Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631.ein fallen. Demnach bleibts dabey/ das von anbegin der Welt eben so viel Fin- VIII. Es wird von vnterschiedlichen Leuten/ sonderlich Reisen- den/ gefragt/ Weil ich in meinen Jährlichen Calendern vff alle tage der Sonnen Auff- vnd Vntergang sampt der Tagelenge setze/ Ob nicht derglei- chen deß Ab- vnd Zunemenden Monds Auff-vnd Vntergang könne berechnet vnd angezeigt werden. Freylich kan es sein: Aber im Calender ist kein raum da- zu. Es darff aber auch nicht da hinein gesetzt werden/ sondern kan durch ein son- derliches Täfelein im Prognostico angezeigt werden: Wie ich denn jtzo den Kunstliebenden zu dienst vnd gefallen hievon et- was reden wil. VOrs erste sol man vom Monschein diese gemeine Regeln mercken. 1. Der Newe Mond (obs gleich klar wetter/ lesset sich gar selten den 2. Wenn der Mond 4 tage alt ist/ so scheinet er deß abends ohngefehr biß ins Jm Frühling vnd Herbst/ wenn Tag vnd Nacht gleich sind (auch etliche Ferner die Specialberechnung deß Auff-vnd Vntergangs deß belan- 2. c. C c
ein fallen. Demnach bleibts dabey/ das von anbegin der Welt eben ſo viel Fin- VIII. Es wird von vnterſchiedlichen Leuten/ ſonderlich Reiſen- den/ gefragt/ Weil ich in meinen Jaͤhrlichen Calendern vff alle tage der Sonnen Auff- vnd Vntergang ſampt der Tagelenge ſetze/ Ob nicht derglei- chen deß Ab- vnd Zunemenden Monds Auff-vnd Vntergang koͤnne berechnet vnd angezeigt werden. Freylich kan es ſein: Aber im Calender iſt kein raum da- zu. Es darff aber auch nicht da hinein geſetzt werden/ ſondern kan durch ein ſon- derliches Taͤfelein im Prognoſtico angezeigt werden: Wie ich denn jtzo den Kunſtliebenden zu dienſt vnd gefallen hievon et- was reden wil. VOrs erſte ſol man vom Monſchein dieſe gemeine Regeln mercken. 1. Der Newe Mond (obs gleich klar wetter/ leſſet ſich gar ſelten den 2. Wenn der Mond 4 tage alt iſt/ ſo ſcheinet er deß abends ohngefehr biß ins Jm Fruͤhling vnd Herbſt/ wenn Tag vnd Nacht gleich ſind (auch etliche Ferner die Specialberechnung deß Auff-vnd Vntergangs deß ☽ belan- 2. c. C c
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ein fallen. Demnach bleibts dabey/ das von anbegin der Welt eben ſo viel Fin-
ſterniſſen eingefallen als zu vnſern zeiten/ vnd das allein in dem der vnterſcheidt/
das die heutigen ſo fleißig berechnet vnnd auffgezeichnet werden/ welchs fuͤr etli-
chen hundert Jahren nicht geſchehen.
VIII.
Es wird von vnterſchiedlichen Leuten/ ſonderlich Reiſen-
den/ gefragt/ Weil ich in meinen Jaͤhrlichen Calendern vff alle tage
der Sonnen Auff- vnd Vntergang ſampt der Tagelenge ſetze/ Ob nicht derglei-
chen deß Ab- vnd Zunemenden Monds Auff-vnd Vntergang koͤnne berechnet
vnd angezeigt werden. Freylich kan es ſein: Aber im Calender iſt kein raum da-
zu. Es darff aber auch nicht da hinein geſetzt werden/ ſondern kan durch ein ſon-
derliches Taͤfelein im Prognoſtico angezeigt werden: Wie ich denn
jtzo den Kunſtliebenden zu dienſt vnd gefallen hievon et-
was reden wil.
VOrs erſte ſol man vom Monſchein dieſe gemeine Regeln mercken.
1. Der Newe Mond (obs gleich klar wetter/ leſſet ſich gar ſelten den
erſten Abend ſehen/ auch nicht offt den andern abend/ ſondern gemeiniglich den
dritten/ ja bißweilen wol allererſt den vierdten abend/ auß Vrſachen die in mei-
nem Buch vom Oſterfeſt am erſten Capitel bey der 5. Propoſition zu finden.
2. Wenn der Mond 4 tage alt iſt/ ſo ſcheinet er deß abends ohngefehr biß ins
vierde theil der nacht: So bald er das erſte Viertel uͤberſtrebt/ ſcheinet er biß zu
Mitternacht: Wenn er voll iſt/ ſcheinet er die gantze nacht von der Sonnen vn-
tergang biß zum auffgang: Jm letzten viertel geht er erſt zu Mitternacht auff/
(ſcheinet aber biß in den Tag) Ein tag 4 oder 5 fuͤrm Newen Liecht geht er aller
erſt auff im letzten viertel der Nacht.
Jm Fruͤhling vnd Herbſt/ wenn Tag vnd Nacht gleich ſind (auch etliche
Tage zuvor vnd hernach) ſcheint der zunemende Mond jmmer die folgende
Nacht ohngefehr 3 viertel ſtund lenger/ als er die nechſt vorhergehende geſchie-
nen: alſo auch der abnemende Mond geht alsdann jmmer 3 viertel ſtund lang-
ſamer auff. Jm Sommer/ wenn die lengſten Tage vnd kuͤrtzſten Naͤchte ſind/
thut es nicht 3 viertel ſtund/ ſondern ohngefehr eine halbe ſtund: Jm Winter
aber/ wenn die lengſten Naͤchte ſind/ ſcheint der zunemende Mond jmmer eine
gantze ſtund (vnd druͤber) lenger/ vnd der abnemende geht auch jmmer ſo viel
langſamer auff/ wie hernach auß dem Taͤfelein zu ſehen.
Ferner die Specialberechnung deß Auff-vnd Vntergangs deß ☽ belan-
gende/ die gruͤndet ſich auff die Obſervation der Alten/ das nemlich der zunemẽ-
de Mond jmmer die folgende nacht 3 viertel ſtund vnd 3 minuten (Plinius lib.
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