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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

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von dem Akkerbau.
§. 182.

Die fünfte Regel:

Erbsen und andere Hülsen-Früchte von dieserDie fünfte.
Art müssen so zeitig gesäet werden, daß sie zu
der Zeit, da man starke Blitze zu vermuthen
hat, ausgeblühet haben.
(§. 177. Erf. 4.)

Anmerk. Jch habe diese Früchte mehr als ein-
mahl in dem letzten Viertel vor dem Oster-Voll-
mond säen lassen, und die Beobachtung dieser Re-
gel hat sich allemahl fruchtbar bewiesen.

§. 183.

Wir kommen zu dem letzten Punkt, wie tief sollGründe, zu
beurtheilen,
wie tief man
säen soll.

man säen? Man hat zwey Arten, den Saamen in die
Erde zu bringen, durch unterakkern und durch ein-
eggen.
Jene bringt den Saamen tiefer in die Erde,
als diese, und ich weiß es nicht, ob ich jener oder
dieser Art den Vorzug geben soll. Der untergeakker-
te Saame muß nothwendig, wenn dürres Wetter ein-
fallen sollte, mehrere Feuchtigkeit geniessen, als der ein-
geeggete. Er ist auch wider die Anfälle der Vögel,
und wenn es Winter-Saat, wider die Kälte mehr be-
dekket, als dieser. Doch aber lehret auch dieß die Er-
fahrung, daß jener später aufgehet als dieser, und
daß von jenem, wenn zu gleicher Zeit einerley Saamen
auf einerley Akker ist gesäet worden, allemahl meh-
rere Körner zurück bleiben, als von diesem, woferne
nicht von einer eingefallenen Dürre, oder von einem
eingefallenem Froste das Gegentheil sollte gewürket
werden. Der untergeakkerte Saame wächst mehren-
theils frischer, als der eingeeggete: und jener bestockt
sich besser, wie dieser.

§. 184.

Wenn wir diese Umstände gegen einander halten, undHierzu wird
die erste

mit einander vergleichen, so giebt uns dieß einen
Grund, folgende Regeln zu bilden.

Die
J 5
von dem Akkerbau.
§. 182.

Die fuͤnfte Regel:

Erbſen und andere Huͤlſen-Fruͤchte von dieſerDie fuͤnfte.
Art muͤſſen ſo zeitig geſaͤet werden, daß ſie zu
der Zeit, da man ſtarke Blitze zu vermuthen
hat, ausgebluͤhet haben.
(§. 177. Erf. 4.)

Anmerk. Jch habe dieſe Fruͤchte mehr als ein-
mahl in dem letzten Viertel vor dem Oſter-Voll-
mond ſaͤen laſſen, und die Beobachtung dieſer Re-
gel hat ſich allemahl fruchtbar bewieſen.

§. 183.

Wir kommen zu dem letzten Punkt, wie tief ſollGruͤnde, zu
beurtheilen,
wie tief man
ſaͤen ſoll.

man ſaͤen? Man hat zwey Arten, den Saamen in die
Erde zu bringen, durch unterakkern und durch ein-
eggen.
Jene bringt den Saamen tiefer in die Erde,
als dieſe, und ich weiß es nicht, ob ich jener oder
dieſer Art den Vorzug geben ſoll. Der untergeakker-
te Saame muß nothwendig, wenn duͤrres Wetter ein-
fallen ſollte, mehrere Feuchtigkeit genieſſen, als der ein-
geeggete. Er iſt auch wider die Anfaͤlle der Voͤgel,
und wenn es Winter-Saat, wider die Kaͤlte mehr be-
dekket, als dieſer. Doch aber lehret auch dieß die Er-
fahrung, daß jener ſpaͤter aufgehet als dieſer, und
daß von jenem, wenn zu gleicher Zeit einerley Saamen
auf einerley Akker iſt geſaͤet worden, allemahl meh-
rere Koͤrner zuruͤck bleiben, als von dieſem, woferne
nicht von einer eingefallenen Duͤrre, oder von einem
eingefallenem Froſte das Gegentheil ſollte gewuͤrket
werden. Der untergeakkerte Saame waͤchſt mehren-
theils friſcher, als der eingeeggete: und jener beſtockt
ſich beſſer, wie dieſer.

§. 184.

Wenn wir dieſe Umſtaͤnde gegen einander halten, undHierzu wird
die erſte

mit einander vergleichen, ſo giebt uns dieß einen
Grund, folgende Regeln zu bilden.

Die
J 5
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[137/0157] von dem Akkerbau. §. 182. Die fuͤnfte Regel: Erbſen und andere Huͤlſen-Fruͤchte von dieſer Art muͤſſen ſo zeitig geſaͤet werden, daß ſie zu der Zeit, da man ſtarke Blitze zu vermuthen hat, ausgebluͤhet haben. (§. 177. Erf. 4.) Anmerk. Jch habe dieſe Fruͤchte mehr als ein- mahl in dem letzten Viertel vor dem Oſter-Voll- mond ſaͤen laſſen, und die Beobachtung dieſer Re- gel hat ſich allemahl fruchtbar bewieſen. §. 183. Wir kommen zu dem letzten Punkt, wie tief ſoll man ſaͤen? Man hat zwey Arten, den Saamen in die Erde zu bringen, durch unterakkern und durch ein- eggen. Jene bringt den Saamen tiefer in die Erde, als dieſe, und ich weiß es nicht, ob ich jener oder dieſer Art den Vorzug geben ſoll. Der untergeakker- te Saame muß nothwendig, wenn duͤrres Wetter ein- fallen ſollte, mehrere Feuchtigkeit genieſſen, als der ein- geeggete. Er iſt auch wider die Anfaͤlle der Voͤgel, und wenn es Winter-Saat, wider die Kaͤlte mehr be- dekket, als dieſer. Doch aber lehret auch dieß die Er- fahrung, daß jener ſpaͤter aufgehet als dieſer, und daß von jenem, wenn zu gleicher Zeit einerley Saamen auf einerley Akker iſt geſaͤet worden, allemahl meh- rere Koͤrner zuruͤck bleiben, als von dieſem, woferne nicht von einer eingefallenen Duͤrre, oder von einem eingefallenem Froſte das Gegentheil ſollte gewuͤrket werden. Der untergeakkerte Saame waͤchſt mehren- theils friſcher, als der eingeeggete: und jener beſtockt ſich beſſer, wie dieſer. Gruͤnde, zu beurtheilen, wie tief man ſaͤen ſoll. §. 184. Wenn wir dieſe Umſtaͤnde gegen einander halten, und mit einander vergleichen, ſo giebt uns dieß einen Grund, folgende Regeln zu bilden. Hierzu wird die erſte Die J 5

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Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/157>, abgerufen am 21.11.2024.