macht einem Wirthe viele Sorgen, und daher verfällt er bald auf diese, bald auf jene Dinge, seinen Endzweck mit geringern Kosten zu erreichen.
§. 137.
Der erste Vortheil.
Einige treiben das Vieh auf das Feld, lassen es in den Horden bey einander liegen, daß es mit seinem Miste und Urin einen Theil des Akkers nach dem andern düngen könne. Dieß ist zwar ein bequemes Mittel, aber auch, wie ich es glaube, ein solches, das vielen Un- vollkommenheiten unterworfen. Einmahl, macht dieß Vieh den Boden sehr veste. Fürs ander, wird ein solcher Mist in die Erde gebracht, ehe er verfaulet ist, dieß ist die Ursache, daß das Getraide, was auf ei- nem solchen Akker gewachsen ist, weder in der Braue- rey, noch bey dem Brandwein-Brennen und derglei- chen mit Vortheil kann gebraucht werden. Fürs dritte muß ein solcher Mist auf dem Akker zu lange aus- gebreitet liegen, ehe er kann untergebracht werden, und daher entziehet ihm die Sonne zu viele Kraft. Fürs vierte so erfordert es diese Art zu düngen, daß das Vieh sehr oft am Mittage oder in der Nacht im freien Felde liegen muß. Jm erstem Falle ist es nicht genug wider die Sonnen-Hitze bedekket, und dieß ist dem Viehe schädlich. Jn dem andern Falle ist es den widrigen Anfällen der Dünste ausgesetzet, und dieß kann sehr leicht einen so großen Schaden würken, der mit dem durch dieses düngen zu hoffendem Vortheile nicht zu vergleichen ist.
§. 138.
Der andere.
Andere erwehlen die Esel, diese müssen den Mist mit Körben, die man von der Seiten öffnen kann, auf die ent- fernten und auf die bergigten Felder tragen. Die Esel sind nicht kostbar zu erhalten, und sie können sich auch
im
Der Land-Wirthſchaft 2 Abſchnitt
macht einem Wirthe viele Sorgen, und daher verfaͤllt er bald auf dieſe, bald auf jene Dinge, ſeinen Endzweck mit geringern Koſten zu erreichen.
§. 137.
Der erſte Vortheil.
Einige treiben das Vieh auf das Feld, laſſen es in den Horden bey einander liegen, daß es mit ſeinem Miſte und Urin einen Theil des Akkers nach dem andern duͤngen koͤnne. Dieß iſt zwar ein bequemes Mittel, aber auch, wie ich es glaube, ein ſolches, das vielen Un- vollkommenheiten unterworfen. Einmahl, macht dieß Vieh den Boden ſehr veſte. Fuͤrs ander, wird ein ſolcher Miſt in die Erde gebracht, ehe er verfaulet iſt, dieß iſt die Urſache, daß das Getraide, was auf ei- nem ſolchen Akker gewachſen iſt, weder in der Braue- rey, noch bey dem Brandwein-Brennen und derglei- chen mit Vortheil kann gebraucht werden. Fuͤrs dritte muß ein ſolcher Miſt auf dem Akker zu lange aus- gebreitet liegen, ehe er kann untergebracht werden, und daher entziehet ihm die Sonne zu viele Kraft. Fuͤrs vierte ſo erfordert es dieſe Art zu duͤngen, daß das Vieh ſehr oft am Mittage oder in der Nacht im freien Felde liegen muß. Jm erſtem Falle iſt es nicht genug wider die Sonnen-Hitze bedekket, und dieß iſt dem Viehe ſchaͤdlich. Jn dem andern Falle iſt es den widrigen Anfaͤllen der Duͤnſte ausgeſetzet, und dieß kann ſehr leicht einen ſo großen Schaden wuͤrken, der mit dem durch dieſes duͤngen zu hoffendem Vortheile nicht zu vergleichen iſt.
§. 138.
Der andere.
Andere erwehlen die Eſel, dieſe muͤſſen den Miſt mit Koͤrben, die man von der Seiten oͤffnen kann, auf die ent- fernten und auf die bergigten Felder tragen. Die Eſel ſind nicht koſtbar zu erhalten, und ſie koͤnnen ſich auch
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Der Land-Wirthſchaft 2 Abſchnitt
macht einem Wirthe viele Sorgen, und daher verfaͤllt
er bald auf dieſe, bald auf jene Dinge, ſeinen Endzweck
mit geringern Koſten zu erreichen.
§. 137.
Einige treiben das Vieh auf das Feld, laſſen es in
den Horden bey einander liegen, daß es mit ſeinem
Miſte und Urin einen Theil des Akkers nach dem andern
duͤngen koͤnne. Dieß iſt zwar ein bequemes Mittel, aber
auch, wie ich es glaube, ein ſolches, das vielen Un-
vollkommenheiten unterworfen. Einmahl, macht dieß
Vieh den Boden ſehr veſte. Fuͤrs ander, wird ein
ſolcher Miſt in die Erde gebracht, ehe er verfaulet iſt,
dieß iſt die Urſache, daß das Getraide, was auf ei-
nem ſolchen Akker gewachſen iſt, weder in der Braue-
rey, noch bey dem Brandwein-Brennen und derglei-
chen mit Vortheil kann gebraucht werden. Fuͤrs
dritte muß ein ſolcher Miſt auf dem Akker zu lange aus-
gebreitet liegen, ehe er kann untergebracht werden,
und daher entziehet ihm die Sonne zu viele Kraft.
Fuͤrs vierte ſo erfordert es dieſe Art zu duͤngen, daß
das Vieh ſehr oft am Mittage oder in der Nacht im
freien Felde liegen muß. Jm erſtem Falle iſt es nicht
genug wider die Sonnen-Hitze bedekket, und dieß iſt
dem Viehe ſchaͤdlich. Jn dem andern Falle iſt es den
widrigen Anfaͤllen der Duͤnſte ausgeſetzet, und dieß
kann ſehr leicht einen ſo großen Schaden wuͤrken, der
mit dem durch dieſes duͤngen zu hoffendem Vortheile
nicht zu vergleichen iſt.
§. 138.
Andere erwehlen die Eſel, dieſe muͤſſen den Miſt mit
Koͤrben, die man von der Seiten oͤffnen kann, auf die ent-
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ſind nicht koſtbar zu erhalten, und ſie koͤnnen ſich auch
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/132>, abgerufen am 21.11.2024.
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