Crescentiis, Petrus de: Petrus de Crescentiis zu teutsch mit Figuren. Speyer, ca. 1493.ALs ich, Petrus von Crescentiis, nach vill arbeyt vnd wytem wandeln von erfarung wegen mich gemuohet hett vnd vil buocher der alten vnd auch der nuwen wysen durch lesen, habe ich erfunden, erlernet vnd gesehen vil vnd mancherley wirckung der buwe leute vnnd besunder der, die do buwen die ecker. Durch das ich bewegt byn worden vnnd inn mir selber betracht habe, das vnder allen dingen, do durch mann etzwas vberkommen sol, nichts bessers, nichts fruchtbarers oder vberflussigers , auch nichts sussers sy weder der ackergang oder das eren vnd buwen der ecker, vnd auch einem fryhen menschen nichs wirdigers, als Tullius spricht. Vnd ich erkandt, das inn dem eren oder buwen der ecker lychtlich funden wirt ein stiller vnd sanfftmuotiger stat vnd wirt vß getribben der muoßiggang vnd auch vermidden die beleydigung oder letzigung der nehsten. Auch mehr, das dürch die erfarung der lere des acker gangs oder buwens lychtlicher vnd vberflußiger wirt erfunden nutzbarkeyt vnnd auch erzeyget lustbarkeyt, also doch das alle dinge nit versumigklich vnd on , sunder mit allem flyß noch rechter ordenunge vnd gewonheyt geehret werden. Dor vmb allen guten menschen, die do wollen leben von den zinsen irer besessen guoter, ist soliche kunst zü begeren vnd zü dem buwen oder eren der ecker alle ire synn vnd gemuot zü setzen. Vnd also an geruffen die hilff des almechtigen gottes, habe ich mir vorgenommen vnd auch vorgesetzt, alle werck vnd nütz eines iglichen geslechts der ecker, der pflantzen vnd auch thyere vnd die kunst, die dunckel vnd vnuolkommenlich von den alten geben vnd den nuwen gnüg on wißen, nit alleyn nach den synnen vnd offenbaren vrsachen der wysen der kunst philosophie, sunder auch vß bewerter erfarung clarlich inn schrifften zü geben, vnd das allein in dem vertruwen der fryheyt Christi. Her vmb so wirt diß buch gnant ,Von den nützen der dinge, die in eckern gebuwet werden' oder auch ,Von dem nütz der buwe leute', wann eß sagt von dem nütz der ecker. Vnd heldt in yme zwölff bucher. Das erste buch sagt von erwelen wone stette vnd von höfen vnd husern vnnd von den dingen, die not syn zü eyner wonunge. Das ander sagt vonn natur der pflantzen vnd gemeynen dingen zü arbeyt der ecker.Das dritte buch sagt von arbeyt der feldt ecker. Das vierde von wyngarten vnd wyn. Das funffte von bawmen. Das sechste von garten. Das sybende von wiesen vnnd welden. Das achte buch sagt von lustbarlichen garten vnd bawmen vnd kreutern vnd iren fruochten zü schicken vß meysterlicher kunst. Das neunde buch sagt von allen thyeren, die erneret werden inn dörffern. Das zehende buch sagt von mancherley lyst, vogel vnnd wildt zü fangen. Das eylffte buch sagt von den regeln by wirckunge der ecker. Das zwölfft buch leret, was sich eynem huß vatter geburt inn iglichem monde zü thun by synen eckern.ALs ich, Petrus von Crescentiis, nach vill arbeyt vnd wytem wandeln von erfarung wegen mich gemuͦhet hett vnd vil buͦcher der alten vnd auch der nuwen wysen durch lesen, habe ich erfunden, erlernet vnd gesehen vil vnd mancherley wirckung der buwe leute vnnd besunder der, die do buwen die ecker. Durch das ich bewegt byn worden vnnd inn mir selber betracht habe, das vnder allen dingen, do durch mann etzwas vberkommen sol, nichts bessers, nichts fruchtbarers oder vberflussigers , auch nichts sussers sy weder der ackergang oder das eren vnd buwen der ecker, vnd auch einem fryhen menschen nichs wirdigers, als Tullius spricht. Vnd ich erkandt, das inn dem eren oder buwen der ecker lychtlich funden wirt ein stiller vnd sanfftmuͦtiger stat vnd wirt vß getribben der muͦßiggang vnd auch vermidden die beleydigung oder letzigung der nehsten. Auch mehr, das dürch die erfarung der lere des acker gangs oder buwens lychtlicher vnd vberflußiger wirt erfunden nutzbarkeyt vnnd auch erzeyget lustbarkeyt, also doch das alle dinge nit versumigklich vnd on , sunder mit allem flyß noch rechter ordenunge vnd gewonheyt geehret werden. Dor vmb allen guten menschen, die do wollen leben von den