Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631.Tafel des Gesetzes: Deut. 17. v, 18. Iosuae 1. v. 8. Esa. 49. nach dem Exempel IV. Ob man mit gutem grunde einem Gebäw/ Casieel oder einer Stadt/ eine Nativitet stellen könne/ aus bewuster stundt vnd minut/ daran der erste Grundtstein zu solchem Gebäw/ etc. gelegt worden? ANfenglich/ wie ich auch oben im 1. Cap. gesagt/ sind die himlischen Figu- Nun ist die frage/ wie dieses in der Natur gegründet? Jch antworte mit wird
Tafel des Geſetzes: Deut. 17. v, 18. Ioſuæ 1. v. 8. Eſa. 49. nach dem Exempel IV. Ob man mit gutem grunde einem Gebaͤw/ Caſieel oder einer Stadt/ eine Nativitet ſtellen koͤnne/ aus bewuſter ſtundt vnd minut/ daran der erſte Grundtſtein zu ſolchem Gebaͤw/ etc. gelegt worden? ANfenglich/ wie ich auch oben im 1. Cap. geſagt/ ſind die himliſchen Figu- Nun iſt die frage/ wie dieſes in der Natur gegruͤndet? Jch antworte mit wird
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Tafel des Geſetzes: Deut. 17. v, 18. Ioſuæ 1. v. 8. Eſa. 49. nach dem Exempel
Koͤnigs Salomonis 1. Reg. 5. Koͤnigs Ezechiæ 2. Reg. 18. Koͤnigs Joſiæ 2.
Reg. 23. Koͤnigs Joſaphat im 2. Buch der Chronick am 17. Darumb haben
die Geiſtlichen vnrecht dran gethan/ das ſie das newe Calenderwerck ohne vor-
bewuſt der hohen Weltlichen Obrigkeit publiciret/ oder auch vorgenommen.
Aber gnug hievon an dieſem Ort.
IV.
Ob man mit gutem grunde einem Gebaͤw/ Caſieel oder
einer Stadt/ eine Nativitet ſtellen koͤnne/ aus bewuſter ſtundt vnd
minut/ daran der erſte Grundtſtein zu ſolchem Gebaͤw/ etc.
gelegt worden?
ANfenglich/ wie ich auch oben im 1. Cap. geſagt/ ſind die himliſchen Figu-
ren vnd auffſtellung der 12. himliſchen Haͤuſer nur zu Menſchlichen Nati-
viteten gebraucht worden: Hernacher aber hat man ſie auch auff andere dinge
gezogen/ vnter andern auch auff Gebaͤw/ da man aus bewuſter zeit/ an welcher
der Baw angefaugen/ von kuͤnfftigem beſtandt vnd wehrung deß Gebaͤwes/ vñ
nicht allein deß Gebaͤwes/ ſondern auch von gluͤck vnd vngluͤck der Leute/ ſo driñ
wohnen/ vnd alſo/ wo es eine Stadt iſt/ von jhrer gantzen Policey vnnd Regi-
ment/ deſſen wachsthumb vnd vntergang/ prognoſticiret. Vnd diß iſt nicht al-
lererſt newlicher Jahre auffkommen/ ſondern lang vor Chriſti geburt ſchon
practiciret. Es hat ein Aſtrologus, L. Tarutius Firmanus auff M. Varro-
nis, (Romanorum doctiſſimi) begehren/ der Stadt Rom jhre nativitet ge-
ſtellet/ vnd von jhrem zuſtande geſchrieben/ wie ſolchs erwehnen Plutarchus in
vita Romuli vnd Cic. lib. 2. de Divinat.
Nun iſt die frage/ wie dieſes in der Natur gegruͤndet? Jch antworte mit
Cicerone: O vim maximam erroris, etiamne urbis natalis dies ad vim ſtel
larum & lunæ pertinebat? fac in puero referre, ex qua affectione cœli pri
mum ſpiritum duxerit; num hoc in latere aut in cæmento, ex quibus urbs
effecta eſt, potuit valere? Geſetzt/ ſpricht er/ das einem newgebornen Menſchẽ
viel dran gelegen/ an was fuͤr einem zuſtande deß Himmels er ſeinen erſten a-
them ſchoͤpffe: ſolte das aber auch bey kalck vnd ziegel/ draus eine Stadt erbaw-
et/ gelten? Freylich gilt es nicht. Ein Menſch wird mit allen ſeinen gliedmaſ-
ſen auff einmahl zur Welt geboren/ darumb auch die himliſchen Kraͤffte zugleich
in alle ſeine gliedmaſſen dringen/ daher dann ſein temperament vnnd comple-
xion entſtehen kan: Ein Gebaͤw aber oder Stadt mit nichten alſo/ ſondern es
wird
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