Gesinde verlassen. Folglich gehet man bey dem Ge- brauche der Ochsen sicherer. Fürs dritte, den Ochsen kann man am Mittage im Felde füttern. Und da- her gewinnet man bey diesem einige Zeit. Fürs vier- te, der Ochse drukket die Erde nicht so vest ein, wie ein Pferd. Aus dieser Ursache ist er auch in der Egge nützlicher, als das Pferd.
Viertes Kapitel von dem Säen.
§. 166.
Bey dieser Abhandlung müssen wir vier StükkeAbsicht die- ses Kapitels. unterscheiden. Die Art des Saamens, den man aussäen soll. Die Menge dieses Saamens. Die Zeit, wenn man säen soll; und wie tief der Saa- me in die Erde müsse gebracht werden. Wir wollen jeden Punkt kurz, aber doch nach unserer Absicht voll- ständig untersuchen.
§. 167.
Der erste Punkt muß aus verschiedenen AbsichtenDie Wahl des Saa- mens muß gemacht werden. beurtheilet werden. Wir müssen bey der Endschei- dung dieses Punkts theils auf den Nutzen, theils auf die Verhältniß des Saamens gegen den Voden sehen, auf welchen er soll gesäet werden.
§. 168.
Ein Wirth muß bey der Bestimmung des NutzensEinmahl nach dem Nutzen, wie dieser zu be- stimmen. den ganzen Zusammenhang seiner Wirthschaft in Er- wegung ziehen. Wir können die Früchte des Feldes unmittelbar, wir können diese auch mittelbar zu Gelde machen. Dieß ist möglich einmahl durch die
Mastung
von dem Akkerbau.
Geſinde verlaſſen. Folglich gehet man bey dem Ge- brauche der Ochſen ſicherer. Fuͤrs dritte, den Ochſen kann man am Mittage im Felde fuͤttern. Und da- her gewinnet man bey dieſem einige Zeit. Fuͤrs vier- te, der Ochſe drukket die Erde nicht ſo veſt ein, wie ein Pferd. Aus dieſer Urſache iſt er auch in der Egge nuͤtzlicher, als das Pferd.
Viertes Kapitel von dem Saͤen.
§. 166.
Bey dieſer Abhandlung muͤſſen wir vier StuͤkkeAbſicht die- ſes Kapitels. unterſcheiden. Die Art des Saamens, den man ausſaͤen ſoll. Die Menge dieſes Saamens. Die Zeit, wenn man ſaͤen ſoll; und wie tief der Saa- me in die Erde muͤſſe gebracht werden. Wir wollen jeden Punkt kurz, aber doch nach unſerer Abſicht voll- ſtaͤndig unterſuchen.
§. 167.
Der erſte Punkt muß aus verſchiedenen AbſichtenDie Wahl des Saa- mens muß gemacht werden. beurtheilet werden. Wir muͤſſen bey der Endſchei- dung dieſes Punkts theils auf den Nutzen, theils auf die Verhaͤltniß des Saamens gegen den Voden ſehen, auf welchen er ſoll geſaͤet werden.
§. 168.
