Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631.terscheidt der Sternen grösse erscheinen/ Wie solten sie durchs Ferngesicht alle Jch kan auch nicht verstehen/ zu was ende Gott der Schöpffer zwischen Was auch sonsten aus dieser Meinung de pluralitate Mundorum kün- V. Warümb beyert oder leutet man an etlichen Orten/ wenn grosse Wetter entstehen? Was nützt es? oder wozu mags anfänglich geordnet sein? Etliche Ji
terſcheidt der Sternen groͤſſe erſcheinen/ Wie ſolten ſie durchs Ferngeſicht alle Jch kan auch nicht verſtehen/ zu was ende Gott der Schoͤpffer zwiſchen Was auch ſonſten aus dieſer Meinung de pluralitate Mundorum kuͤn- V. Waruͤmb beyert oder leutet man an etlichen Orten/ weñ groſſe Wetter entſtehen? Was nuͤtzt es? oder wozu mags anfaͤnglich geordnet ſein? Etliche Ji
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0267"/> terſcheidt der Sternen groͤſſe erſcheinen/ Wie ſolten ſie durchs Ferngeſicht alle<lb/> durch einander nur wie <hi rendition="#aq">puncta</hi> ſcheinen? Hat doch <hi rendition="#aq">Galilæus</hi> vnnd andere<lb/> durchs Ferngeſicht noch anderer Sternen 6 vnterſcheidt oder Groͤſſen erſehen/<lb/> die man ſonſten mit natuͤrlichem geſicht nicht erkennen kan? Derwegen man<lb/> freylich den Sternen einen <hi rendition="#aq">apparentem diametrum</hi> auch durchs Ferngeſicht<lb/> zulaſſen muß. Jch wil aber nur ein kleines Sternlein annemen/ nemlich deſſen<lb/><hi rendition="#aq">diameter</hi> nur das vierde part eines minuten/ das iſt das 120ſte part der Son-<lb/> nen (oder ohngefehr ein zehndpart eines Zolls) innhelt: vnd weil nach <hi rendition="#aq">Kepp-<lb/> leri</hi> rechnung (<hi rendition="#aq">pag. 492. Aſtr. Epit.</hi>) von hinnen biß ans Firmament <hi rendition="#aq">Sexcen-<lb/> ties centena millia (60000000) ſemidiametrorum Terræ</hi> ſeind/ gibt die<lb/> Rechnung das eines ſolchen Sternleins warer <hi rendition="#aq">diameter 2181 diametros</hi> des<lb/> Erdbodens halte (den bruch laß ich fahren) Nun helt auch nach Hn. <hi rendition="#aq">Kepple-<lb/> ri</hi> rechnung der Sonnen <hi rendition="#aq">diameter 15 diametros</hi> der Erden: Worauß dann<lb/> folgt/ das obgemeldten Sternleins <hi rendition="#aq">diameter</hi> uͤber 145 mal groͤſſer ſein muͤſte/<lb/> als der <hi rendition="#aq">diameter</hi> der Sonnen/ vnd alſo were (vermoͤge der 18. <hi rendition="#aq">prop.</hi> des <hi rendition="#aq">XII.</hi><lb/> buchs <hi rendition="#aq">Euclidis</hi>) der Coͤrper deſſelben Stern 3048625 mal ſo groß als die Son<lb/> ne. Ja was mehr iſt/ wenn gleich eines Sternlein ſichtbare breite nur ein eintzig<lb/><hi rendition="#aq">minutum ſecundum</hi> groß were/ ſo wuͤrde doch aus obigen <hi rendition="#aq">hypotheſibus</hi> ſeine<lb/> ware dicke mehr denn 9 mal ſo groß als der Sonnen dicke/ vnd ſein Coͤrper wol<lb/> 730 mal ſo groß als der Sonnen Coͤrper ſein. Daruͤmb verſteh ich nicht/ wie<lb/> das <hi rendition="#aq">Pythagori</hi>ſche oder <hi rendition="#aq">Coperni</hi>ſche <hi rendition="#aq">Syſtema Mundi</hi> beſtehen vnd zugleich die<lb/> Sonne mit jhrer groͤſſe alle andere Sternen uͤbertreffen ſol: Jch kans nicht be-<lb/> greiffen: verſteht es jemand/ der ſey gebeten michs zu lehren.</p><lb/> <p>Jch kan auch nicht verſtehen/ zu was ende Gott der Schoͤpffer zwiſchen<lb/> den <hi rendition="#aq">Syſtemate Planetario</hi> oder <hi rendition="#aq">Saturni</hi> Himmel/ vnd zwiſchen dem Firmamẽt<lb/> ſo ein vnglaubliches lediges <hi rendition="#aq">(ſtillis vacuum) ſpacium,</hi> welchs uͤber tauſend-<lb/> mal groͤſſer als das gantze Planeten Refier/ ſolte gelaſſen haben? Solte es da-<lb/> ruͤmb geſchehen ſein/ das es gleich viel were/ ob der <hi rendition="#aq">Aſtronomus motum diur-<lb/> num</hi> auff der Sonnen oder auff der Erden <hi rendition="#aq">obſervirete &c?