Crescentiis, Petrus de: Petrus de Crescentiis zu teutsch mit Figuren. Speyer, ca. 1493.Buch [Spaltenumbruch]
In feld eckern gibt vil vnd große lust yr schöner stant vnd ordenliche stat. Noch mehr, das nit syn dar vnder vil stöcke vngestalt vnd gebrestlich , sunder das ein witer acker sy gantz in ein form gebildet mit geraden anstössern vnnd reinen . Hyr vmb sol vorsorgen ein flissiger hußvatter, by synen eckern billicher wann anderßwo keuffen vnd an andern enden cleine ecker vorkeuffen vnnd mit den nochpawrn wechseln dy vbrige winckel vnd krommen, das er syn ecker möge by ein brengen in glychen reyne vnd dann dye vmbgeben mit graben vnd zuonen mit grönen dörnern, mit gruonen bawmen dorzü bequemlich vormischet, in glicher wyte von ein gesatzt, vnd durch den acker machen clein seye greblyn, durch das vbrige wasser ab sige in dy grossen graben. Ab dy nit alle zyt mögen gerade syn noch der lust vnnd zyrheyt, sollen sye billich kromp gemachet werden noch der ecker nutzparkeyt. Wann der nutz soll alle zit vorgan der lustparkeit in den eckern, wyewol in den zyrgerten vor gat in vil stuocken dye lust vor den nutz. Hyr vmb alle ding, dy in den eckern dynen tzü mehr fruchtbarkeyt, syn billicher tzü erwelen in rechter vorsichtikeyt . Auch sol man vorsorgen noch möglikeyt, das durch dy ecker flysse wasser, wann es not ist, das sye mögen werden gewessert. Vnd wan es nit not ist, von yn möge werden ab geslagen . Durch dy grossen felt sollen auch gemacht werden bequeme weg, durch dye der hußvater zü rosse vnnd zü fusse vnnd syne hoflute mit wagen vnnd ochsen bequemlich mögen ab vnd zü faren vnd gan zü allen teylen der ecker. Diße alle dynge belustigen gar sere vnd auch mit gutem nutze. Das .vi. capitel. Von den dingen, dy by winstocken vnnd by iren fruchten lust geben.[Abbildung]
Gar grosse lust ist tzü haben schön wingerten in ebenem felde oder in cleinen bergen, dy gegen dem vffgang gelegen syn, dy do vff mancherlei stocken mancherley truobel brengen. Hyr vmb sol ein itzlicher hußvater schicken, das er sy möge in bequemer stat vnd gegenheyt gephlantzen vnd in feysten erdtbodemen vnd in bequemen bawmen vnd zyrlich berglyn . In magerem aber erdtrich die zü phlantzen in orden oder zylen noch ytzliches stockes eigenschafft gebunden oder gesticket , das sy mögen vil truobel brengen. Auch belustet gar sere, das er möge mancherley imphunge in yn vorsuchen vnd gar wuonderliche, dy von den alten wysen erfunden syn, vnd nemlich von Palladio. Der selben ist ein, daß ein winstock Buch [Spaltenumbruch]
In feld eckern gibt vil vnd große lust yr schoͤner stant vnd ordenliche stat. Noch mehr, das nit syn dar vnder vil stoͤcke vngestalt vnd gebrestlich , sunder das ein witer acker sy gantz in ein form gebildet mit geraden anstoͤssern vnnd reinen . Hyr vmb sol vorsorgen ein flissiger hußvatter, by synen eckern billicher wann anderßwo keuffen vnd an andern enden cleine ecker vorkeuffen vnnd mit den nochpawrn wechseln dy vbrige winckel vnd krommen, das er syn ecker moͤge by ein brengen in glychen reyne vnd dann dye vmbgeben mit graben vnd zuͦnen mit groͤnen doͤrnern, mit gruͦnen bawmen dorzü bequemlich vormischet, in glicher wyte von ein gesatzt, vnd durch den acker machen clein seye greblyn, durch das vbrige wasser ab sige in dy grossen graben. Ab dy nit alle zyt moͤgen gerade syn noch der lust vnnd zyrheyt, sollen sye billich kromp gemachet werden noch der ecker nutzparkeyt. Wann der nutz soll alle zit vorgan der lustparkeit in den eckern, wyewol in den zyrgerten vor gat in vil stuͦcken dye lust vor den nutz. Hyr vmb alle ding, dy in den eckern dynen tzü mehr fruchtbarkeyt, syn billicher tzü erwelen in rechter vorsichtikeyt . Auch sol man vorsorgen noch moͤglikeyt, das durch dy ecker flysse wasser, wann es not ist, das sye moͤgen werden gewessert. Vnd wan es nit not ist, von yn moͤge werden ab geslagen . Durch dy grossen felt sollen auch gemacht werden bequeme weg, durch dye der hußvater zü rosse vnnd zü fusse vnnd syne hoflute mit wagen vnnd ochsen bequemlich moͤgen ab vnd zü faren vnd gan zü allen teylen der ecker. Diße alle dynge belustigen gar sere vnd auch mit gutem nutze. Das .vi. capitel. Von den dingen, dy by winstocken vnnd by iren fruchten lust geben.[Abbildung]
