kern wollet, theilet in vier Theile Einen Theil last wiederum so tief akkern, wie zuvor, den andern Theil acht Zoll, und den dritten sechs Zoll und den vierten drey Zoll tief. Der Erfolg wird dieser seyn, daß die Frucht auf dem tief geakkertem Felde besser stehet, als auf dem Felde, das nach der ge- wöhnlichen Art ist geakkert worden, doch aber wird sich die Frucht, welche auf dem Theile des tiefgeak- kerten Feldes stehet, der zur Saat nur drey Zoll tief ist geakkert worden, besonders hervor thun.
§. 161.
noch eine an- dere.
Lasset einen Akker zwey Furchen tief akkern. Den einen Theil dieses Akkers überziehet mit einer schweren Egge, um die heraufgebrachte Erde mit der unterge- akkerten, so gut, als es möglich ist, zu vermischen. Den andern Theil überziehet mit einer leichten Egge. Bey- de Theile last nach der gewöhnlichen Art zur Saat ak- kern, und bestellet diese mit einerley Saamen zu einer- ley Zeit. Der erste Theil dieses Akkers wird sich in der Fruchtbarkeit von dem andern merklich unter- scheiden.
§. 162.
Die dritte Regel.
Diese Erfahrungen geben uns einen Grund, die dritte Regel zu bilden, welche uns in den Stand setzet, diese Frage: wie tief soll geakkert werden? zu beantworten.
Wenn die untere Erde nicht völlig untragbar ist, so kann der Akker nicht zu tief bearbeitet werden, doch muß man die untere Erde, so gut als es möglich ist, mit der obern ver- mischen, und zur Saat muß nicht tiefer ge- akkert werden, als es nöthig ist, den Saamen zu bedekken.
Der
Der Land-Wirthſchaft 2 Abſchnitt
kern wollet, theilet in vier Theile Einen Theil laſt wiederum ſo tief akkern, wie zuvor, den andern Theil acht Zoll, und den dritten ſechs Zoll und den vierten drey Zoll tief. Der Erfolg wird dieſer ſeyn, daß die Frucht auf dem tief geakkertem Felde beſſer ſtehet, als auf dem Felde, das nach der ge- woͤhnlichen Art iſt geakkert worden, doch aber wird ſich die Frucht, welche auf dem Theile des tiefgeak- kerten Feldes ſtehet, der zur Saat nur drey Zoll tief iſt geakkert worden, beſonders hervor thun.
§. 161.
noch eine an- dere.
Laſſet einen Akker zwey Furchen tief akkern. Den einen Theil dieſes Akkers uͤberziehet mit einer ſchweren Egge, um die heraufgebrachte Erde mit der unterge- akkerten, ſo gut, als es moͤglich iſt, zu vermiſchen. Den andern Theil uͤberziehet mit einer leichten Egge. Bey- de Theile laſt nach der gewoͤhnlichen Art zur Saat ak- kern, und beſtellet dieſe mit einerley Saamen zu einer- ley Zeit. Der erſte Theil dieſes Akkers wird ſich in der Fruchtbarkeit von dem andern merklich unter- ſcheiden.
§. 162.
Die dritte Regel.
Dieſe Erfahrungen geben uns einen Grund, die dritte Regel zu bilden, welche uns in den Stand ſetzet, dieſe Frage: wie tief ſoll geakkert werden? zu beantworten.
Wenn die untere Erde nicht voͤllig untragbar iſt, ſo kann der Akker nicht zu tief bearbeitet werden, doch muß man die untere Erde, ſo gut als es moͤglich iſt, mit der obern ver- miſchen, und zur Saat muß nicht tiefer ge- akkert werden, als es noͤthig iſt, den Saamen zu bedekken.
