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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Predigt.
ist. Wir aber/ weil wir alle solche Teuffeley und Neuerey meiden und
fliehen/ uns wieder zu der alten Kirchen/ der Jungfrauen und reinen
Braut Christi halten/ sind wir gewißlich die rechte alte Kirche/ ohn alle
Hurerey und Neuerey/ die biß auff uns daher blieben/ und wir auß dersel-
ben kommen/ ja wiederum auffs neu von ihr gebohren sind/ wie die Gala-
ter von St. Paulo. Bißher Lutherus.



Die vierdte Predigt/
Von
Der Allmacht deß Königes JEsu Christi/
über seine Wort:
MJr ist gegeben aller Gewalt im Himmel und
auff Erden.

GEliebte in Christo. Von dem löblichen Christlichen Kay-vid. histor.
ap. I. Lips.
in Monit.
polit. c. 15.
p.
185.

ser Rudolpho I. lesen wir/ daß/ nachdem er Ottogarem
den Böhmischen König/ auffs Haupt und auß dem Feld
geschlagen/ und diesen durch milde Underhandlung deß
Pfaltzgrafen Ludwigs Churfürsten/ so weit gebracht/ daß
er die Oesterreichische Land/ welche er zwar erheurathet/ aber dero Verlust
verwürckt/ in dem daß er seine Gemahlin/ Frau Margarethen ein Oester-
reichische Hertzogin/ von sich gestossen/ allerdings zu quittiren und dem
Römischen Reich abzutretten/ Böhmen aber und Mähren/ von dem
Kayser Rudolpho zu Lehen empfangen müssen: Wiewol darneben ge-
betten/ daß er den Eyd der Treu und Lehens-Pflicht dem Kayser unter
seinem Gezelt/ und nicht vor jederman leisten möchte; daß/ sag ich/
hierauff der Kayser dem König zwar nichts abgeschlagen/ und nur die
Fürsten zu diesem actu der Huldigung zugelassen/ aber da der König vor
dem Kayser auff den Knien saß/ fiel das Gezelt/ welches mit Fleiß also ge-
macht war/ urplötzlich rings um auff den Boden/ da sahe jederman/ so
wol die Böhmen/ als die Kayserischen/ wie der Kayser in seiner Majestät
saß/ und die Chur- und Fürsten um ihn/ und wie der stoltze König von

Böhmen
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Predigt.
iſt. Wir aber/ weil wir alle ſolche Teuffeley und Neuerey meiden und
fliehen/ uns wieder zu der alten Kirchen/ der Jungfrauen und reinen
Braut Chriſti halten/ ſind wir gewißlich die rechte alte Kirche/ ohn alle
Hurerey und Neuerey/ die biß auff uns daher blieben/ und wir auß derſel-
ben kommen/ ja wiederum auffs neu von ihr gebohren ſind/ wie die Gala-
ter von St. Paulo. Bißher Lutherus.



Die vierdte Predigt/
Von
Der Allmacht deß Koͤniges JEſu Chriſti/
uͤber ſeine Wort:
MJr iſt gegeben aller Gewalt im Himmel und
auff Erden.

GEliebte in Chriſto. Von dem loͤblichen Chriſtlichen Kay-vid. hiſtor.
ap. I. Lipſ.
in Monit.
polit. c. 15.
p.
185.

ſer Rudolpho I. leſen wir/ daß/ nachdem er Ottogarem
den Boͤhmiſchen Koͤnig/ auffs Haupt und auß dem Feld
geſchlagen/ und dieſen durch milde Underhandlung deß
Pfaltzgrafen Ludwigs Churfuͤrſten/ ſo weit gebracht/ daß
er die Oeſterreichiſche Land/ welche er zwar erheurathet/ aber dero Verluſt
verwuͤrckt/ in dem daß er ſeine Gemahlin/ Frau Margarethen ein Oeſter-
reichiſche Hertzogin/ von ſich geſtoſſen/ allerdings zu quittiren und dem
Roͤmiſchen Reich abzutretten/ Boͤhmen aber und Maͤhren/ von dem
Kayſer Rudolpho zu Lehen empfangen muͤſſen: Wiewol darneben ge-
betten/ daß er den Eyd der Treu und Lehens-Pflicht dem Kayſer unter
ſeinem Gezelt/ und nicht vor jederman leiſten moͤchte; daß/ ſag ich/
hierauff der Kayſer dem Koͤnig zwar nichts abgeſchlagen/ und nur die
Fuͤrſten zu dieſem actu der Huldigung zugelaſſen/ aber da der Koͤnig vor
dem Kayſer auff den Knien ſaß/ fiel das Gezelt/ welches mit Fleiß alſo ge-
macht war/ urploͤtzlich rings um auff den Boden/ da ſahe jederman/ ſo
wol die Boͤhmen/ als die Kayſeriſchen/ wie der Kayſer in ſeiner Majeſtaͤt
ſaß/ und die Chur- und Fuͤrſten um ihn/ und wie der ſtoltze Koͤnig von

Boͤhmen
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[267/0291] Predigt. iſt. Wir aber/ weil wir alle ſolche Teuffeley und Neuerey meiden und fliehen/ uns wieder zu der alten Kirchen/ der Jungfrauen und reinen Braut Chriſti halten/ ſind wir gewißlich die rechte alte Kirche/ ohn alle Hurerey und Neuerey/ die biß auff uns daher blieben/ und wir auß derſel- ben kommen/ ja wiederum auffs neu von ihr gebohren ſind/ wie die Gala- ter von St. Paulo. Bißher Lutherus. Die vierdte Predigt/ Von Der Allmacht deß Koͤniges JEſu Chriſti/ uͤber ſeine Wort: MJr iſt gegeben aller Gewalt im Himmel und auff Erden. GEliebte in Chriſto. Von dem loͤblichen Chriſtlichen Kay- ſer Rudolpho I. leſen wir/ daß/ nachdem er Ottogarem den Boͤhmiſchen Koͤnig/ auffs Haupt und auß dem Feld geſchlagen/ und dieſen durch milde Underhandlung deß Pfaltzgrafen Ludwigs Churfuͤrſten/ ſo weit gebracht/ daß er die Oeſterreichiſche Land/ welche er zwar erheurathet/ aber dero Verluſt verwuͤrckt/ in dem daß er ſeine Gemahlin/ Frau Margarethen ein Oeſter- reichiſche Hertzogin/ von ſich geſtoſſen/ allerdings zu quittiren und dem Roͤmiſchen Reich abzutretten/ Boͤhmen aber und Maͤhren/ von dem Kayſer Rudolpho zu Lehen empfangen muͤſſen: Wiewol darneben ge- betten/ daß er den Eyd der Treu und Lehens-Pflicht dem Kayſer unter ſeinem Gezelt/ und nicht vor jederman leiſten moͤchte; daß/ ſag ich/ hierauff der Kayſer dem Koͤnig zwar nichts abgeſchlagen/ und nur die Fuͤrſten zu dieſem actu der Huldigung zugelaſſen/ aber da der Koͤnig vor dem Kayſer auff den Knien ſaß/ fiel das Gezelt/ welches mit Fleiß alſo ge- macht war/ urploͤtzlich rings um auff den Boden/ da ſahe jederman/ ſo wol die Boͤhmen/ als die Kayſeriſchen/ wie der Kayſer in ſeiner Majeſtaͤt ſaß/ und die Chur- und Fuͤrſten um ihn/ und wie der ſtoltze Koͤnig von Boͤhmen vid. hiſtor. ap. I. Lipſ. in Monit. polit. c. 15. p. 185. L l 2

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/291>, abgerufen am 21.12.2024.