Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631.diernam (welche einer von jhnen in seinem scripto Astrologiam spuriam ne[n-] Wer kan aber sagen ob die Welt auch nur biß zu derselben zeit stehen wer- V. Ob alle Sternen durchsichtig vnd jhr eigen liecht haben/ oder ob jhr Liecht nur ein wiederschein der Sonnen sey? VOm Mond ist die sache klar/ das nemlich seine klarheit nit von jhm selber mels
diernam (welche einer von jhnen in ſeinem ſcripto Aſtrologiam ſpuriam ne[n-] Wer kan aber ſagen ob die Welt auch nur biß zu derſelben zeit ſtehen wer- V. Ob alle Sternen durchſichtig vnd jhr eigen liecht haben/ oder ob jhr Liecht nur ein wiederſchein der Sonnen ſey? VOm Mond iſt die ſache klar/ das nemlich ſeine klarheit nit von jhm ſelber mels
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diernam (welche einer von jhnen in ſeinem ſcripto Aſtrologiam ſpuriam nen-
net) vernichten/ vnd andere beſſere zu ſubſtituiren vorgeben/ ſo behelffen ſie
ſich doch mit der jtzigen Aſtrologia gar ſehr/ vnd gebrauchen zu beſchoͤnung jh-
res Ordens/ nicht alleine regulas Aſtrologicas legitimas, ſondern auch viele
ſpurias, wie im ſelben Scripto vnd jhres ordens Calendern fuͤr augen] Von
welcher zuſammenkunfft auch von mir/ geliebts Gott/ zu ſeiner zeit ſol etwas
bericht geſchehen.
Wer kan aber ſagen ob die Welt auch nur biß zu derſelben zeit ſtehen wer-
de? Menſchliche muthmaſſungen von eigentlicher zeit deß juͤngſten Gerichts/ ſie
werden hergenommen wo ſie wollen/ eracht ich einen lautern fuͤrwitz. Sollen
derhalben vns nicht vnterſtehen zu wiſſen was vns nicht gebuͤhret/ Act. 1. ſon-
dern viel mehr thun was vns gebuͤhret/ nicht vber 5. jahr ſondern jtzt alle ſtunde
wachen beten vnd bereit ſein/ Math. 24. vnd 25. Luc. 21. Alle zeichen/ ſo vor-
hergehen ſollen/ ſind ſchon erfolget/ vnd ſollen die Tage vmb der außerwehlten
willen verkuͤrtzt werden. Darumb wird nu mehr der tag deß HErren kommen
wie ein fallſtrick/ vnd wie ein Dieb in der nacht/ das iſt/ er wird ſich nach keiner
Triplicitet, nach keiner conjunction, oder anderer conſtellation der Plane-
ten richten/ ſondern ploͤtzlich einfallen zu einer zeit/ die weder Aſtrologus, noch
jemandt anders verhoffen wird/ da der himmel voller geigen vnnd ſackpfeiffen
ſcheinen wird; ſumma, da man am ſicherſten ſein/ vnd wie zur zeit Noha hauſi-
ren wird.
V.
Ob alle Sternen durchſichtig vnd jhr eigen liecht haben/
oder ob jhr Liecht nur ein wiederſchein der Sonnen ſey?
VOm Mond iſt die ſache klar/ das nemlich ſeine klarheit nit von jhm ſelber
ſey/ ſondern das er von der Sonnen erleuchtet/ nicht anderſt als ein Spie-
gel die liechtſtralen zu vns herab werffe. Wenn dem nicht ſo were/ ſondern die
klarheit ſein eigen were/ ſo wuͤrde er nicht ab- vnd zunemen/ ſondern allzeit voll
ſein: Jtem es wuͤrde keine Finſterniß weder der ☉ noch deß ☽ jemals zu ſpuͤ-
ren ſein. Nun aber weil er kein eigne klarheit hat/ auch ſein corpus nicht durch
ſichtig iſt/ geſchichts das die ☉ zwar allezeit die helffte deß ☽/ die gegen die ☉
gekehret/ erleuchtet/ aber wir koͤnnen nie die gantze erleuchtete helfft zu Geſicht
bekommen/ es ſey denn wenn wir hie auff Erden zwiſchen die ☉ an einem ort/
vnd den ☽ gerade am kegenort deß Himmels haben: Wie wir denn auch gar
nichts vom ☽ vernehmen/ wenn er mit der ☉ zugleich an einem ort deß Him-
mels
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