Der
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0144"n="124"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Der Land-Wirthſchaft 2 Abſchnitt</hi></fw><lb/>
kern wollet, theilet in vier Theile Einen Theil laſt<lb/>
wiederum ſo tief akkern, wie zuvor, den andern<lb/>
Theil acht Zoll, und den dritten ſechs Zoll und<lb/>
den vierten drey Zoll tief. Der Erfolg wird dieſer<lb/>ſeyn, daß die Frucht auf dem tief geakkertem Felde<lb/>
beſſer ſtehet, als auf dem Felde, das nach der ge-<lb/>
woͤhnlichen Art iſt geakkert worden, doch aber wird<lb/>ſich die Frucht, welche auf dem Theile des tiefgeak-<lb/>
kerten Feldes ſtehet, der zur Saat nur drey Zoll tief<lb/>
iſt geakkert worden, beſonders hervor thun.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 161.</head><lb/><noteplace="left">noch eine an-<lb/>
dere.</note><p>Laſſet einen Akker zwey Furchen tief akkern. Den<lb/>
einen Theil dieſes Akkers uͤberziehet mit einer ſchweren<lb/>
Egge, um die heraufgebrachte Erde mit der unterge-<lb/>
akkerten, ſo gut, als es moͤglich iſt, zu vermiſchen. Den<lb/>
andern Theil uͤberziehet mit einer leichten Egge. Bey-<lb/>
de Theile laſt nach der gewoͤhnlichen Art zur Saat ak-<lb/>
kern, und beſtellet dieſe mit einerley Saamen zu einer-<lb/>
ley Zeit. Der erſte Theil dieſes Akkers wird ſich in<lb/>
der Fruchtbarkeit von dem andern merklich unter-<lb/>ſcheiden.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 162.</head><lb/><noteplace="left">Die dritte<lb/>
Regel.</note><p>Dieſe Erfahrungen geben uns einen Grund, die<lb/><hirendition="#fr">dritte Regel</hi> zu bilden, welche uns in den Stand<lb/>ſetzet, dieſe Frage: wie tief ſoll geakkert werden? zu<lb/>
beantworten.</p><lb/><p><hirendition="#et"><hirendition="#fr">Wenn die untere Erde nicht voͤllig untragbar<lb/>
iſt, ſo kann der Akker nicht zu tief bearbeitet<lb/>
werden, doch muß man die untere Erde, ſo<lb/>
gut als es moͤglich iſt, mit der obern ver-<lb/>
miſchen, und zur Saat muß nicht tiefer ge-<lb/>
akkert werden, als es noͤthig iſt, den Saamen<lb/>
zu bedekken.</hi></hi></p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Der</fw><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[124/0144]
Der Land-Wirthſchaft 2 Abſchnitt
kern wollet, theilet in vier Theile Einen Theil laſt
wiederum ſo tief akkern, wie zuvor, den andern
Theil acht Zoll, und den dritten ſechs Zoll und
den vierten drey Zoll tief. Der Erfolg wird dieſer
ſeyn, daß die Frucht auf dem tief geakkertem Felde
beſſer ſtehet, als auf dem Felde, das nach der ge-
woͤhnlichen Art iſt geakkert worden, doch aber wird
ſich die Frucht, welche auf dem Theile des tiefgeak-
kerten Feldes ſtehet, der zur Saat nur drey Zoll tief
iſt geakkert worden, beſonders hervor thun.
§. 161.
Laſſet einen Akker zwey Furchen tief akkern. Den
einen Theil dieſes Akkers uͤberziehet mit einer ſchweren
Egge, um die heraufgebrachte Erde mit der unterge-
akkerten, ſo gut, als es moͤglich iſt, zu vermiſchen. Den
andern Theil uͤberziehet mit einer leichten Egge. Bey-
de Theile laſt nach der gewoͤhnlichen Art zur Saat ak-
kern, und beſtellet dieſe mit einerley Saamen zu einer-
ley Zeit. Der erſte Theil dieſes Akkers wird ſich in
der Fruchtbarkeit von dem andern merklich unter-
ſcheiden.
§. 162.
Dieſe Erfahrungen geben uns einen Grund, die
dritte Regel zu bilden, welche uns in den Stand
ſetzet, dieſe Frage: wie tief ſoll geakkert werden? zu
beantworten.
Wenn die untere Erde nicht voͤllig untragbar
iſt, ſo kann der Akker nicht zu tief bearbeitet
werden, doch muß man die untere Erde, ſo
gut als es moͤglich iſt, mit der obern ver-
miſchen, und zur Saat muß nicht tiefer ge-
akkert werden, als es noͤthig iſt, den Saamen
zu bedekken.
Der
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/144>, abgerufen am 13.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.