im Sommer bey dem Graß- und Futter-Tragen nutzbar beweisen. Dieß ist die Ursache, warum ich diesen Vorschlag nicht mißbillige, wenn es nur die Umstän- de erlauben, daß man nach der Verhältniß der Fel- der eine zureichende Menge von Eseln halten kann. Sie können die Berge besteigen, die wir nicht befah- ren können, und sie können über die Fuß-Steige ge- hen, wenn es, ohne das Vieh in Gefahr zu setzen, unmöglich ist, in der ordentlichen Strasse zu fahren.
§. 139.
Wiederum andere lassen bey den entlegenen Fel-Der Dritte. dern Gruben machen, damit sie, wenn es andere Geschäfte vergönnen, den Mist nach und nach weg- fahren, und diesen zu seiner Zeit mit größrer Ve- quemlichkeit und geschwinde auf den Akker bringen können. Jch kann auch diesen Vorschlag nicht völ- lig mißbilligen. Er hat seine Vortheile, doch aber auch gewisse Unvollkommenheiten. Einmahl hat man gedoppelte Mühe, den Mist auf- und abzuladen. Fürs andere sammlet sich in solchen Gruben das Re- gen-Wasser. Dieß entziehet dem Miste einen großen Theil seiner Kraft. Doch kann hiebey zum Theil das beobachtet werden, was wir bereits §. 133. ange- merket haben.
§. 140.
Einige verfallen auf die Vorwerke. Sie stossen eineDer Vierte Menge von entlegenen oder bergigten Feldern zusam- men, und lassen an einem diesen Feldern gelegenem Orte ein Gebäude zur Viehzucht aufführen, um hie- durch die Mist-Fuhren zu erleichtern. Jst die An- zahl der Felder groß genug, einen solchen Aufwand zu bezahlen, und fehlet es in dieser Gegend nicht an Wasser, so verdienet billig dieser Vorschlag einen merklichen
Vor-
H
von dem Akkerbau.
im Sommer bey dem Graß- und Futter-Tragen nutzbar beweiſen. Dieß iſt die Urſache, warum ich dieſen Vorſchlag nicht mißbillige, wenn es nur die Umſtaͤn- de erlauben, daß man nach der Verhaͤltniß der Fel- der eine zureichende Menge von Eſeln halten kann. Sie koͤnnen die Berge beſteigen, die wir nicht befah- ren koͤnnen, und ſie koͤnnen uͤber die Fuß-Steige ge- hen, wenn es, ohne das Vieh in Gefahr zu ſetzen, unmoͤglich iſt, in der ordentlichen Straſſe zu fahren.
§. 139.
Wiederum andere laſſen bey den entlegenen Fel-Der Dritte. dern Gruben machen, damit ſie, wenn es andere Geſchaͤfte vergoͤnnen, den Miſt nach und nach weg- fahren, und dieſen zu ſeiner Zeit mit groͤßrer Ve- quemlichkeit und geſchwinde auf den Akker bringen koͤnnen. Jch kann auch dieſen Vorſchlag nicht voͤl- lig mißbilligen. Er hat ſeine Vortheile, doch aber auch gewiſſe Unvollkommenheiten. Einmahl hat man gedoppelte Muͤhe, den Miſt auf- und abzuladen. Fuͤrs andere ſammlet ſich in ſolchen Gruben das Re- gen-Waſſer. Dieß entziehet dem Miſte einen großen Theil ſeiner Kraft. Doch kann hiebey zum Theil das beobachtet werden, was wir bereits §. 133. ange- merket haben.
§. 140.