</hi> das iſt <hi rendition="#aq">petitio<lb/> principii.</hi></p><lb/> <p>Was auch ſonſten aus dieſer Meinung <hi rendition="#aq">de pluralitate Mundorum</hi> kuͤn-<lb/> te erfolgert werden/ mag ich hie nicht einfuͤhren.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">V.</hi></hi><lb/><hi rendition="#fr">Waruͤmb beyert oder leutet man an etlichen Orten/ weñ</hi><lb/><hi rendition="#b">groſſe Wetter entſtehen? Was nuͤtzt es? oder wozu mags</hi><lb/> anfaͤnglich geordnet ſein?</head><lb/> <fw type="sig" place="bottom">Ji</fw> <fw type="catch" place="bottom">Etliche</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0267]
terſcheidt der Sternen groͤſſe erſcheinen/ Wie ſolten ſie durchs Ferngeſicht alle
durch einander nur wie puncta ſcheinen? Hat doch Galilæus vnnd andere
durchs Ferngeſicht noch anderer Sternen 6 vnterſcheidt oder Groͤſſen erſehen/
die man ſonſten mit natuͤrlichem geſicht nicht erkennen kan? Derwegen man
freylich den Sternen einen apparentem diametrum auch durchs Ferngeſicht
zulaſſen muß. Jch wil aber nur ein kleines Sternlein annemen/ nemlich deſſen
diameter nur das vierde part eines minuten/ das iſt das 120ſte part der Son-
nen (oder ohngefehr ein zehndpart eines Zolls) innhelt: vnd weil nach Kepp-
leri rechnung (pag. 492. Aſtr. Epit.) von hinnen biß ans Firmament Sexcen-
ties centena millia (60000000) ſemidiametrorum Terræ ſeind/ gibt die
Rechnung das eines ſolchen Sternleins warer diameter 2181 diametros des
Erdbodens halte (den bruch laß ich fahren) Nun helt auch nach Hn. Kepple-
ri rechnung der Sonnen diameter 15 diametros der Erden: Worauß dann
folgt/ das obgemeldten Sternleins diameter uͤber 145 mal groͤſſer ſein muͤſte/
als der diameter der Sonnen/ vnd alſo were (vermoͤge der 18. prop. des XII.
buchs Euclidis) der Coͤrper deſſelben Stern 3048625 mal ſo groß als die Son
ne. Ja was mehr iſt/ wenn gleich eines Sternlein ſichtbare breite nur ein eintzig
minutum ſecundum groß were/ ſo wuͤrde doch aus obigen hypotheſibus ſeine
ware dicke mehr denn 9 mal ſo groß als der Sonnen dicke/ vnd ſein Coͤrper wol
730 mal ſo groß als der Sonnen Coͤrper ſein. Daruͤmb verſteh ich nicht/ wie
das Pythagoriſche oder Coperniſche Syſtema Mundi beſtehen vnd zugleich die
Sonne mit jhrer groͤſſe alle andere Sternen uͤbertreffen ſol: Jch kans nicht be-
greiffen: verſteht es jemand/ der ſey gebeten michs zu lehren.
Jch kan auch nicht verſtehen/ zu was ende Gott der Schoͤpffer zwiſchen
den Syſtemate Planetario oder Saturni Himmel/ vnd zwiſchen dem Firmamẽt
ſo ein vnglaubliches lediges (ſtillis vacuum) ſpacium, welchs uͤber tauſend-
mal groͤſſer als das gantze Planeten Refier/ ſolte gelaſſen haben? Solte es da-
ruͤmb geſchehen ſein/ das es gleich viel were/ ob der Aſtronomus motum diur-
num auff der Sonnen oder auff der Erden obſervirete &c? das iſt petitio
principii.
Was auch ſonſten aus dieſer Meinung de pluralitate Mundorum kuͤn-
te erfolgert werden/ mag ich hie nicht einfuͤhren.
V.
Waruͤmb beyert oder leutet man an etlichen Orten/ weñ
groſſe Wetter entſtehen? Was nuͤtzt es? oder wozu mags
anfaͤnglich geordnet ſein?
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Ji
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Zitationshilfe: | Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/crueger_cupediae_1631/267>, abgerufen am 04.03.2025. |