Daguerre, Louis Jacques Mandé: Das Daguerreotyp und das Diorama. Stuttgart, 1839.Verfahren bei der Malerei. Die Leinwand wird von beiden Seiten bemalt Nachdem der Stoff ausgespannt ist, gibt man Erster Effect. Dieser erfordert mehr Helle als der zweite und Verfahren bei der Malerei. Die Leinwand wird von beiden Seiten bemalt Nachdem der Stoff ausgeſpannt iſt, gibt man Erſter Effect. Dieſer erfordert mehr Helle als der zweite und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0066" n="61"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Verfahren bei der Malerei.</hi> </hi> </head><lb/> <p>Die Leinwand wird von beiden Seiten bemalt<lb/> und ebenſo beleuchtet, ſo daß die Beleuchtung durch<lb/> Reflexion und Refraction, d. h. durch Licht, welches<lb/> auf das Bild fällt und durch Licht, welches durch<lb/> das Bild hindurch ſcheint, bewirkt wird. Hiezu hat<lb/> man einen ſehr durchſch einenden Webeſtoff nöthig, deſſen<lb/> Gewebe möglichſt gleich ſeyn muß. Man kann<lb/> Perkal oder Callicot dazu nehmen. Der Stoff muß<lb/> von größtmöglicher Breite ſeyn, damit er ſo wenig<lb/> Nähte als möglich bekommt, welche immer, nament-<lb/> lich in den Lichtpartieen der Bilder, ſchwer zu ver-<lb/> bergen ſind.</p><lb/> <p>Nachdem der Stoff ausgeſpannt iſt, gibt man<lb/> ihm von beiden Seiten zum mindeſten zwei Anſtriche<lb/> von Pergamentleim.</p><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#g">Erſter Effect.</hi> </head><lb/> <p>Dieſer erfordert mehr Helle als der zweite und<lb/> wird auf der Vorderſeite des Tuchs bewerkſtelligt. Man<lb/> macht zuerſt den Umriß der Zeichnung mit Bleiſtift,<lb/> trägt jedoch dabei Sorge, keine Flecken zu machen,<lb/> weil die weiße Farbe des Tuchs das höchſte Licht des<lb/> Gemäldes bildet, und keine weiße Malerfarbe ange-<lb/> wendet werden kann. Die dabei angewandten Far-<lb/> ben ſind Oelfarben. Bei ihrer Anwendung zum<lb/> Malen ſelbſt bedient man ſich jedoch des Terpentinöls<lb/> (<hi rendition="#aq">essence</hi>), wozu man manchmal auch etwas fettes<lb/> Oel nimmt, jedoch blos für die kräftigen Partieen,<lb/> welche man übrigens auch ohne Nachtheil firnißen<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [61/0066]
Verfahren bei der Malerei.
Die Leinwand wird von beiden Seiten bemalt
und ebenſo beleuchtet, ſo daß die Beleuchtung durch
Reflexion und Refraction, d. h. durch Licht, welches
auf das Bild fällt und durch Licht, welches durch
das Bild hindurch ſcheint, bewirkt wird. Hiezu hat
man einen ſehr durchſch einenden Webeſtoff nöthig, deſſen
Gewebe möglichſt gleich ſeyn muß. Man kann
Perkal oder Callicot dazu nehmen. Der Stoff muß
von größtmöglicher Breite ſeyn, damit er ſo wenig
Nähte als möglich bekommt, welche immer, nament-
lich in den Lichtpartieen der Bilder, ſchwer zu ver-
bergen ſind.
Nachdem der Stoff ausgeſpannt iſt, gibt man
ihm von beiden Seiten zum mindeſten zwei Anſtriche
von Pergamentleim.
Erſter Effect.
Dieſer erfordert mehr Helle als der zweite und
wird auf der Vorderſeite des Tuchs bewerkſtelligt. Man
macht zuerſt den Umriß der Zeichnung mit Bleiſtift,
trägt jedoch dabei Sorge, keine Flecken zu machen,
weil die weiße Farbe des Tuchs das höchſte Licht des
Gemäldes bildet, und keine weiße Malerfarbe ange-
wendet werden kann. Die dabei angewandten Far-
ben ſind Oelfarben. Bei ihrer Anwendung zum
Malen ſelbſt bedient man ſich jedoch des Terpentinöls
(essence), wozu man manchmal auch etwas fettes
Oel nimmt, jedoch blos für die kräftigen Partieen,
welche man übrigens auch ohne Nachtheil firnißen
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