Einige verfallen auf die Vorwerke. Sie ſtoſſen eineDer Vierte Menge von entlegenen oder bergigten Feldern zuſam- men, und laſſen an einem dieſen Feldern gelegenem Orte ein Gebaͤude zur Viehzucht auffuͤhren, um hie- durch die Miſt-Fuhren zu erleichtern. Jſt die An- zahl der Felder groß genug, einen ſolchen Aufwand zu bezahlen, und fehlet es in dieſer Gegend nicht an Waſſer, ſo verdienet billig dieſer Vorſchlag einen merklichen
Vor-
H
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0133"n="113"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von dem Akkerbau.</hi></fw><lb/>
im Sommer bey dem Graß- und Futter-Tragen nutzbar<lb/>
beweiſen. Dieß iſt die Urſache, warum ich dieſen<lb/>
Vorſchlag nicht mißbillige, wenn es nur die Umſtaͤn-<lb/>
de erlauben, daß man nach der Verhaͤltniß der Fel-<lb/>
der eine zureichende Menge von Eſeln halten kann.<lb/>
Sie koͤnnen die Berge beſteigen, die wir nicht befah-<lb/>
ren koͤnnen, und ſie koͤnnen uͤber die Fuß-Steige ge-<lb/>
hen, wenn es, ohne das Vieh in Gefahr zu ſetzen,<lb/>
unmoͤglich iſt, in der ordentlichen Straſſe zu fahren.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 139.</head><lb/><p>Wiederum andere laſſen bey den entlegenen Fel-<noteplace="right">Der Dritte.</note><lb/>
dern Gruben machen, damit ſie, wenn es andere<lb/>
Geſchaͤfte vergoͤnnen, den Miſt nach und nach weg-<lb/>
fahren, und dieſen zu ſeiner Zeit mit groͤßrer Ve-<lb/>
quemlichkeit und geſchwinde auf den Akker bringen<lb/>
koͤnnen. Jch kann auch dieſen Vorſchlag nicht voͤl-<lb/>
lig mißbilligen. Er hat ſeine Vortheile, doch aber<lb/>
auch gewiſſe Unvollkommenheiten. <hirendition="#fr">Einmahl</hi> hat man<lb/>
gedoppelte Muͤhe, den Miſt auf- und abzuladen.<lb/><hirendition="#fr">Fuͤrs andere</hi>ſammlet ſich in ſolchen Gruben das Re-<lb/>
gen-Waſſer. Dieß entziehet dem Miſte einen großen<lb/>
Theil ſeiner Kraft. Doch kann hiebey zum Theil das<lb/>
beobachtet werden, was wir bereits §. 133. ange-<lb/>
merket haben.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 140.</head><lb/><p>Einige verfallen auf die Vorwerke. Sie ſtoſſen eine<noteplace="right">Der Vierte</note><lb/>
Menge von entlegenen oder bergigten Feldern zuſam-<lb/>
men, und laſſen an einem dieſen Feldern gelegenem<lb/>
Orte ein Gebaͤude zur Viehzucht auffuͤhren, um hie-<lb/>
durch die Miſt-Fuhren zu erleichtern. Jſt die An-<lb/>
zahl der Felder groß genug, einen ſolchen Aufwand zu<lb/>
bezahlen, und fehlet es in dieſer Gegend nicht an Waſſer,<lb/>ſo verdienet billig dieſer Vorſchlag einen merklichen<lb/><fwplace="bottom"type="sig">H</fw><fwplace="bottom"type="catch">Vor-</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[113/0133]
von dem Akkerbau.
im Sommer bey dem Graß- und Futter-Tragen nutzbar
beweiſen. Dieß iſt die Urſache, warum ich dieſen
Vorſchlag nicht mißbillige, wenn es nur die Umſtaͤn-
de erlauben, daß man nach der Verhaͤltniß der Fel-
der eine zureichende Menge von Eſeln halten kann.
Sie koͤnnen die Berge beſteigen, die wir nicht befah-
ren koͤnnen, und ſie koͤnnen uͤber die Fuß-Steige ge-
hen, wenn es, ohne das Vieh in Gefahr zu ſetzen,
unmoͤglich iſt, in der ordentlichen Straſſe zu fahren.
§. 139.
Wiederum andere laſſen bey den entlegenen Fel-
dern Gruben machen, damit ſie, wenn es andere
Geſchaͤfte vergoͤnnen, den Miſt nach und nach weg-
fahren, und dieſen zu ſeiner Zeit mit groͤßrer Ve-
quemlichkeit und geſchwinde auf den Akker bringen
koͤnnen. Jch kann auch dieſen Vorſchlag nicht voͤl-
lig mißbilligen. Er hat ſeine Vortheile, doch aber
auch gewiſſe Unvollkommenheiten. Einmahl hat man
gedoppelte Muͤhe, den Miſt auf- und abzuladen.
Fuͤrs andere ſammlet ſich in ſolchen Gruben das Re-
gen-Waſſer. Dieß entziehet dem Miſte einen großen
Theil ſeiner Kraft. Doch kann hiebey zum Theil das
beobachtet werden, was wir bereits §. 133. ange-
merket haben.
Der Dritte.
§. 140.
Einige verfallen auf die Vorwerke. Sie ſtoſſen eine
Menge von entlegenen oder bergigten Feldern zuſam-
men, und laſſen an einem dieſen Feldern gelegenem
Orte ein Gebaͤude zur Viehzucht auffuͤhren, um hie-
durch die Miſt-Fuhren zu erleichtern. Jſt die An-
zahl der Felder groß genug, einen ſolchen Aufwand zu
bezahlen, und fehlet es in dieſer Gegend nicht an Waſſer,
ſo verdienet billig dieſer Vorſchlag einen merklichen
Vor-
Der Vierte
H
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/133>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.