Crescentiis, Petrus de: Petrus de Crescentiis zu teutsch mit Figuren. Speyer, ca. 1493.Buch [Spaltenumbruch]
schen an synem gesichte vnd hertzen. Vnder den sol rute das aller gemeinste syn vnnd in vil steten gephlantzet, wann sy ist guter gruoner farbe vnd mit irer bitterkeit vortribet sy vß den gerten dye gifftigen tyer. Im mittel des wasens sol nichs stan, sunder er sol gantz fry stan an guter lufft. Auch wann er nit fry wer, möchten die spynnen mit iren netzen zyhen von einem bawm tzü dem andern vnd von einem zwig zü dem andern. Daß wer nit lust sunder vordroß den ingahenden menschen.Wer es mögelich, das ein clarer lutterer bronn dorynn möchte geleyt werden, wann das gebe vil lust vnd wonne. Auch sol das gertlyn frye vnd offen syn gegen mitternacht vnd auch gegen dem vffgang von wegen gesuntheyt vnnd lutterkeyt der wynde von den enden. Zü den wynden des mittages vnnd nydderganges sol er beslossen oder vorbawet oder mit vil bawmen vordackt syn von vnlutterkeyt der wynde, wann sy brengen swacheit durch truobikeit. Ab wol der wint von mitternacht wydder sy den fruochten, so gibt er doch guten odem vnnd bewaret gesuntheyt der menschen. Wan also mir gesaget han, lust suchet man in solichen gertlin vnnd nit fruchte.Das ander capitel. Von mittelmessygen[Spaltenumbruch]
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zyrgerten vnnd mittelmessiger personen. Noch der wirdikeit vnd möglikeyt mittelmessiger personen sol gemessen werden dy stat solicher zyrgertlyn als zwey oder dry gewende oder morgen der pherde oder buffeln. Dye stat sol vmbgeben werden mit graben vnnd dörnichten zuonen von granat bawmen in warmen landen, von phrumen oder quitten in kalden. Dye stat sol geackert werden oder gegraben, allenthalben glich gemacht. Die stete der bawmen sollen ab gezeichet werden mit einer snure vnd das spitzen oder zylen werden gemacht, ytzlicher bawm besunder noch der schicklikeyt der land, warm oder kalt, vnd waß er geslechte wöl by ein stan natuorlich. Als byrn vnd eppel vnnd auch palmen lyden sych wol by ein, mulberbawm, kyrschen, phrumen auch by eyn. Vnnd dye eddelen fygen, misseln , quitten vnnd der glich sollen auch by eyn stan. Dye zylent sollen von eyn stan zweyntzyg schwe wyt Buch [Spaltenumbruch]
schen an synem gesichte vnd hertzen. Vnder den sol rute das aller gemeinste syn vnnd in vil steten gephlantzet, wann sy ist guter gruͦner farbe vnd mit irer bitterkeit vortribet sy vß den gerten dye gifftigen tyer. Im mittel des wasens sol nichs stan, sunder er sol gantz fry stan an guter lufft. Auch wann er nit fry wer, moͤchten die spynnen mit iren netzen zyhen von einem bawm tzü dem andern vnd von einem zwig zü dem andern. Daß wer nit lust sunder vordroß den ingahenden menschen.Wer es moͤgelich, das ein clarer lutterer bronn dorynn moͤchte geleyt werden, wann das gebe vil lust vnd wonne. Auch sol das gertlyn frye vnd offen syn gegen mitternacht vnd auch gegen dem vffgang von wegen gesuntheyt vnnd lutterkeyt der wynde von den enden. Zü den wynden des mittages vnnd nydderganges sol er beslossen oder vorbawet oder mit vil bawmen vordackt syn von vnlutterkeyt der wynde, wann sy brengen swacheit durch truͦbikeit. Ab wol der wint von mitternacht wydder sy den fruͦchten, so gibt er doch guten odem vnnd bewaret gesuntheyt der menschen. Wan also mir gesaget han, lust suchet man in solichen gertlin vnnd nit fruchte.Das ander capitel. Von mittelmessygen[Spaltenumbruch]
