Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631.SOlche muthmassung/ in gegenwertigem handel/ so viel sichs natürlich thun Aus dem Prognostico deß 1631. Jahres. I. Was des Monds Quartiere beym Gewitter wircken/ vnd warumb ins gemein das Gewitter nach den Quartieren gesetzt werde? SOlche muthmaſſung/ in gegenwertigem handel/ ſo viel ſichs natuͤrlich thũ Aus dem Prognoſtico deſz 1631. Jahres. I. Was des Monds Quartiere beym Gewitter wircken/ vnd warumb ins gemein das Gewitter nach den Quartieren geſetzt werde? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0263"/> <p><hi rendition="#in">S</hi>Olche muthmaſſung/ in gegenwertigem handel/ ſo viel ſichs natuͤrlich thũ<lb/> leſſet/ recht anzuſtellen/ erinnere man ſich anfenglich deſſen/ was ich offt-<lb/> mals von wirckung der Himmelskraͤfften/ die ſich in dieſe niedere Welt erſtre-<lb/> cket/ geſchrieben/ ſo wol ins gemein/ das nemlich die <hi rendition="#aq">Aſpectus</hi> oder <hi rendition="#aq">configura-<lb/> tiones lucis Geometricę</hi> dieſe niedere Welt mehr denn andere beleuchtung<lb/><hi rendition="#aq">afficiren</hi> vnd bewegen/ als auch in <hi rendition="#aq">ſpecie,</hi> von Finſterniſſen/ das nemlich alle<lb/> Creaturen der niedern Welt dieſelben <hi rendition="#aq">occulto quodam contactu</hi> warhaff-<lb/> tig vnd krefftig empfinden/ ſo das ſie auch ſehr drob <hi rendition="#aq">alteriret</hi> werden/ Sonder-<lb/> lich aber ob Finſterniſſen der Sonnen/ als ſeltener vnd vngewohnter dinge.<lb/> [Der Mondfinſterniſſen iſt die Natur baß gewohnt/ ſintemal ſie des Monden<lb/> ab vnd zunehmen ordentlich alle Monat empfindet: Aber der Sonnen ab vnd<lb/> zunehmen koͤmpt jhr frembd vor.] Wie man dann Exempel in Hiſtorien fin-<lb/> det/ das in groſſen Sonnenfinſterniſſen auch vnvernuͤnfftige Thiere ſich ent-<lb/> ſetzt/ die Voͤgel auß den luͤfften gefallen etc. Wenn nun die Natur ſolche inner-<lb/> liche bewegungen angegriffen/ ſo ſchlagen alsdann andere Himmliſche Liecht-<lb/> ſtralen dazu/ vnd koͤnnen in den beſtuͤrtzten Naturen deſto mehr wircken vnd de-<lb/> roſelben mechtig ſein/ Alſo das offtmals ein Menſch alſo <hi rendition="#aq">afficiret</hi> etwas vor-<lb/> nimt/ welchs er ſonſten wol vnterlaſſen hette/ oder auch vnterleſſet/ welchs er ſon<lb/> ſten wol hette ins werck geſtellet. Vnd daher/ wenn das <hi rendition="#aq">ſubjectum operatio-<lb/> nis</hi> eine Ambtsperſon/ entſtehen offtmals vnverhoffte verenderung/ zu fried o-<lb/> der vnruh/ nach dem die <hi rendition="#aq">humores</hi> im ſelben <hi rendition="#aq">ſubjecto diſponiret.</hi> Was von<lb/> deß Menſchen bewegung geſagt/ das gilt nun auch von andern ſo wol lebhaff-<lb/> ten als vnlebhafften Creaturen/ jeglichs <hi rendition="#aq">analogicè</hi> nach ſeiner Art zuverſtehen/<lb/> Ob wir gleich ſolche bewegung nicht allezeit an jeglichem dinge gewar werden:<lb/> Wiewol es offtmals an der lufft gar wol zu ſpuͤren etc.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#fr">Aus dem</hi> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">Prognoſtico</hi> </hi> <hi rendition="#fr">deſz 1631.<lb/> Jahres.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi></hi><lb/><hi rendition="#fr">Was des Monds Quartiere beym Gewitter wircken/</hi><lb/><hi rendition="#b">vnd warumb ins gemein das Gewitter nach den</hi><lb/> Quartieren geſetzt werde?</head><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0263]
SOlche muthmaſſung/ in gegenwertigem handel/ ſo viel ſichs natuͤrlich thũ
leſſet/ recht anzuſtellen/ erinnere man ſich anfenglich deſſen/ was ich offt-
mals von wirckung der Himmelskraͤfften/ die ſich in dieſe niedere Welt erſtre-
cket/ geſchrieben/ ſo wol ins gemein/ das nemlich die Aſpectus oder configura-
tiones lucis Geometricę dieſe niedere Welt mehr denn andere beleuchtung
afficiren vnd bewegen/ als auch in ſpecie, von Finſterniſſen/ das nemlich alle
Creaturen der niedern Welt dieſelben occulto quodam contactu warhaff-
tig vnd krefftig empfinden/ ſo das ſie auch ſehr drob alteriret werden/ Sonder-
lich aber ob Finſterniſſen der Sonnen/ als ſeltener vnd vngewohnter dinge.
[Der Mondfinſterniſſen iſt die Natur baß gewohnt/ ſintemal ſie des Monden
ab vnd zunehmen ordentlich alle Monat empfindet: Aber der Sonnen ab vnd
zunehmen koͤmpt jhr frembd vor.] Wie man dann Exempel in Hiſtorien fin-
det/ das in groſſen Sonnenfinſterniſſen auch vnvernuͤnfftige Thiere ſich ent-
ſetzt/ die Voͤgel auß den luͤfften gefallen etc. Wenn nun die Natur ſolche inner-
liche bewegungen angegriffen/ ſo ſchlagen alsdann andere Himmliſche Liecht-
ſtralen dazu/ vnd koͤnnen in den beſtuͤrtzten Naturen deſto mehr wircken vnd de-
roſelben mechtig ſein/ Alſo das offtmals ein Menſch alſo afficiret etwas vor-
nimt/ welchs er ſonſten wol vnterlaſſen hette/ oder auch vnterleſſet/ welchs er ſon
ſten wol hette ins werck geſtellet. Vnd daher/ wenn das ſubjectum operatio-
nis eine Ambtsperſon/ entſtehen offtmals vnverhoffte verenderung/ zu fried o-
der vnruh/ nach dem die humores im ſelben ſubjecto diſponiret. Was von
deß Menſchen bewegung geſagt/ das gilt nun auch von andern ſo wol lebhaff-
ten als vnlebhafften Creaturen/ jeglichs analogicè nach ſeiner Art zuverſtehen/
Ob wir gleich ſolche bewegung nicht allezeit an jeglichem dinge gewar werden:
Wiewol es offtmals an der lufft gar wol zu ſpuͤren etc.
Aus dem Prognoſtico deſz 1631.
Jahres.
I.
Was des Monds Quartiere beym Gewitter wircken/
vnd warumb ins gemein das Gewitter nach den
Quartieren geſetzt werde?
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