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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

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von dem Akkerbau.

Anmerk. Es können hiebey die ökonomischen
Nachrichten mit vielem Nutzen gelesen werden, und
zwar insbesondere in dem 15 den Stükke die 175 und
folgende, wie auch die 183 und folgende Seite.
Ferner die erste Abhandlung des dritten Stükkes.

§. 129.

Jst dasjenige gegründet, was wir bereits §. 49. an-Einige Arten
verdienen ei-
nen Vorzug

gemerket haben, und wollen wir mit diesem den §. 126.
verbinden, so wird es uns nicht schwer fallen, zn be-
greifen, daß die verfaulten Thiere, das Blut, die
Knochen, die Schnekken-Häuser, Muschel-Schaalen
und andere Dinge von dieser Art nothwendig einen
Dünger von der grösten Vollkommenheit geben
müssen.

§. 130.

Dieß, was wir bis hieher von dem Dünger erkläretVerschiede-
ne Arten
vom Miste.

haben, giebt uns Gründe genug, zu beurtheilen, wie
hoch die Düngung mit der Asche, mit dem Ruß, mit
dem gelöschten Kalche und dergleichen, zu schätzen sey.
Wir wollen nun noch vom Miste, als von der gewöhnli-
chen Art des Düngers handeln, und dasjenige be-
schreiben, was bey diesem insbesondere zu merken ist.
Aller Mist dünget, aber doch nicht mit einerley Güte.
Dieser Unterschied ist in der Beschaffenheit der we-
sentlich würkenden Dinge zu suchen, die in dem Miste
enthalten sind, (§. 125). Einige Arten haben ein
merkliches Acidum. Dieß verursachet, daß sie
nicht leicht faulen (§. 26), und daß sie sehr hitzig sind.
Z. E. Gänse-Mist, Pferde-Mist. Andere Ar-
ten
haben nach Proportion sehr viel Alkali. Dieß
ist die Ursache, warum sie schnell in die Gährung ge-
hen. Jhre Kräfte geschwinde würksam beweisen, aber
auch nicht lange anhalten (§. 28). Z. E. Hüner-

Mist
von dem Akkerbau.

Anmerk. Es koͤnnen hiebey die oͤkonomiſchen
Nachrichten mit vielem Nutzen geleſen werden, und
zwar insbeſondere in dem 15 den Stuͤkke die 175 und
folgende, wie auch die 183 und folgende Seite.
Ferner die erſte Abhandlung des dritten Stuͤkkes.

§. 129.

Jſt dasjenige gegruͤndet, was wir bereits §. 49. an-Einige Arten
verdienen ei-
nen Vorzug

gemerket haben, und wollen wir mit dieſem den §. 126.
verbinden, ſo wird es uns nicht ſchwer fallen, zn be-
greifen, daß die verfaulten Thiere, das Blut, die
Knochen, die Schnekken-Haͤuſer, Muſchel-Schaalen
und andere Dinge von dieſer Art nothwendig einen
Duͤnger von der groͤſten Vollkommenheit geben
muͤſſen.

§. 130.

Dieß, was wir bis hieher von dem Duͤnger erklaͤretVerſchiede-
ne Arten
vom Miſte.

haben, giebt uns Gruͤnde genug, zu beurtheilen, wie
hoch die Duͤngung mit der Aſche, mit dem Ruß, mit
dem geloͤſchten Kalche und dergleichen, zu ſchaͤtzen ſey.
Wir wollen nun noch vom Miſte, als von der gewoͤhnli-
chen Art des Duͤngers handeln, und dasjenige be-
ſchreiben, was bey dieſem insbeſondere zu merken iſt.
Aller Miſt duͤnget, aber doch nicht mit einerley Guͤte.
Dieſer Unterſchied iſt in der Beſchaffenheit der we-
ſentlich wuͤrkenden Dinge zu ſuchen, die in dem Miſte
enthalten ſind, (§. 125). Einige Arten haben ein
merkliches Acidum. Dieß verurſachet, daß ſie
nicht leicht faulen (§. 26), und daß ſie ſehr hitzig ſind.
Z. E. Gaͤnſe-Miſt, Pferde-Miſt. Andere Ar-
ten
haben nach Proportion ſehr viel Alkali. Dieß
iſt die Urſache, warum ſie ſchnell in die Gaͤhrung ge-
hen. Jhre Kraͤfte geſchwinde wuͤrkſam beweiſen, aber
auch nicht lange anhalten (§. 28). Z. E. Huͤner-

Miſt
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[107/0127] von dem Akkerbau. Anmerk. Es koͤnnen hiebey die oͤkonomiſchen Nachrichten mit vielem Nutzen geleſen werden, und zwar insbeſondere in dem 15 den Stuͤkke die 175 und folgende, wie auch die 183 und folgende Seite. Ferner die erſte Abhandlung des dritten Stuͤkkes. §. 129. Jſt dasjenige gegruͤndet, was wir bereits §. 49. an- gemerket haben, und wollen wir mit dieſem den §. 126. verbinden, ſo wird es uns nicht ſchwer fallen, zn be- greifen, daß die verfaulten Thiere, das Blut, die Knochen, die Schnekken-Haͤuſer, Muſchel-Schaalen und andere Dinge von dieſer Art nothwendig einen Duͤnger von der groͤſten Vollkommenheit geben muͤſſen. Einige Arten verdienen ei- nen Vorzug §. 130. Dieß, was wir bis hieher von dem Duͤnger erklaͤret haben, giebt uns Gruͤnde genug, zu beurtheilen, wie hoch die Duͤngung mit der Aſche, mit dem Ruß, mit dem geloͤſchten Kalche und dergleichen, zu ſchaͤtzen ſey. Wir wollen nun noch vom Miſte, als von der gewoͤhnli- chen Art des Duͤngers handeln, und dasjenige be- ſchreiben, was bey dieſem insbeſondere zu merken iſt. Aller Miſt duͤnget, aber doch nicht mit einerley Guͤte. Dieſer Unterſchied iſt in der Beſchaffenheit der we- ſentlich wuͤrkenden Dinge zu ſuchen, die in dem Miſte enthalten ſind, (§. 125). Einige Arten haben ein merkliches Acidum. Dieß verurſachet, daß ſie nicht leicht faulen (§. 26), und daß ſie ſehr hitzig ſind. Z. E. Gaͤnſe-Miſt, Pferde-Miſt. Andere Ar- ten haben nach Proportion ſehr viel Alkali. Dieß iſt die Urſache, warum ſie ſchnell in die Gaͤhrung ge- hen. Jhre Kraͤfte geſchwinde wuͤrkſam beweiſen, aber auch nicht lange anhalten (§. 28). Z. E. Huͤner- Miſt Verſchiede- ne Arten vom Miſte.

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Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/127>, abgerufen am 21.11.2024.