Crescentiis, Petrus de: Petrus de Crescentiis zu teutsch mit Figuren. Speyer, ca. 1493.Buch [Spaltenumbruch]
mit eynem ysen vnd zwing tzühant beyde teyl zü huffe mit banden vnd smire mit miste das ober teyl vnd auch dye spalden beyder syten. Vnd vber ein ioer wirt feste vnd heyl die wunde. Den bawm ymphe mit solichen zwiglyn, die nye hant fruchte getragen. Vß den werden kyrschen one kerne. Wan ein zwyg eynes kyrschbawmes wirt gespalden vnnd an dy stat des marckes wirt gelegt das krut scamonea oder yr puluer, so wirt das ioer die frucht dyß zwiges krafft han stulgenge tzü machen. Wörde aber bysem dorynn gelegt, so wörden dy fruochte gar starcken smag gewinnen von dem bysem. Also auch tzü vorstan von allen andern kruotern vnd dingern. Wörde auch dorynn gelagt lazurum oder ein andere farbe, der farbe wörden dye fruochte. Dye krichen voriehen, das ein pyrßke wirt geboren beschriben, wan du iren kern begrebest vnd noch syben dagen, wo sy sych begynn vff thuen, nym her vß yr kerne mit den schalen vnd schrib dorynn mit cinober , was du wilt, vnd binde sy widder zü mit iren schalen vnd lege sy widder tzü huffe, das sye nit von einander fallen. Auch werden pirßken one kerne, wann pirßk vnd widen noch by ein werden gephlantzt, dornoch werde dy wide gebogen als ein bogen vnd durch boret im mittel vnd durch das loch des pirßken werde getzogen dye phlantze vnd werde wol vorschmiret mit wachse oder mit miste das loch vnd dy erde werde gehuoffelt biß vber solich loch. Dornoch zwey ioer, wann dy holtz des pirsch bawms vnd der wyden wol voreinet syn, so werde der pirschbaüm vnder dem bogen der widen abgehaüwen, das der bogen allein erneret werde vß fuchtniß der widen.Das .viii. capitel. Was lust sy by gerten der kruoter. [Spaltenumbruch]
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Synt es gar groß lust gibt zü han eyn wol geschickten garten mit list vnd behendikeit gebawet vnd gearbeyt, hirumb sol ein lustiger huß vater vorsorgen zü han eyn krutgarten in feystem erdrich vnd lösem. Durch den, mag es syn, ein bronn oder flyß zü leyten sy durch geteylte orter, das der garte möge werden gewessert yn zyt grosser hytze. Do sol er bestellen zü han aller geslechte guoter kruter beyde tzü essen vnd auch zü ertznye, ein ytzlyches noch syner natur gesehwet oder gephlantzt, vnnd das er do mache syne ecker noch einer snuore in der lenge vnnd breyte, als im sechsten buch gesaget ist volkömelich. Auch sol er alle zyt mist dorynn han vberfluossig, das in nit vordrossenheyt begriffe, wann er anschawet dye magerkeyt. Wann yn solichen gerten mögen gescheen etzliche natuorliche dyng, dy vil menschen duoncken groß wunder. Wann so mit Buch [Spaltenumbruch]
mit eynem ysen vnd zwing tzühant beyde teyl zü huffe mit banden vnd smire mit miste das ober teyl vnd auch dye spalden beyder syten. Vnd vber ein ioer wirt feste vnd heyl die wunde. Den bawm ymphe mit solichen zwiglyn, die nye hant fruchte getragen. Vß den werden kyrschen one kerne. Wan ein zwyg eynes kyrschbawmes wirt gespalden vnnd an dy stat des marckes wirt gelegt das krut scamonea oder yr puluer, so wirt das ioer die frucht dyß zwiges krafft han stulgenge tzü machen. Woͤrde aber bysem dorynn gelegt, so woͤrden dy fruͦchte gar starcken smag gewinnen von dem bysem. Also auch tzü vorstan von allen andern kruͦtern vnd dingern. Woͤrde auch dorynn gelagt lazurum oder ein andere farbe, der farbe woͤrden dye fruͦchte. Dye krichen voriehen, das ein pyrßke wirt geboren beschriben, wan du iren kern begrebest vnd noch syben dagen, wo sy sych begynn vff thuen, nym her vß yr kerne mit den schalen vnd schrib dorynn mit cinober , was du wilt, vnd binde sy widder zü mit iren schalen vnd lege sy widder tzü