schneiden und die aufgerissene Erde über sich werfen könne (§. 163). Die Egge muß nach ihrer Absicht gebauet werden. Soll ste die Erde vermischen und die Klumpen zermalmen, so muß sie schwerer seyn, und längere Zakken haben, als wenn sie nur zum einzie- hen des Saamens soll gebraucht werden.
Anmerk. Es würde nach meiner gegenwärtigen Absicht zu weitläuftig werden, wenn ich diese Dinge hier genauer untersuchen wollte. Wer dasjenige verstehet, was ich bis hieher abgehandelt habe, und wer sich in den ersten Gründen der Mechanik um- gesehen hat, dem wird es nicht schwer fallen, auch in diesem Stükke viel nützliches zu entdekken. Wobey insbesondere mit Nutzen kann gelesen wer- den: die Abhandlung von dem Akkerbau, nach den Grundsätzen des Herrn Tull, heraus- gegeben von Herrn du Hameldu Monceav.
§. 165.
Ob Ochsen zum Feld bau nützlicher sind als Pferde.
Wir wollen hiebey noch eine Aufgabe auflösen: ob es nützlicher sey das Feld mit Ochsen oder mit Pferden zu bearbeiten? Wenn das Feld nicht zu schwer ist, so gebe ich den Ochsen einen Vorzug. Die Gründe sind diese: Einmahl, in einerley Zeit können drey Ochsen so viel arbeiten als zwey Pferde. Man ziehe die Rechnung von dem, was drey Ochsen und was zwey Pferde zu unterhalten kosten, man erwe- ge hiebey, daß man die Ochsen, wenn sie ausgear- beitet haben, mästen könne, so wird man es uns ver- willigen, daß wir bey den Ochsen einigen Vortheil haben. Fürs andere, ein Ochs gehet langsam, und führet durchaus eine ebene Furche; da im Gegentheil das Pferd sehr oft den Pflug über einige Theile der Furche wegführet. Wer kann sich allemahl auf das
Gesinde
Der Land-Wirthſchaft 2 Abſchnitt
ſchneiden und die aufgeriſſene Erde uͤber ſich werfen koͤnne (§. 163). Die Egge muß nach ihrer Abſicht gebauet werden. Soll ſte die Erde vermiſchen und die Klumpen zermalmen, ſo muß ſie ſchwerer ſeyn, und laͤngere Zakken haben, als wenn ſie nur zum einzie- hen des Saamens ſoll gebraucht werden.
Anmerk. Es wuͤrde nach meiner gegenwaͤrtigen Abſicht zu weitlaͤuftig werden, wenn ich dieſe Dinge hier genauer unterſuchen wollte. Wer dasjenige verſtehet, was ich bis hieher abgehandelt habe, und wer ſich in den erſten Gruͤnden der Mechanik um- geſehen hat, dem wird es nicht ſchwer fallen, auch in dieſem Stuͤkke viel nuͤtzliches zu entdekken. Wobey insbeſondere mit Nutzen kann geleſen wer- den: die Abhandlung von dem Akkerbau, nach den Grundſaͤtzen des Herrn Tull, heraus- gegeben von Herrn du Hameldu Monceav.
§. 165.
Ob Ochſen zum Feld bau nuͤtzlicher ſind als Pferde.
Wir wollen hiebey noch eine Aufgabe aufloͤſen: ob es nuͤtzlicher ſey das Feld mit Ochſen oder mit Pferden zu bearbeiten? Wenn das Feld nicht zu ſchwer iſt, ſo gebe ich den Ochſen einen Vorzug. Die Gruͤnde ſind dieſe: Einmahl, in einerley Zeit koͤnnen drey Ochſen ſo viel arbeiten als zwey Pferde. Man ziehe die Rechnung von dem, was drey Ochſen und was zwey Pferde zu unterhalten koſten, man erwe- ge hiebey, daß man die Ochſen, wenn ſie ausgear- beitet haben, maͤſten koͤnne, ſo wird man es uns ver- willigen, daß wir bey den Ochſen einigen Vortheil haben. Fuͤrs andere, ein Ochs gehet langſam, und fuͤhret durchaus eine ebene Furche; da im Gegentheil das Pferd ſehr oft den Pflug uͤber einige Theile der Furche wegfuͤhret. Wer kann ſich allemahl auf das
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Der Land-Wirthſchaft 2 Abſchnitt
ſchneiden und die aufgeriſſene Erde uͤber ſich werfen
koͤnne (§. 163). Die Egge muß nach ihrer Abſicht
gebauet werden. Soll ſte die Erde vermiſchen und die
Klumpen zermalmen, ſo muß ſie ſchwerer ſeyn, und
laͤngere Zakken haben, als wenn ſie nur zum einzie-
hen des Saamens ſoll gebraucht werden.
Anmerk. Es wuͤrde nach meiner gegenwaͤrtigen
Abſicht zu weitlaͤuftig werden, wenn ich dieſe Dinge
hier genauer unterſuchen wollte. Wer dasjenige
verſtehet, was ich bis hieher abgehandelt habe,
und wer ſich in den erſten Gruͤnden der Mechanik um-
geſehen hat, dem wird es nicht ſchwer fallen, auch
in dieſem Stuͤkke viel nuͤtzliches zu entdekken.
Wobey insbeſondere mit Nutzen kann geleſen wer-
den: die Abhandlung von dem Akkerbau,
nach den Grundſaͤtzen des Herrn Tull, heraus-
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§. 165.
Wir wollen hiebey noch eine Aufgabe aufloͤſen:
ob es nuͤtzlicher ſey das Feld mit Ochſen oder
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zu ſchwer iſt, ſo gebe ich den Ochſen einen Vorzug.
Die Gruͤnde ſind dieſe: Einmahl, in einerley Zeit
koͤnnen drey Ochſen ſo viel arbeiten als zwey Pferde.
Man ziehe die Rechnung von dem, was drey Ochſen
und was zwey Pferde zu unterhalten koſten, man erwe-
ge hiebey, daß man die Ochſen, wenn ſie ausgear-
beitet haben, maͤſten koͤnne, ſo wird man es uns ver-
willigen, daß wir bey den Ochſen einigen Vortheil
haben. Fuͤrs andere, ein Ochs gehet langſam, und
fuͤhret durchaus eine ebene Furche; da im Gegentheil
das Pferd ſehr oft den Pflug uͤber einige Theile der
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/146>, abgerufen am 13.11.2024.
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