Ein Wirth muß bey der Beſtimmung des NutzensEinmahl nach dem Nutzen, wie dieſer zu be- ſtimmen. den ganzen Zuſammenhang ſeiner Wirthſchaft in Er- wegung ziehen. Wir koͤnnen die Fruͤchte des Feldes unmittelbar, wir koͤnnen dieſe auch mittelbar zu Gelde machen. Dieß iſt moͤglich einmahl durch die
Maſtung
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0147"n="127"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von dem Akkerbau.</hi></fw><lb/>
Geſinde verlaſſen. Folglich gehet man bey dem Ge-<lb/>
brauche der Ochſen ſicherer. <hirendition="#fr">Fuͤrs dritte,</hi> den Ochſen<lb/>
kann man am Mittage im Felde fuͤttern. Und da-<lb/>
her gewinnet man bey dieſem einige Zeit. <hirendition="#fr">Fuͤrs vier-<lb/>
te,</hi> der Ochſe drukket die Erde nicht ſo veſt ein, wie<lb/>
ein Pferd. Aus dieſer Urſache iſt er auch in der Egge<lb/>
nuͤtzlicher, als das Pferd.</p></div></div><lb/><divn="3"><head>Viertes Kapitel<lb/><hirendition="#g">von dem Saͤen.</hi></head><lb/><divn="4"><head>§. 166.</head><lb/><p><hirendition="#in">B</hi>ey dieſer Abhandlung muͤſſen wir vier Stuͤkke<noteplace="right">Abſicht die-<lb/>ſes Kapitels.</note><lb/>
unterſcheiden. Die Art des Saamens, den<lb/>
man ausſaͤen ſoll. Die Menge dieſes Saamens.<lb/>
Die Zeit, wenn man ſaͤen ſoll; und wie tief der Saa-<lb/>
me in die Erde muͤſſe gebracht werden. Wir wollen<lb/>
jeden Punkt kurz, aber doch nach unſerer Abſicht voll-<lb/>ſtaͤndig unterſuchen.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 167.</head><lb/><p>Der erſte Punkt muß aus verſchiedenen Abſichten<noteplace="right">Die Wahl<lb/>
des Saa-<lb/>
mens muß<lb/>
gemacht<lb/>
werden.</note><lb/>
beurtheilet werden. Wir muͤſſen bey der Endſchei-<lb/>
dung dieſes Punkts theils auf den Nutzen, theils<lb/>
auf die Verhaͤltniß des Saamens gegen den Voden<lb/>ſehen, auf welchen er ſoll geſaͤet werden.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 168.</head><lb/><p>Ein Wirth muß bey der Beſtimmung des Nutzens<noteplace="right">Einmahl<lb/>
nach dem<lb/>
Nutzen, wie<lb/>
dieſer zu be-<lb/>ſtimmen.</note><lb/>
den ganzen Zuſammenhang ſeiner Wirthſchaft in Er-<lb/>
wegung ziehen. Wir koͤnnen die Fruͤchte des Feldes<lb/>
unmittelbar, wir koͤnnen dieſe auch mittelbar zu<lb/>
Gelde machen. Dieß iſt moͤglich <hirendition="#fr">einmahl</hi> durch die<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Maſtung</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[127/0147]
von dem Akkerbau.
Geſinde verlaſſen. Folglich gehet man bey dem Ge-
brauche der Ochſen ſicherer. Fuͤrs dritte, den Ochſen
kann man am Mittage im Felde fuͤttern. Und da-
her gewinnet man bey dieſem einige Zeit. Fuͤrs vier-
te, der Ochſe drukket die Erde nicht ſo veſt ein, wie
ein Pferd. Aus dieſer Urſache iſt er auch in der Egge
nuͤtzlicher, als das Pferd.
Viertes Kapitel
von dem Saͤen.
§. 166.
Bey dieſer Abhandlung muͤſſen wir vier Stuͤkke
unterſcheiden. Die Art des Saamens, den
man ausſaͤen ſoll. Die Menge dieſes Saamens.
Die Zeit, wenn man ſaͤen ſoll; und wie tief der Saa-
me in die Erde muͤſſe gebracht werden. Wir wollen
jeden Punkt kurz, aber doch nach unſerer Abſicht voll-
ſtaͤndig unterſuchen.
Abſicht die-
ſes Kapitels.
§. 167.
Der erſte Punkt muß aus verſchiedenen Abſichten
beurtheilet werden. Wir muͤſſen bey der Endſchei-
dung dieſes Punkts theils auf den Nutzen, theils
auf die Verhaͤltniß des Saamens gegen den Voden
ſehen, auf welchen er ſoll geſaͤet werden.
Die Wahl
des Saa-
mens muß
gemacht
werden.
§. 168.
Ein Wirth muß bey der Beſtimmung des Nutzens
den ganzen Zuſammenhang ſeiner Wirthſchaft in Er-
wegung ziehen. Wir koͤnnen die Fruͤchte des Feldes
unmittelbar, wir koͤnnen dieſe auch mittelbar zu
Gelde machen. Dieß iſt moͤglich einmahl durch die
Maſtung
Einmahl
nach dem
Nutzen, wie
dieſer zu be-
ſtimmen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/147>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.