Crosner, Alexius: Ein Sermon von der heiligen Christlichen Kirchen. Wittenberg, 1531.Vorrede Martini Luther. ES haben die Papisten einen newen artickel jm glauben auffbracht / der heisst / Wir geistlichen sind die heilige Christliche kirche / vnd malen sich jm schiffe sitzen / vnd die andern Christen jm meer schwimmend vnd ersauffend / Darauff stehet alle jhr gebew mit leren vnd leben / Vnd schliessen daraus / das sie gar nicht jrren können / Sondern was sie leren vnd thun / das sey eitel recht vnd artickel des Christlichen glaubens / Denn die Christliche kirche sey so heilig / das sie nicht jrren müge weder jm leben noch leren / so gewis regirt sie der heilige geist. Da der artickel jnn seiner macht stund vnd herrschete / da hatten sie gut thun / Was sie wolten / das muste recht odder vnrecht sein / wie wir allzu mal vnd leider allzu wol erfaren haben / Vnd wo er auch noch heutiges tages mocht beweiset werden / So musten wir lassen gehen vnd geschehen alles was sie wolten. Aber nu sind die früchte der geistlichen / beide mit leren vnd leben / so helle am tage / das sie selber müssen bekennen / vnd bekennens auch / das es nicht heilig / sondern schedlich ergerlich böse ding sey / vnd müge der heiligen Christlichen kirchen nicht zu gemessen werden / Darumb wol von nöten ist / zu erkennen / was doch die heilige Christliche kirche sey. Wo es die geistlichen sind mit jrer rotten / So hat der teufel gewonnen / vnd wir beide Gott vnd sein wort verloren / Denn wo sie Vorrede Martini Luther. ES haben die Papisten einen newen artickel jm glauben auffbracht / der heisst / Wir geistlichen sind die heilige Christliche kirche / vnd malen sich jm schiffe sitzen / vnd die andern Christen jm meer schwimmend vnd ersauffend / Darauff stehet alle jhr gebew mit leren vnd leben / Vnd schliessen daraus / das sie gar nicht jrren können / Sondern was sie leren vnd thun / das sey eitel recht vnd artickel des Christlichen glaubens / Deñ die Christliche kirche sey so heilig / das sie nicht jrren müge weder jm leben noch leren / so gewis regirt sie der heilige geist. Da der artickel jnn seiner macht stund vnd herrschete / da hatten sie gut thun / Was sie wolten / das muste recht odder vnrecht sein / wie wir allzu mal vnd leider allzu wol erfaren haben / Vnd wo er auch noch heutiges tages mocht beweiset werden / So musten wir lassen gehen vnd geschehen alles was sie wolten. Aber nu sind die früchte der geistlichen / beide mit leren vnd leben / so helle am tage / das sie selber müssen bekennen / vnd bekennens auch / das es nicht heilig / sondern schedlich ergerlich böse ding sey / vñ müge der heiligen Christlichen kirchen nicht zu gemessen werdẽ / Darumb wol von nöten ist / zu erkennen / was doch die heilige Christliche kirche sey. Wo es die geistlichen sind mit jrer rotten / So hat der teufel gewonnen / vnd wir beide Gott vnd sein wort verloren / Denn wo sie <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0005"/> <div> <head>Vorrede Martini Luther.<lb/></head> <p>ES haben die Papisten einen newen artickel jm glauben auffbracht / der heisst / Wir geistlichen sind die heilige Christliche kirche / vnd malen sich jm schiffe sitzen / vnd die andern Christen jm meer schwimmend vnd ersauffend / Darauff stehet alle jhr gebew mit leren vnd leben / Vnd schliessen daraus / das sie gar nicht jrren können / Sondern was sie leren vnd thun / das sey eitel recht vnd artickel des Christlichen glaubens / Deñ die Christliche kirche sey so heilig / das sie nicht jrren müge weder jm leben noch leren / so gewis regirt sie der heilige geist. Da der artickel jnn seiner macht stund vnd herrschete / da hatten sie gut thun / Was sie wolten / das muste recht odder vnrecht sein / wie wir allzu mal vnd leider allzu wol erfaren haben / Vnd wo er auch noch heutiges tages mocht beweiset werden / So musten wir lassen gehen vnd geschehen alles was sie wolten.</p> <p>Aber nu sind die früchte der geistlichen / beide mit leren vnd leben / so helle am tage / das sie selber müssen bekennen / vnd bekennens auch / das es nicht heilig / sondern schedlich ergerlich böse ding sey / vñ müge der heiligen Christlichen kirchen nicht zu gemessen werdẽ / Darumb wol von nöten ist / zu erkennen / was doch die heilige Christliche kirche sey. Wo es die geistlichen sind mit jrer rotten / So hat der teufel gewonnen / vnd wir beide Gott vnd sein wort verloren / Denn wo sie </p> </div> </front> </text> </TEI> [0005]
Vorrede Martini Luther.
ES haben die Papisten einen newen artickel jm glauben auffbracht / der heisst / Wir geistlichen sind die heilige Christliche kirche / vnd malen sich jm schiffe sitzen / vnd die andern Christen jm meer schwimmend vnd ersauffend / Darauff stehet alle jhr gebew mit leren vnd leben / Vnd schliessen daraus / das sie gar nicht jrren können / Sondern was sie leren vnd thun / das sey eitel recht vnd artickel des Christlichen glaubens / Deñ die Christliche kirche sey so heilig / das sie nicht jrren müge weder jm leben noch leren / so gewis regirt sie der heilige geist. Da der artickel jnn seiner macht stund vnd herrschete / da hatten sie gut thun / Was sie wolten / das muste recht odder vnrecht sein / wie wir allzu mal vnd leider allzu wol erfaren haben / Vnd wo er auch noch heutiges tages mocht beweiset werden / So musten wir lassen gehen vnd geschehen alles was sie wolten.
Aber nu sind die früchte der geistlichen / beide mit leren vnd leben / so helle am tage / das sie selber müssen bekennen / vnd bekennens auch / das es nicht heilig / sondern schedlich ergerlich böse ding sey / vñ müge der heiligen Christlichen kirchen nicht zu gemessen werdẽ / Darumb wol von nöten ist / zu erkennen / was doch die heilige Christliche kirche sey. Wo es die geistlichen sind mit jrer rotten / So hat der teufel gewonnen / vnd wir beide Gott vnd sein wort verloren / Denn wo sie
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