Gar grosse lust ist tzü haben schoͤn wingerten in ebenem felde oder in cleinen bergen, dy gegen dem vffgang gelegen syn, dy do vff mancherlei stocken mancherley truͦbel brengen. Hyr vmb sol ein itzlicher hußvater schicken, das er sy moͤge in bequemer stat vnd gegenheyt gephlantzen vnd in feysten erdtbodemen vnd in bequemen bawmen vnd zyrlich berglyn . In magerem aber erdtrich die zü phlantzen in orden oder zylen noch ytzliches stockes eigenschafft gebunden oder gesticket , das sy moͤgen vil truͦbel brengen. Auch belustet gar sere, das er moͤge mancherley imphunge in yn vorsuchen vnd gar wuͦnderliche, dy von den alten wysen erfunden syn, vnd nemlich von Palladio. Der selben ist ein, daß ein winstock <TEI> <text> <body> <div n="2"> <pb facs="#f0009"/> <fw type="header" place="top">Buch<lb/></fw> <cb/> <p><hi rendition="#in #red">I</hi>n<note type="editorial">fol. 163\s{ra}}}</note> feld eckern gibt vil vnd große lust yr schoͤner stant vnd ordenliche stat. Noch mehr, das nit syn dar vnder vil stoͤcke <note type="editorial">{\Cf{<hi rendition="#i">wohl zu lesen:</hi> stücke; <hi rendition="#i">vgl. auch</hi> stock: ‚Bezeichnung eines Flächenmaßes, ein Stück Feld‘ (\textsc{Pfeiffer 1986}, S. 31ff.)}}</note> vngestalt vnd gebrestlich<note type="editorial">{\Cf{‚mangelhaft, fehlerhaft, minderwertig‘ (FWB)}}</note>, sunder das ein witer acker sy gantz in ein form gebildet mit geraden anstoͤssern<note type="editorial">{\Cf{anstösser: ‚Grundstücksnachbar, Anlieger, Anrainer‘ (FWB)}}</note> vnnd reinen<note type="editorial">{\Cf{rein: ‚Rain, abgrenzender Landstreifen, der ungepflügt und grasbewachsen bleibt‘ (BMZ)}}</note>. Hyr vmb sol vorsorgen ein flissiger hußvatter, by synen eckern billicher wann anderßwo keuffen vnd an andern enden cleine ecker vorkeuffen vnnd mit den nochpawrn wechseln dy vbrige winckel vnd krommen, das er syn ecker moͤge by ein brengen in glychen reyne vnd dann dye vmbgeben mit graben vnd zuͦnen mit groͤnen doͤrnern, mit gruͦnen bawmen dorzü bequemlich vormischet, in glicher wyte von ein gesatzt, vnd durch den acker machen clein seye<note type="editorial">{\Cf{<hi rendition="#i">wohl zu</hi> s\^{\i}hte: ‚seicht‘ (BMZ)}}</note> greblyn, durch das vbrige wasser ab sige in dy grossen graben. Ab dy nit alle zyt moͤgen gerade syn noch der lust vnnd zyrheyt, sollen sye billich kromp gemachet werden noch der ecker nutzparkeyt. Wann der nutz soll alle zit vorgan der lustparkeit in den eckern, wyewol in den zyrgerten vor gat in vil stuͦcken dye lust vor den nutz. Hyr vmb alle ding, dy in den eckern dynen tzü mehr fruchtbarkeyt, syn billicher tzü erwelen in rechter vorsichtikeyt<note type="editorial">{\Cf{vorsihticheit: ‚Voraussicht, Vorsicht‘ (L)}}</note>. Auch sol man vorsorgen noch moͤglikeyt, das durch dy ecker flysse wasser, wann es not ist, das sye moͤgen werden gewessert. Vnd wan es nit not ist, von yn moͤge werden ab geslagen<note type="editorial">{\Cf{abe slahen: ‚zurückhalten‘ (BMZ)}}</note>. Durch dy grossen felt sollen auch gemacht werden bequeme weg, durch dye der hußvater zü rosse vnnd zü fusse vnnd syne hoflute mit wagen vnnd ochsen bequemlich moͤgen ab vnd zü faren vnd gan zü allen teylen der ecker. Diße alle dynge belustigen gar sere vnd auch mit gutem nutze.</p> </div> <cb/> <div n="2"> <head>Das .vi. capitel.<note type="editorial">fol. 163\s{rb}}}</note> Von den dingen, dy by winstocken vnnd by iren fruchten lust geben.