Aus diesem, was wir bisher abgehandelt haben,Allgemeine Folgen. folget unmittelbar:
Einmahl, daß die lukkeren Felder von der ersten Art, die besten Felder sind.
Fürs andere, Daß das vollkommenste Mittel, die Felder zu verbessern, dieses sey, wenn man die unvollkommene Erde mit einer andern vermi- schet, welche mit jener eine lukkere Erde von der ersten Art machen kann.
Anmerk. Wir werden in der Folge einige Gründe vest setzen, die es uns lehren, wie dieses könne bewerkstelliget werden.
§. 114.
So weit von der Eintheilung der Felder, in An-Einige Sätze die Güte der Felder, aus ihrer innern Beschaffen- heit zu be- stimmen. sehung der Vestigkeit. Wir wollen nun auch diesen Unterschied der Felder untersuchen, der von der Be- schaffenheit der wesentlich würkenden Dinge der Na- tur abhanget, mit welchen die Erde vermischet ist. Dieß zu bewerkstelligen, müssen wir einige Lehr Sä- tze voraus setzen, und diese beweisen. Der erste Satz ist dieser:
Wenn in einem Akker kein Acidum ist, so kannDer Erste. auch auf demselben nichts wachsen. Jst in einem Akker zu viel Acidum, so ist es wieder- um unmöglich, daß er uns die Früchte in der- jenigen Vollkommenheit liefern könne, die wir wünschen.
Jst in einem Akker kein Acidum, so fehlet dieß, was die Feuchtigkeiten der Luft, und mit diesen den elemen- tarischen Saft das Alkali und das wesentliche Oel an
sich
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von dem Akkerbau.
§. 113.
Aus dieſem, was wir bisher abgehandelt haben,Allgemeine Folgen. folget unmittelbar:
Einmahl, daß die lukkeren Felder von der erſten Art, die beſten Felder ſind.
Fuͤrs andere, Daß das vollkommenſte Mittel, die Felder zu verbeſſern, dieſes ſey, wenn man die unvollkommene Erde mit einer andern vermi- ſchet, welche mit jener eine lukkere Erde von der erſten Art machen kann.
Anmerk. Wir werden in der Folge einige Gruͤnde veſt ſetzen, die es uns lehren, wie dieſes koͤnne bewerkſtelliget werden.
§. 114.
So weit von der Eintheilung der Felder, in An-Einige Saͤtze die Guͤte der Felder, aus ihrer innern Beſchaffen- heit zu be- ſtimmen. ſehung der Veſtigkeit. Wir wollen nun auch dieſen Unterſchied der Felder unterſuchen, der von der Be- ſchaffenheit der weſentlich wuͤrkenden Dinge der Na- tur abhanget, mit welchen die Erde vermiſchet iſt. Dieß zu bewerkſtelligen, muͤſſen wir einige Lehr Saͤ- tze voraus ſetzen, und dieſe beweiſen. Der erſte Satz iſt dieſer:
Wenn in einem Akker kein Acidum iſt, ſo kannDer Erſte. auch auf demſelben nichts wachſen. Jſt in einem Akker zu viel Acidum, ſo iſt es wieder- um unmoͤglich, daß er uns die Fruͤchte in der- jenigen Vollkommenheit liefern koͤnne, die wir wuͤnſchen.
Jſt in einem Akker kein Acidum, ſo fehlet dieß, was die Feuchtigkeiten der Luft, und mit dieſen den elemen- tariſchen Saft das Alkali und das weſentliche Oel an
ſich
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von dem Akkerbau.
§. 113.
Aus dieſem, was wir bisher abgehandelt haben,
folget unmittelbar:
Allgemeine
Folgen.
Einmahl, daß die lukkeren Felder von der erſten
Art, die beſten Felder ſind.
Fuͤrs andere, Daß das vollkommenſte Mittel,
die Felder zu verbeſſern, dieſes ſey, wenn man
die unvollkommene Erde mit einer andern vermi-
ſchet, welche mit jener eine lukkere Erde von der
erſten Art machen kann.
Anmerk. Wir werden in der Folge einige
Gruͤnde veſt ſetzen, die es uns lehren, wie dieſes
koͤnne bewerkſtelliget werden.
§. 114.
So weit von der Eintheilung der Felder, in An-
ſehung der Veſtigkeit. Wir wollen nun auch dieſen
Unterſchied der Felder unterſuchen, der von der Be-
ſchaffenheit der weſentlich wuͤrkenden Dinge der Na-
tur abhanget, mit welchen die Erde vermiſchet iſt.
Dieß zu bewerkſtelligen, muͤſſen wir einige Lehr Saͤ-
tze voraus ſetzen, und dieſe beweiſen. Der erſte Satz
iſt dieſer:
Einige Saͤtze
die Guͤte der
Felder, aus
ihrer innern
Beſchaffen-
heit zu be-
ſtimmen.
Wenn in einem Akker kein Acidum iſt, ſo kann
auch auf demſelben nichts wachſen. Jſt in
einem Akker zu viel Acidum, ſo iſt es wieder-
um unmoͤglich, daß er uns die Fruͤchte in der-
jenigen Vollkommenheit liefern koͤnne, die wir
wuͤnſchen.
Jſt in einem Akker kein Acidum, ſo fehlet dieß, was
die Feuchtigkeiten der Luft, und mit dieſen den elemen-
tariſchen Saft das Alkali und das weſentliche Oel an
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/119>, abgerufen am 21.11.2024.
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