Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Daguerre, Louis Jacques Mandé: Das Daguerreotyp und das Diorama. Stuttgart, 1839.

Bild:
<< vorherige Seite
Praktische Beschreibung
der
Verfahrungsart bei Anwendung des sogenannten
Daguerreotypes.


Dieses Verfahren hat zum Zweck, die Fixirung
oder die von selbst durch die natürliche Einwirkung
des Lichtes hervorgebrachte Reproduktion der Bilder
der camera obscura, und zwar nicht mit ihren Far-
ben, sondern mittelst einer äußerst feinen Abstusung
ihrer Tinten.

Die Bilder erzeugen sich auf einer mit Silber
plattirten Kupferplatte. Außerdem daß das Kupfer
zunächst dazu dient, um dem Silberplättchen die nö-
thige Unterstützung zu geben, trägt die Verbindung
dieser beiden Metalle wesentlich zu einem vollstän-
digen Erfolg bei. Das Silber muß von dem mög-
lichst feinsten seyn. Die Kupferplatte muß von solcher
Dicke seyn, um die Oberfläche der Silberplattirung
in einer vollkommenen Ebene zu erhalten, weil sonst
die Bilder entstellt oder verzogen würden; dagegen
darf sie auch nicht dicker seyn, als für den eben
genannten Zweck nothwendig ist, damit sie nicht zu

Praktiſche Beſchreibung
der
Verfahrungsart bei Anwendung des ſogenannten
Daguerreotypes.


Dieſes Verfahren hat zum Zweck, die Fixirung
oder die von ſelbſt durch die natürliche Einwirkung
des Lichtes hervorgebrachte Reproduktion der Bilder
der camera obscura, und zwar nicht mit ihren Far-
ben, ſondern mittelſt einer äußerſt feinen Abſtuſung
ihrer Tinten.

Die Bilder erzeugen ſich auf einer mit Silber
plattirten Kupferplatte. Außerdem daß das Kupfer
zunächſt dazu dient, um dem Silberplättchen die nö-
thige Unterſtützung zu geben, trägt die Verbindung
dieſer beiden Metalle weſentlich zu einem vollſtän-
digen Erfolg bei. Das Silber muß von dem mög-
lichſt feinſten ſeyn. Die Kupferplatte muß von ſolcher
Dicke ſeyn, um die Oberfläche der Silberplattirung
in einer vollkommenen Ebene zu erhalten, weil ſonſt
die Bilder entſtellt oder verzogen würden; dagegen
darf ſie auch nicht dicker ſeyn, als für den eben
genannten Zweck nothwendig iſt, damit ſie nicht zu

<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0016" n="[11]"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Prakti&#x017F;che Be&#x017F;chreibung</hi><lb/>
der<lb/>
Verfahrungsart bei Anwendung des &#x017F;ogenannten<lb/>
Daguerreotypes.</hi> </head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <p>Die&#x017F;es Verfahren hat zum Zweck, die Fixirung<lb/>
oder die von &#x017F;elb&#x017F;t durch die natürliche Einwirkung<lb/>
des Lichtes hervorgebrachte Reproduktion der Bilder<lb/>
der <hi rendition="#aq">camera obscura,</hi> und zwar nicht mit ihren Far-<lb/>
ben, &#x017F;ondern mittel&#x017F;t einer äußer&#x017F;t feinen Ab&#x017F;tu&#x017F;ung<lb/>
ihrer Tinten.</p><lb/>
          <p>Die Bilder erzeugen &#x017F;ich auf einer mit Silber<lb/>
plattirten Kupferplatte. Außerdem daß das Kupfer<lb/>
zunäch&#x017F;t dazu dient, um dem Silberplättchen die nö-<lb/>
thige Unter&#x017F;tützung zu geben, trägt die Verbindung<lb/>
die&#x017F;er beiden Metalle we&#x017F;entlich zu einem voll&#x017F;tän-<lb/>
digen Erfolg bei. Das Silber muß von dem mög-<lb/>
lich&#x017F;t fein&#x017F;ten &#x017F;eyn. Die Kupferplatte muß von &#x017F;olcher<lb/>
Dicke &#x017F;eyn, um die Oberfläche der Silberplattirung<lb/>
in einer vollkommenen Ebene zu erhalten, weil &#x017F;on&#x017F;t<lb/>
die Bilder ent&#x017F;tellt oder verzogen würden; dagegen<lb/>
darf &#x017F;ie auch nicht dicker &#x017F;eyn, als für den eben<lb/>
genannten Zweck nothwendig i&#x017F;t, damit &#x017F;ie nicht zu<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[11]/0016] Praktiſche Beſchreibung der Verfahrungsart bei Anwendung des ſogenannten Daguerreotypes. Dieſes Verfahren hat zum Zweck, die Fixirung oder die von ſelbſt durch die natürliche Einwirkung des Lichtes hervorgebrachte Reproduktion der Bilder der camera obscura, und zwar nicht mit ihren Far- ben, ſondern mittelſt einer äußerſt feinen Abſtuſung ihrer Tinten. Die Bilder erzeugen ſich auf einer mit Silber plattirten Kupferplatte. Außerdem daß das Kupfer zunächſt dazu dient, um dem Silberplättchen die nö- thige Unterſtützung zu geben, trägt die Verbindung dieſer beiden Metalle weſentlich zu einem vollſtän- digen Erfolg bei. Das Silber muß von dem mög- lichſt feinſten ſeyn. Die Kupferplatte muß von ſolcher Dicke ſeyn, um die Oberfläche der Silberplattirung in einer vollkommenen Ebene zu erhalten, weil ſonſt die Bilder entſtellt oder verzogen würden; dagegen darf ſie auch nicht dicker ſeyn, als für den eben genannten Zweck nothwendig iſt, damit ſie nicht zu

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/daguerre_daguerrereotyp_1839
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/daguerre_daguerrereotyp_1839/16
Zitationshilfe: Daguerre, Louis Jacques Mandé: Das Daguerreotyp und das Diorama. Stuttgart, 1839, S. [11]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/daguerre_daguerrereotyp_1839/16>, abgerufen am 13.11.2024.