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Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631.

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herauß quelleten/ die jhre Wasser in alle Meer außbreiteten/ vnd also aller Mee-
re brunquel weren. Aber das wird so gewiß sein als die Magneten Berge. Dz
wil ich ehe gleuben/ das nicht von dannen alle Meer herfür quellen/ sondern das
daselbst sich alle Südwinde (wie am AEquinoctial alle Nordwinde) brechen/
so das vielleicht wegen stetes Kreuselwindes auff etliche grad nahe schwerlich
mit Schiffen hinan zu kommen sey.

V.
Obs recht sey/ das man
Saturnum, Martem, vnd etliche
andere Sternen/ boßhafftige vnd vnglückliche nennet? Ob solche

Sternen/ so gute vnd herrliche Geschöpff Gottes/
was böses wircken?

DJese frage hab ich schon Anno 1617. fürgestellet: Wil hie meine damals
gegebene antwort vmb vrsach/ die ich hernach anzeigen wil/ von wort zu
wort hieher setzen:

Gott sahe an alles was er gemacht hatte/ vnnd siehe da/ es war alles sehr
gut/ Gen. 1. Daher auff eine zeit ein vornehmer Mann nicht vnrecht gepredigt/
da er gesagt: Wenn Gott gesehen/ das Saturnus ein boßhafftiger Stern were
gewest/ Er hette jhn eben so wol als den Lucifer vom Himmel gestürtzt. So sind
nun / &c. von natur nicht böse/ wircken auch an vnd für sich selbst nicht bö-
ses: Aber gleichwol bleibt das an jhnen war/ das sie wircken secundnm condi-
tionem recipientis,
nach dem die eygenschafft vnd natur des dings ist (zum ex-
empel des Menschen) in welches sie jhre wirckung außgiessen. Secundum me-
rita materiae infunduntur vires caelestes,
spricht Plato. Were der Mensch im
stande der vollkommenheit geblieben/ ohne zweifel hette &c. in jhm nichts
dann lauter gutes gewircket. Nun aber des Menschen Natur verderbet/ vnd die
Sternen gleichwol jhre einmal eingepflantzte wirckung vollnziehen/ geschichts/
das etliche auch die böse Natur im Menschen erregen/ nicht anderst als wie ein
guter Reuter offt ein vernageltes pserdt reitet/ welches aber an stat eines guten
ganges nur hincket. Sind demnach etlicher Sternen wirckungen offtmals
schädlich/ nicht aus der Sternen sondern aus der Menschen verderbten Natur.
Deswegen auch der Mensch/ so die Sternen etwas böses in jhm wircken/ dassel-
be nicht jhnen/ sondern jhme selbs beyzumessen hat. Ochsenblut getruncken ist
dem Menschen eine gifft: Wil man aber darumb sprechen/ das ein Ochs an
jhm selbs ein schädlichs gifftigs Thier sey? Oder wolle man auch wünschen/ das
ein Ochs lieber kein blut im leib hette? spricht Basilius in Hexaem. Da aber

weiter
O ij

herauß quelleten/ die jhre Waſſer in alle Meer außbreiteten/ vnd alſo aller Mee-
re brunquel weren. Aber das wird ſo gewiß ſein als die Magneten Berge. Dz
wil ich ehe gleuben/ das nicht von dannen alle Meer herfuͤr quellen/ ſondern das
daſelbſt ſich alle Suͤdwinde (wie am Æquinoctial alle Nordwinde) brechen/
ſo das vielleicht wegen ſtetes Kreuſelwindes auff etliche grad nahe ſchwerlich
mit Schiffen hinan zu kommen ſey.

V.
Obs recht ſey/ das man
Saturnum, Martem, vnd etliche
andere Sternen/ boßhafftige vnd vngluͤckliche nennet? Ob ſolche

Sternen/ ſo gute vnd herrliche Geſchoͤpff Gottes/
was boͤſes wircken?

DJeſe frage hab ich ſchon Anno 1617. fuͤrgeſtellet: Wil hie meine damals
gegebene antwort vmb vrſach/ die ich hernach anzeigen wil/ von wort zu
wort hieher ſetzen:

Gott ſahe an alles was er gemacht hatte/ vnnd ſiehe da/ es war alles ſehr
gut/ Gen. 1. Daher auff eine zeit ein vornehmer Mann nicht vnrecht gepredigt/
da er geſagt: Wenn Gott geſehen/ das Saturnus ein boßhafftiger Stern were
geweſt/ Er hette jhn eben ſo wol als den Lucifer vom Himmel geſtuͤrtzt. So ſind
nun ♄/ ♂ &c. von natur nicht boͤſe/ wircken auch an vnd fuͤr ſich ſelbſt nicht boͤ-
ſes: Aber gleichwol bleibt das an jhnen war/ das ſie wircken ſecundnm condi-
tionem recipientis,
nach dem die eygenſchafft vnd natur des dings iſt (zum ex-
empel des Menſchen) in welches ſie jhre wirckung außgieſſen. Secundum me-
rita materiæ infunduntur vires cæleſtes,
ſpricht Plato. Were der Menſch im
ſtande der vollkommenheit geblieben/ ohne zweifel hette ♄ &c. in jhm nichts
dann lauter gutes gewircket. Nun aber des Menſchen Natur verderbet/ vnd die
Sternen gleichwol jhre einmal eingepflantzte wirckung vollnziehen/ geſchichts/
das etliche auch die boͤſe Natur im Menſchen erregen/ nicht anderſt als wie ein
guter Reuter offt ein vernageltes pſerdt reitet/ welches aber an ſtat eines guten
ganges nur hincket. Sind demnach etlicher Sternen wirckungen offtmals
ſchaͤdlich/ nicht aus der Sternen ſondern aus der Menſchen verderbten Natur.
Deswegen auch der Menſch/ ſo die Sternen etwas boͤſes in jhm wircken/ daſſel-
be nicht jhnen/ ſondern jhme ſelbs beyzumeſſen hat. Ochſenblut getruncken iſt
dem Menſchen eine gifft: Wil man aber darumb ſprechen/ das ein Ochs an
jhm ſelbs ein ſchaͤdlichs gifftigs Thier ſey? Oder wolle man auch wuͤnſchen/ das
ein Ochs lieber kein blut im leib hette? ſpricht Baſilius in Hexaem. Da aber

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O ij
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Zitationshilfe: Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/crueger_cupediae_1631/125>, abgerufen am 21.11.2024.