zinsen irer besessen guͦter, ist soliche kunst zü begeren vnd zü dem buwen oder eren der ecker alle ire synn vnd gemuͦt zü setzen. Vnd also an geruffen die hilff des almechtigen gottes, habe ich mir vorgenommen vnd auch vorgesetzt, alle werck vnd nütz eines iglichen geslechts der ecker, der pflantzen vnd auch thyere vnd die kunst, die dunckel vnd vnuolkommenlich von den alten geben vnd den nuwen gnüg on wißen, nit alleyn nach den synnen vnd offenbaren vrsachen der wysen der kunst philosophie, sunder auch vß bewerter erfarung clarlich inn schrifften zü geben, vnd das allein in dem vertruwen der fryheyt Christi. Her vmb so wirt diß buch gnant ‚Von den nützen der dinge, die in eckern gebuwet werden‘ oder auch ‚Von dem nütz der buwe leute‘, wann eß sagt von dem nütz der ecker. Vnd heldt in yme zwoͤlff bucher. Das erste buch sagt von erwelen wone stette vnd von hoͤfen vnd husern vnnd von den dingen, die not syn zü eyner wonunge. Das ander sagt vonn natur der pflantzen vnd gemeynen dingen zü arbeyt der ecker.Das dritte buch sagt von arbeyt der feldt ecker. Das vierde von wyngarten vnd wyn. Das funffte von bawmen. Das sechste von garten. Das sybende von wiesen vnnd welden. Das achte buch sagt von lustbarlichen garten vnd bawmen vnd kreutern vnd iren fruͦchten zü schicken vß meysterlicher kunst. Das neunde buch sagt von allen thyeren, die erneret werden inn doͤrffern. Das zehende buch sagt von mancherley lyst, vogel vnnd wildt zü fangen. Das eylffte buch sagt von den regeln by wirckunge der ecker. Das zwoͤlfft buch leret, was sich eynem huß vatter geburt inn iglichem monde zü thun by synen eckern.<TEI> <text> <front> <pb facs="#f0002"/> <div type="preface"> <p><choice><sic>aLs</sic><corr><hi rendition="#in #red">A</hi>Ls</corr></choice><note type="editorial">{\Af{<hi rendition="#i">A-Initiale vorgesehen, aber nicht ausgeführt</hi>}}</note> ich, Petrus von Crescentiis, nach vill arbeyt vnd wytem wandeln von erfarung wegen mich gemuͦhet hett vnd vil buͦcher der alten vnd auch der nuwen wysen durch lesen, habe ich erfunden, erlernet vnd gesehen vil vnd mancherley wirckung der buwe leute vnnd besunder der, die do buwen die ecker. Durch das ich bewegt byn worden vnnd inn mir selber betracht habe, das vnder allen dingen, do durch mann etzwas vberkommen<note type="editorial">{\Cf{überkomen: ‚zu etw. gelangen, etw. gewinnen‘ (L)}}</note> sol, nichts bessers, nichts fruchtbarers oder vberflussigers<note type="editorial">{\Cf{übervlüzzec: ‚überfließend, überströmend reichlich‘ (BMZ)}}</note>, auch nichts sussers sy weder der ackergang oder das eren vnd buwen der ecker, vnd auch einem fryhen menschen nichs wirdigers, als Tullius spricht. Vnd ich erkandt, das inn dem eren oder buwen der ecker lychtlich funden wirt ein stiller vnd sanfftmuͦtiger stat vnd wirt vß getribben der muͦßiggang vnd auch vermidden die beleydigung oder letzigung<note type="editorial">{\Cf{<hi rendition="#i">vgl.</hi> letzunge: ‚Verletzung‘ (L); letzen: ‚hindern, beschädigen‘ (BMZ); letzigen: ‚schädigen‘ (<hi rendition="#k">Gr</hi>)}}</note> der nehsten. Auch mehr, das dürch die erfarung der lere des acker gangs oder buwens lychtlicher vnd vberflußiger wirt erfunden nutzbarkeyt vnnd auch erzeyget lustbarkeyt, also doch das alle dinge nit versumigklich vnd on<note type="editorial">{\Cf{‚ohne‘}}</note>, sunder mit allem flyß noch rechter ordenunge vnd gewonheyt geehret werden. Dor vmb allen guten menschen, die do wollen leben von den zinsen irer besessen guͦter, ist soliche kunst zü begeren vnd zü dem buwen oder eren der ecker alle ire synn vnd gemuͦt zü setzen. Vnd also an geruffen die hilff des almechtigen gottes, habe ich mir vorgenommen vnd auch vorgesetzt, alle werck vnd nütz eines iglichen geslechts der ecker, der pflantzen vnd auch thyere vnd die kunst, die dunckel vnd vnuolkommenlich von den alten geben vnd den nuwen gnüg on wißen, nit alleyn nach den synnen vnd offenbaren vrsachen der wysen der kunst philosophie, sunder auch vß bewerter erfarung clarlich inn schrifften zü geben, vnd das allein in dem vertruwen der fryheyt Christi. Her vmb so wirt diß buch gnant ‚Von den nützen der dinge, die in eckern gebuwet werden‘ oder auch ‚Von dem nütz der buwe leute‘, wann eß sagt von dem nütz der ecker. Vnd heldt in yme zwoͤlff bucher.