men, als die harten Felder, und also auch bey we- nigem Regen fruchtbar seyn können. Das dritte ist aus dem klar, weil sie das überflüßige Wasser nicht so leicht ausdünsten, als die lukkern Felder von der ersten Art, daher auf diesen Feldern bey überflüßi- gem Regen die Frucht leichter verfaulet, als auf den lukkern Feldern.
§. 111.
Diese wer- den mit den harten verglichen.
Aus diesem folget die dritte Regel:
Bey überflüßigem Regen sind die harten Fel- der besser, als die schmierigen, und in den Jah- ren, wo der Regen nicht überflüßig ist, sind die schmierigen Felder besser, als die harten.
§. 112.
Spröde Fel- der und lau- ter Sand sind schlech- te Felder.
Spröde und lukkere Felder von der andern Art, oder lauter Sand, sind schlechte Felder. Spröde Felder nehmen den Regen nicht leicht an, und wenn sie endlich von der Menge des Regens sind überwunden worden, so behalten sie diesen nicht so lange, als es nöthig ist, und der Erfolg ist eine so große Festigkeit in der Verbindung der Theile, daß sich die würkenden Dinge der Natur in ihnen nicht leicht würksam beweisen können. Felder, die in ihrer Fläche lauter Sand haben, nehmen zwar auch den Regen leicht an, sie können aber auch diesen, und die den Wachsthum befördernden Dinge der Na- tur nicht so lange, als es nöthig ist, behalten. Sie werden sehr leicht von der Sonnen-Hitze ausgesogen, (§. 106). Dieß ist genug, zu beweisen, daß beyde Arten von Felder, schlechte Felder sind, (§. 108.)
§. 113.
Der Land-Wirthſchaft 2 Abſchnitt
men, als die harten Felder, und alſo auch bey we- nigem Regen fruchtbar ſeyn koͤnnen. Das dritte iſt aus dem klar, weil ſie das uͤberfluͤßige Waſſer nicht ſo leicht ausduͤnſten, als die lukkern Felder von der erſten Art, daher auf dieſen Feldern bey uͤberfluͤßi- gem Regen die Frucht leichter verfaulet, als auf den lukkern Feldern.
§. 111.
Dieſe wer- den mit den harten verglichen.
Aus dieſem folget die dritte Regel:
Bey uͤberfluͤßigem Regen ſind die harten Fel- der beſſer, als die ſchmierigen, und in den Jah- ren, wo der Regen nicht uͤberfluͤßig iſt, ſind die ſchmierigen Felder beſſer, als die harten.
§. 112.
Sproͤde Fel- der und lau- ter Sand ſind ſchlech- te Felder.
Sproͤde und lukkere Felder von der andern Art, oder lauter Sand, ſind ſchlechte Felder. Sproͤde Felder nehmen den Regen nicht leicht an, und wenn ſie endlich von der Menge des Regens ſind uͤberwunden worden, ſo behalten ſie dieſen nicht ſo lange, als es noͤthig iſt, und der Erfolg iſt eine ſo große Feſtigkeit in der Verbindung der Theile, daß ſich die wuͤrkenden Dinge der Natur in ihnen nicht leicht wuͤrkſam beweiſen koͤnnen. Felder, die in ihrer Flaͤche lauter Sand haben, nehmen zwar auch den Regen leicht an, ſie koͤnnen aber auch dieſen, und die den Wachsthum befoͤrdernden Dinge der Na- tur nicht ſo lange, als es noͤthig iſt, behalten. Sie werden ſehr leicht von der Sonnen-Hitze ausgeſogen, (§. 106). Dieß iſt genug, zu beweiſen, daß beyde Arten von Felder, ſchlechte Felder ſind, (§. 108.)
§. 113.
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Der Land-Wirthſchaft 2 Abſchnitt
men, als die harten Felder, und alſo auch bey we-
nigem Regen fruchtbar ſeyn koͤnnen. Das dritte iſt
aus dem klar, weil ſie das uͤberfluͤßige Waſſer nicht
ſo leicht ausduͤnſten, als die lukkern Felder von der
erſten Art, daher auf dieſen Feldern bey uͤberfluͤßi-
gem Regen die Frucht leichter verfaulet, als auf den
lukkern Feldern.
§. 111.
Aus dieſem folget die dritte Regel:
Bey uͤberfluͤßigem Regen ſind die harten Fel-
der beſſer, als die ſchmierigen, und in den Jah-
ren, wo der Regen nicht uͤberfluͤßig iſt, ſind die
ſchmierigen Felder beſſer, als die harten.
§. 112.
Sproͤde und lukkere Felder von der andern
Art, oder lauter Sand, ſind ſchlechte Felder.
Sproͤde Felder nehmen den Regen nicht leicht an,
und wenn ſie endlich von der Menge des Regens
ſind uͤberwunden worden, ſo behalten ſie dieſen nicht
ſo lange, als es noͤthig iſt, und der Erfolg iſt eine
ſo große Feſtigkeit in der Verbindung der Theile,
daß ſich die wuͤrkenden Dinge der Natur in ihnen
nicht leicht wuͤrkſam beweiſen koͤnnen. Felder, die in
ihrer Flaͤche lauter Sand haben, nehmen zwar auch
den Regen leicht an, ſie koͤnnen aber auch dieſen,
und die den Wachsthum befoͤrdernden Dinge der Na-
tur nicht ſo lange, als es noͤthig iſt, behalten. Sie
werden ſehr leicht von der Sonnen-Hitze ausgeſogen,
(§. 106). Dieß iſt genug, zu beweiſen, daß beyde
Arten von Felder, ſchlechte Felder ſind, (§. 108.)
§. 113.
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/118>, abgerufen am 30.12.2024.
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