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zyrgerten vnnd mittelmessiger personen. Noch der wirdikeit vnd moͤglikeyt mittelmessiger personen sol gemessen werden dy stat solicher zyrgertlyn als zwey oder dry gewende oder morgen der pherde oder buffeln. Dye stat sol vmbgeben werden mit graben vnnd doͤrnichten zuͦnen von granat bawmen in warmen landen, von phrumen oder quitten in kalden. Dye stat sol geackert werden oder gegraben, allenthalben glich gemacht. Die stete der bawmen sollen ab gezeichet werden mit einer snure vnd das spitzen oder zylen werden gemacht, ytzlicher bawm besunder noch der schicklikeyt der land, warm oder kalt, vnd waß er geslechte woͤl by ein stan natuͦrlich. Als byrn vnd eppel vnnd auch palmen lyden sych wol by ein, mulberbawm, kyrschen, phrumen auch by eyn. Vnnd dye eddelen fygen, misseln , quitten vnnd der glich sollen auch by eyn stan. Dye zylent sollen von eyn stan zweyntzyg schwe wyt <TEI> <text> <body> <div n="2"> <p><pb facs="#f0005"/><fw type="header" place="top">Buch<lb/></fw><cb/> schen an synem gesichte<note type="editorial">{\Cf{‚Sehen, Anblick‘ (BMZ)</note><note type="editorial">fol. 161\s{ra}</note> vnd hertzen. Vnder den sol rute das aller gemeinste syn vnnd in vil steten gephlantzet, wann sy ist guter gruͦner farbe vnd mit irer bitterkeit vortribet sy vß den gerten dye gifftigen tyer. Im mittel des wasens sol nichs stan, sunder er sol gantz fry stan an guter lufft. Auch wann er nit fry wer, moͤchten die spynnen mit iren netzen zyhen von einem bawm tzü dem andern vnd von einem zwig zü dem andern. Daß wer nit lust sunder vordroß den ingahenden menschen.</p> <p>Wer es moͤgelich, das ein clarer lutterer bronn dorynn moͤchte geleyt werden, wann das gebe vil lust vnd wonne. Auch sol das gertlyn frye vnd offen syn gegen mitternacht vnd auch gegen dem vffgang von wegen gesuntheyt vnnd lutterkeyt der wynde von den enden. Zü den wynden des mittages vnnd nydderganges sol er beslossen oder vorbawet oder mit vil bawmen vordackt syn von vnlutterkeyt der wynde, wann sy brengen swacheit durch truͦbikeit. Ab wol der wint von mitternacht wydder sy den fruͦchten, so gibt er doch guten odem<note type="editorial">{\Cf{odem (<hi rendition="#i">omd. und vereinzelt els. für</hi> atem): ‚Atem, Hauch; Luftstrom; Atemluft‘ (FWB)</note> vnnd bewaret gesuntheyt der menschen. Wan also mir gesaget han, lust suchet man in solichen gertlin vnnd nit fruchte. </p> </div> <div n="2"> <head>Das ander capitel. Von mittelmessygen<note type="editorial">{\Cf{mittelm\ae zic: ‚von mittlerer Größe, von mittlerem Wert‘ (L)</note> zyrgerten vnnd mittelmessiger personen.</head> <cb/> <figure/><lb/> <p><hi rendition="#in #red">N</hi>och der wirdikeit vnd moͤglikeyt mittelmessiger<note type="editorial">fol. 161\s{rb}</note> personen sol gemessen werden dy stat solicher zyrgertlyn als zwey oder dry gewende<note type="editorial">{\Cf{gewende: ‚ein Ackermaß, stadium‘ (BMZ)</note> oder morgen<note type="editorial">{\Cf{‚ein Ackermaß, eig. so viel Land als an einem Vormittag mit einem Gespann umgepflügt werden kann‘ (L)</note> der pherde oder buffeln. Dye stat sol vmbgeben werden mit graben vnnd doͤrnichten zuͦnen von granat bawmen in warmen landen, von phrumen<note type="editorial">{\Cf{phr\^ume (<hi rendition="#i">zu</hi> phl\^ume): ‚Pflaume‘ (L)</note> oder quitten in kalden. Dye stat sol <choice><sic>geacker</sic><corr>geackert</corr></choice><note type="editorial">{\Af{geacker} \Cf{ackern: ‚pflügen, das Feld bestellen‘</note> werden oder