Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/160>, abgerufen am 06.01.2025.