huffe, das sye nit von einander fallen. Auch werden pirßken one kerne, wann pirßk vnd widen noch by ein werden gephlantzt, dornoch werde dy wide gebogen als ein bogen vnd durch boret im mittel vnd durch das loch des pirßken werde getzogen dye phlantze vnd werde wol vorschmiret mit wachse oder mit miste das loch vnd dy erde werde gehuͦffelt biß vber solich loch. Dornoch zwey ioer, wann dy holtz des pirsch bawms vnd der wyden wol voreinet syn, so werde der pirschbaüm vnder dem bogen der widen abgehaüwen, das der bogen allein erneret werde vß fuchtniß der widen.Das .viii. capitel. Was lust sy by gerten der kruͦter. [Spaltenumbruch]
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Synt es gar groß lust gibt zü han eyn wol geschickten garten mit list vnd behendikeit gebawet vnd gearbeyt, hirumb sol ein lustiger huß vater vorsorgen zü han eyn krutgarten in feystem erdrich vnd loͤsem. Durch den, mag es syn, ein bronn oder flyß zü leyten sy durch geteylte orter, das der garte moͤge werden gewessert yn zyt grosser hytze. Do sol er bestellen zü han aller geslechte guͦter kruter beyde tzü essen vnd auch zü ertznye, ein ytzlyches noch syner natur gesehwet oder gephlantzt, vnnd das er do mache syne ecker noch einer snuͦre in der lenge vnnd breyte, als im sechsten buch gesaget ist volkoͤmelich. Auch sol er alle zyt mist dorynn han vberfluͦssig, das in nit vordrossenheyt begriffe, wann er anschawet dye magerkeyt. Wann yn solichen gerten moͤgen gescheen etzliche natuͦrliche dyng, dy vil menschen duͦncken groß wunder. Wann so mit <TEI> <text> <body> <div n="2"> <p><pb facs="#f0013"/><fw type="header" place="top">Buch<lb/></fw><cb/><note type="editorial">fol. 165\s{ra}}}</note> mit eynem ysen vnd zwing tzühant <choice><sic>beybe</sic><corr>beyde</corr></choice> teyl zü huffe mit banden vnd smire mit miste das ober teyl vnd auch dye spalden beyder syten. Vnd vber ein ioer wirt feste vnd heyl die wunde. Den bawm ymphe mit solichen zwiglyn, die nye hant fruchte getragen. Vß den werden kyrschen one kerne. Wan ein zwyg eynes kyrschbawmes wirt gespalden vnnd an dy stat des marckes wirt gelegt das krut scamonea oder yr puluer, so wirt das ioer die frucht dyß zwiges krafft han stulgenge tzü machen. Woͤrde aber bysem dorynn gelegt, so woͤrden dy fruͦchte gar starcken smag gewinnen von dem bysem. Also auch tzü vorstan von allen andern kruͦtern vnd dingern. Woͤrde auch dorynn gelagt lazurum<note type="editorial">{\Cf{<hi rendition="#i">vgl. den lat. Text</hi>}}</note> oder ein andere farbe, der farbe woͤrden dye fruͦchte. Dye krichen voriehen, das ein pyrßke wirt geboren beschriben, wan du iren kern begrebest vnd noch syben dagen, wo sy sych begynn vff thuen, nym her vß yr kerne mit den schalen vnd schrib dorynn mit cinober<note type="editorial">{\Cf{zinober: ‚Zinnober‘ (L)}}</note>, was du wilt, vnd binde sy widder zü mit iren schalen vnd lege sy widder tzü huffe, das sye nit von einander fallen. Auch werden pirßken one kerne, wann pirßk vnd widen noch<note type="editorial">{\Cf{‚nahe\grq}}</note> by ein werden gephlantzt, dornoch werde dy wide gebogen als ein bogen vnd durch boret im mittel vnd durch das loch des pirßken werde getzogen dye phlantze vnd werde wol vorschmiret mit wachse oder mit miste das loch vnd dy erde werde gehuͦffelt biß vber solich loch. Dornoch zwey ioer, wann dy holtz des pirsch bawms vnd der wyden wol voreinet syn, so werde der pirschbaüm vnder dem bogen der widen abgehaüwen, das der bogen allein erneret werde vß fuchtniß der widen.</p> </div> <div n="2"> <head>Das .viii. capitel. Was lust sy by gerten der kruͦter.