gegraben, allenthalben glich gemacht. Die stete der bawmen sollen ab gezeichet<note type="editorial">{\Cf{<hi rendition="#i">zu</hi> abzeichnen: ‚mit Zeichen markieren, kennzeichnen‘ (FWB)</note> werden mit einer snure vnd das spitzen<note type="editorial">{\Cf{spitze: ‚Spitze, bes. keilförmige Spitze des Heeres, dann die Schlachtordnung überhaupt‘ (BMZ)</note> oder zylen<note type="editorial">{\Cf{z\^{\i}le: ‚Reihe, Linie‘ (L)</note> werden gemacht, ytzlicher bawm besunder noch der schicklikeyt der land, warm oder kalt, vnd waß er geslechte woͤl by ein stan natuͦrlich. Als byrn vnd eppel vnnd auch palmen<note type="editorial">{\Cf{palme: ‚Palmbaum‘ (BMZ)</note> lyden sych wol by ein, mulberbawm, kyrschen, phrumen auch by eyn. Vnnd dye eddelen fygen, misseln<note type="editorial">{\Cf{<hi rendition="#i">wohl zu</hi> mispel: ‚Mispel‘ (L) (<hi rendition="#i">Mespilus germanica</hi>) L.</note>, quitten vnnd der glich sollen auch by eyn stan. Dye zylent<note type="editorial">{\Cf{<hi rendition="#i">wohl zu lesen:</hi> zylen</note> sollen von eyn stan zweyntzyg schwe<note type="editorial">{\Cf{schuoch: ‚Schuh als Maß‘ (BMZ)</note> <choice><sic>wy</sic><corr>wyt</corr></choice><note type="editorial">{\Af{wy}}</note> </p> </div> </body> </text> </TEI> [0005]
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schen an synem gesichte vnd hertzen. Vnder den sol rute das aller gemeinste syn vnnd in vil steten gephlantzet, wann sy ist guter gruͦner farbe vnd mit irer bitterkeit vortribet sy vß den gerten dye gifftigen tyer. Im mittel des wasens sol nichs stan, sunder er sol gantz fry stan an guter lufft. Auch wann er nit fry wer, moͤchten die spynnen mit iren netzen zyhen von einem bawm tzü dem andern vnd von einem zwig zü dem andern. Daß wer nit lust sunder vordroß den ingahenden menschen.
Wer es moͤgelich, das ein clarer lutterer bronn dorynn moͤchte geleyt werden, wann das gebe vil lust vnd wonne. Auch sol das gertlyn frye vnd offen syn gegen mitternacht vnd auch gegen dem vffgang von wegen gesuntheyt vnnd lutterkeyt der wynde von den enden. Zü den wynden des mittages vnnd nydderganges sol er beslossen oder vorbawet oder mit vil bawmen vordackt syn von vnlutterkeyt der wynde, wann sy brengen swacheit durch truͦbikeit. Ab wol der wint von mitternacht wydder sy den fruͦchten, so gibt er doch guten odem vnnd bewaret gesuntheyt der menschen. Wan also mir gesaget han, lust suchet man in solichen gertlin vnnd nit fruchte.
Das ander capitel. Von mittelmessygen zyrgerten vnnd mittelmessiger personen.
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Noch der wirdikeit vnd moͤglikeyt mittelmessiger personen sol gemessen werden dy stat solicher zyrgertlyn als zwey oder dry gewende oder morgen der pherde oder buffeln. Dye stat sol vmbgeben werden mit graben vnnd doͤrnichten zuͦnen von granat bawmen in warmen landen, von phrumen oder quitten in kalden. Dye stat sol geackert werden oder gegraben, allenthalben glich gemacht. Die stete der bawmen sollen ab gezeichet werden mit einer snure vnd das spitzen oder zylen werden gemacht, ytzlicher bawm besunder noch der schicklikeyt der land, warm oder kalt, vnd waß er geslechte woͤl by ein stan natuͦrlich. Als byrn vnd eppel vnnd auch palmen lyden sych wol by ein, mulberbawm, kyrschen, phrumen auch by eyn. Vnnd dye eddelen fygen, misseln, quitten vnnd der glich sollen auch by eyn stan. Dye zylent sollen von eyn stan zweyntzyg schwe wyt
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