</p> <p>Das erste buch sagt von erwelen wone stette vnd von hoͤfen vnd husern vnnd von den dingen, die not syn zü eyner wonunge. Das ander sagt vonn natur der pflantzen vnd gemeynen dingen zü arbeyt der ecker.Das dritte buch sagt von arbeyt der feldt ecker. Das vierde von wyngarten vnd wyn. Das funffte von bawmen. Das sechste von garten. Das sybende von wiesen vnnd welden. </p> <p>Das achte buch sagt von lustbarlichen garten vnd bawmen vnd kreutern vnd iren fruͦchten zü schicken<note type="editorial">{\Cf{‚gestalten, ordnen‘ (BMZ)}}</note> vß meysterlicher kunst. Das neunde buch sagt von allen thyeren, die erneret werden inn doͤrffern. Das zehende buch sagt von mancherley lyst, vogel vnnd wildt zü fangen. Das eylffte buch sagt von den regeln by wirckunge der ecker. Das zwoͤlfft buch leret, was sich eynem huß vatter geburt<note type="editorial">\{\Cf{gebürn: ‚zukommen, gebühren‘ (BMZ)}}</note> inn iglichem monde zü thun by synen eckern.</p> </div> </front> <body> <div n="1"> </div> </body> </text> </TEI> [0002]
ALs ich, Petrus von Crescentiis, nach vill arbeyt vnd wytem wandeln von erfarung wegen mich gemuͦhet hett vnd vil buͦcher der alten vnd auch der nuwen wysen durch lesen, habe ich erfunden, erlernet vnd gesehen vil vnd mancherley wirckung der buwe leute vnnd besunder der, die do buwen die ecker. Durch das ich bewegt byn worden vnnd inn mir selber betracht habe, das vnder allen dingen, do durch mann etzwas vberkommen sol, nichts bessers, nichts fruchtbarers oder vberflussigers, auch nichts sussers sy weder der ackergang oder das eren vnd buwen der ecker, vnd auch einem fryhen menschen nichs wirdigers, als Tullius spricht. Vnd ich erkandt, das inn dem eren oder buwen der ecker lychtlich funden wirt ein stiller vnd sanfftmuͦtiger stat vnd wirt vß getribben der muͦßiggang vnd auch vermidden die beleydigung oder letzigung der nehsten. Auch mehr, das dürch die erfarung der lere des acker gangs oder buwens lychtlicher vnd vberflußiger wirt erfunden nutzbarkeyt vnnd auch erzeyget lustbarkeyt, also doch das alle dinge nit versumigklich vnd on, sunder mit allem flyß noch rechter ordenunge vnd gewonheyt geehret werden. Dor vmb allen guten menschen, die do wollen leben von den zinsen irer besessen guͦter, ist soliche kunst zü begeren vnd zü dem buwen oder eren der ecker alle ire synn vnd gemuͦt zü setzen. Vnd also an geruffen die hilff des almechtigen gottes, habe ich mir vorgenommen vnd auch vorgesetzt, alle werck vnd nütz eines iglichen geslechts der ecker, der pflantzen vnd auch thyere vnd die kunst, die dunckel vnd vnuolkommenlich von den alten geben vnd den nuwen gnüg on wißen, nit alleyn nach den synnen vnd offenbaren vrsachen der wysen der kunst philosophie, sunder auch vß bewerter erfarung clarlich inn schrifften zü geben, vnd das allein in dem vertruwen der fryheyt Christi. Her vmb so wirt diß buch gnant ‚Von den nützen der dinge, die in eckern gebuwet werden‘ oder auch ‚Von dem nütz der buwe leute‘, wann eß sagt von dem nütz der ecker. Vnd heldt in yme zwoͤlff bucher.
Das erste buch sagt von erwelen wone stette vnd von hoͤfen vnd husern vnnd von den dingen, die not syn zü eyner wonunge. Das ander sagt vonn natur der pflantzen vnd gemeynen dingen zü arbeyt der ecker.Das dritte buch sagt von arbeyt der feldt ecker. Das vierde von wyngarten vnd wyn. Das funffte von bawmen. Das sechste von garten. Das sybende von wiesen vnnd welden.
Das achte buch sagt von lustbarlichen garten vnd bawmen vnd kreutern vnd iren fruͦchten zü schicken vß meysterlicher kunst. Das neunde buch sagt von allen thyeren, die erneret werden inn doͤrffern. Das zehende buch sagt von mancherley lyst, vogel vnnd wildt zü fangen. Das eylffte buch sagt von den regeln by wirckunge der ecker. Das zwoͤlfft buch leret, was sich eynem huß vatter geburt inn iglichem monde zü thun by synen eckern.
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