</head><lb/> <cb/> <figure/><lb/> <p><hi rendition="#in #red">S</hi>ynt es gar groß lust gibt zü han eyn wol<note type="editorial">fol. 165\s{rb}}}</note> geschickten garten mit list vnd behendikeit<note type="editorial">{\Cf{behendigkeit: ‚Geschicklichkeit, Kundigkeit, Gewandtheit, technische und künstlerische Fertigkeit‘ (FWB)}}</note> gebawet vnd gearbeyt, hirumb sol ein lustiger huß vater vorsorgen zü han eyn krutgarten in feystem erdrich vnd loͤsem. Durch den, mag es syn, ein bronn oder flyß zü leyten sy durch geteylte orter, das der garte moͤge werden gewessert yn zyt grosser hytze. Do sol er bestellen zü han aller geslechte guͦter kruter beyde tzü essen vnd auch zü ertznye, ein ytzlyches noch syner natur gesehwet oder gephlantzt, vnnd das er do mache syne ecker noch einer snuͦre in der lenge vnnd breyte, als im sechsten buch gesaget ist volkoͤmelich. Auch sol er alle zyt mist dorynn han vberfluͦssig, das in nit vordrossenheyt begriffe, wann er anschawet dye magerkeyt. Wann yn solichen gerten moͤgen gescheen etzliche natuͦrliche dyng, dy vil menschen duͦncken groß wunder. Wann so mit </p> </div> </body> </text> </TEI> [0013]
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mit eynem ysen vnd zwing tzühant beyde teyl zü huffe mit banden vnd smire mit miste das ober teyl vnd auch dye spalden beyder syten. Vnd vber ein ioer wirt feste vnd heyl die wunde. Den bawm ymphe mit solichen zwiglyn, die nye hant fruchte getragen. Vß den werden kyrschen one kerne. Wan ein zwyg eynes kyrschbawmes wirt gespalden vnnd an dy stat des marckes wirt gelegt das krut scamonea oder yr puluer, so wirt das ioer die frucht dyß zwiges krafft han stulgenge tzü machen. Woͤrde aber bysem dorynn gelegt, so woͤrden dy fruͦchte gar starcken smag gewinnen von dem bysem. Also auch tzü vorstan von allen andern kruͦtern vnd dingern. Woͤrde auch dorynn gelagt lazurum oder ein andere farbe, der farbe woͤrden dye fruͦchte. Dye krichen voriehen, das ein pyrßke wirt geboren beschriben, wan du iren kern begrebest vnd noch syben dagen, wo sy sych begynn vff thuen, nym her vß yr kerne mit den schalen vnd schrib dorynn mit cinober, was du wilt, vnd binde sy widder zü mit iren schalen vnd lege sy widder tzü huffe, das sye nit von einander fallen. Auch werden pirßken one kerne, wann pirßk vnd widen noch by ein werden gephlantzt, dornoch werde dy wide gebogen als ein bogen vnd durch boret im mittel vnd durch das loch des pirßken werde getzogen dye phlantze vnd werde wol vorschmiret mit wachse oder mit miste das loch vnd dy erde werde gehuͦffelt biß vber solich loch. Dornoch zwey ioer, wann dy holtz des pirsch bawms vnd der wyden wol voreinet syn, so werde der pirschbaüm vnder dem bogen der widen abgehaüwen, das der bogen allein erneret werde vß fuchtniß der widen.
Das .viii. capitel. Was lust sy by gerten der kruͦter.
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Synt es gar groß lust gibt zü han eyn wol geschickten garten mit list vnd behendikeit gebawet vnd gearbeyt, hirumb sol ein lustiger huß vater vorsorgen zü han eyn krutgarten in feystem erdrich vnd loͤsem. Durch den, mag es syn, ein bronn oder flyß zü leyten sy durch geteylte orter, das der garte moͤge werden gewessert yn zyt grosser hytze. Do sol er bestellen zü han aller geslechte guͦter kruter beyde tzü essen vnd auch zü ertznye, ein ytzlyches noch syner natur gesehwet oder gephlantzt, vnnd das er do mache syne ecker noch einer snuͦre in der lenge vnnd breyte, als im sechsten buch gesaget ist volkoͤmelich. Auch sol er alle zyt mist dorynn han vberfluͦssig, das in nit vordrossenheyt begriffe, wann er anschawet dye magerkeyt. Wann yn solichen gerten moͤgen gescheen etzliche natuͦrliche dyng, dy vil menschen duͦncken groß wunder. Wann so mit
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