</head><lb/> <figure/><lb/> <p><hi rendition="#in #red">G</hi>ar grosse lust ist tzü haben schoͤn wingerten in ebenem felde oder in cleinen bergen, dy gegen dem vffgang gelegen syn, dy do vff mancherlei stocken mancherley truͦbel <note type="editorial">{\Cf{tr\^ubel (<hi rendition="#i">md. zu</hi> triubel): ‚Traube‘ (L)}}</note> brengen. Hyr vmb sol ein itzlicher hußvater schicken, das er sy moͤge in bequemer stat vnd gegenheyt<note type="editorial">{\Cf{gegenheit: ‚Gegend, Umgebung‘ (FWB)}}</note> gephlantzen vnd in feysten erdtbodemen vnd in bequemen bawmen vnd zyrlich berglyn<note type="editorial">{\Cf{<hi rendition="#i">in der hier anzunehmenden Bedeutung lexikographisch nicht nachweisbar</hi>}}</note>. In magerem aber erdtrich die zü phlantzen in orden oder zylen noch ytzliches stockes eigenschafft gebunden oder gesticket<note type="editorial">{\Cf{sticken: ‚mit Stecken, Pfälen versehen; Weinstöcke bepfälen‘ (L)}}</note>, das sy moͤgen vil truͦbel brengen. Auch belustet gar sere, das er moͤge mancherley imphunge in yn vorsuchen vnd gar wuͦnderliche, dy von den alten wysen erfunden syn, vnd nemlich von Palladio. Der selben ist ein, daß ein winstock </p> </div> </body> </text> </TEI> [0009]
Buch
In feld eckern gibt vil vnd große lust yr schoͤner stant vnd ordenliche stat. Noch mehr, das nit syn dar vnder vil stoͤcke vngestalt vnd gebrestlich, sunder das ein witer acker sy gantz in ein form gebildet mit geraden anstoͤssern vnnd reinen. Hyr vmb sol vorsorgen ein flissiger hußvatter, by synen eckern billicher wann anderßwo keuffen vnd an andern enden cleine ecker vorkeuffen vnnd mit den nochpawrn wechseln dy vbrige winckel vnd krommen, das er syn ecker moͤge by ein brengen in glychen reyne vnd dann dye vmbgeben mit graben vnd zuͦnen mit groͤnen doͤrnern, mit gruͦnen bawmen dorzü bequemlich vormischet, in glicher wyte von ein gesatzt, vnd durch den acker machen clein seye greblyn, durch das vbrige wasser ab sige in dy grossen graben. Ab dy nit alle zyt moͤgen gerade syn noch der lust vnnd zyrheyt, sollen sye billich kromp gemachet werden noch der ecker nutzparkeyt. Wann der nutz soll alle zit vorgan der lustparkeit in den eckern, wyewol in den zyrgerten vor gat in vil stuͦcken dye lust vor den nutz. Hyr vmb alle ding, dy in den eckern dynen tzü mehr fruchtbarkeyt, syn billicher tzü erwelen in rechter vorsichtikeyt. Auch sol man vorsorgen noch moͤglikeyt, das durch dy ecker flysse wasser, wann es not ist, das sye moͤgen werden gewessert. Vnd wan es nit not ist, von yn moͤge werden ab geslagen. Durch dy grossen felt sollen auch gemacht werden bequeme weg, durch dye der hußvater zü rosse vnnd zü fusse vnnd syne hoflute mit wagen vnnd ochsen bequemlich moͤgen ab vnd zü faren vnd gan zü allen teylen der ecker. Diße alle dynge belustigen gar sere vnd auch mit gutem nutze.
Das .vi. capitel. Von den dingen, dy by winstocken vnnd by iren fruchten lust geben.
[Abbildung]
Gar grosse lust ist tzü haben schoͤn wingerten in ebenem felde oder in cleinen bergen, dy gegen dem vffgang gelegen syn, dy do vff mancherlei stocken mancherley truͦbel brengen. Hyr vmb sol ein itzlicher hußvater schicken, das er sy moͤge in bequemer stat vnd gegenheyt gephlantzen vnd in feysten erdtbodemen vnd in bequemen bawmen vnd zyrlich berglyn. In magerem aber erdtrich die zü phlantzen in orden oder zylen noch ytzliches stockes eigenschafft gebunden oder gesticket, das sy moͤgen vil truͦbel brengen. Auch belustet gar sere, das er moͤge mancherley imphunge in yn vorsuchen vnd gar wuͦnderliche, dy von den alten wysen erfunden syn, vnd nemlich von Palladio. Der selben ist ein, daß ein winstock
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Jakub Šimek: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-07-15T09:04:21Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-07-15T09:04:21Z)
Universität und Landesbibliothek Darmstadt: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-07-15T09:04:21Z)
Weitere Informationen:Verfahrung der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |