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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Ausmach Ausreib
stern und Teppichten den Staub
und Koth mit einem kleinen Stäb-
lein klopffet und heraus schläget.

Ausmachen,

Schoten, Castanien, Nüsse u.d.
gl. ist, wenn man den Nips und den
Kern aus den Schaalen schliesset,
und selbige in den Koch-Topff
sammlet.

Ausnehmen,

Heisset das vorher gebrühete o-
der gerupfte Feder-Vieh unten auf-
schneiden, und das Eingeweyde
heraus nehmen; wird auch von
Fischen gesaget.

Auspaucken,

Oder austrommeln, ist eine an
etlichen Orten eingeführte Straffe
und Beschimpfung derer geilen
und liederlichen Dirnen, welche des
Marckt-Tages durch des Nachrich-
ters Knecht mit einer ausserordent-
lichen Trommel, und zwar nur mit
einem Klöppel öffentlich durch die
Stadt gepaucket, zum Thore hinaus
geführet, und des Landes verwiesen
werden.

Auspfeiffen,

Ist eine gar gemeine und ge-
wöhnliche Beschimpffung der lie-
derlichen Vetteln und verdächtigen
Weibesbilder, wann nehmlich die
Gassen-Jungen dergleichen lieder-
liches Gesinde auf denen Strassen
inne werden, und ihnen öffentlich
auf eine bekandte Art und gewissen
Thon so lange nachpfeiffen, biß sie
selbige aus dem Gesichte verliehren.

Ausreiben,

Das Haar mit Poudre heisset,
wenn die Umbinde-Frau dem
[Spaltenumbruch]

Ausreib Auster
Frauenzimmer das aufgeflochtene
und aufgelockerte Haar mit frischen
Poudre wieder aufreibet, und den
alten herab kämmet.

Ausreiben die Kleider.

Heisset, wenu das Gesinde aus
der Frau ihren Kleidern den Koth,
der sich unten um den Saum gele-
get, und angedorret ist, wieder her-
aus reibet und mit der Kleider-
Bürste rein auskratzet.

Ausringen Wäsche,

Heisset aus der reingewaschenen
und ausgespielten Wäsche das
Wasser durch Zusammendrehung
eines jeden Stückes heraus win-
den und bringen.

Ausspannen.

Heisset dem Weibes-Volck die
fertig geneheten Sachen aus dem
Nehe-Rahm, worein sie straff ge-
zogen waren, wieder auflösen und
heraus nehmen.

Ausspielen Wäsche,

Heisset die aus Seiffen-Erlet
warm gewaschene Wäsche wieder
aus kalten Wasser waschen, damit
die Seiffe nicht darinnen hengen
bleibet.

Aussuchen oder auslesen
Wäsche.

Heisset das eingeschwärtzte
Wäsch-Geräthe, ehe man waschen
will, zusammen lesen, und das klare
und grobe von einander sortiren.

Ausstattung siehe Mit-
Gifft.
Auster,

Ostrea, Huitre, die Austern fin[d]

im

[Spaltenumbruch]

Ausmach Ausreib
ſtern und Teppichten den Staub
und Koth mit einem kleinen Staͤb-
lein klopffet und heraus ſchlaͤget.

Ausmachen,

Schoten, Caſtanien, Nuͤſſe u.d.
gl. iſt, wenn man den Nips und den
Kern aus den Schaalen ſchlieſſet,
und ſelbige in den Koch-Topff
ſammlet.

Ausnehmen,

Heiſſet das vorher gebruͤhete o-
der gerupfte Feder-Vieh unten auf-
ſchneiden, und das Eingeweyde
heraus nehmen; wird auch von
Fiſchen geſaget.

Auspaucken,

Oder austrommeln, iſt eine an
etlichen Orten eingefuͤhrte Straffe
und Beſchimpfung derer geilen
und liederlichen Dirnen, welche des
Marckt-Tages durch des Nachrich-
ters Knecht mit einer auſſerordent-
lichen Trommel, und zwar nur mit
einem Kloͤppel oͤffentlich durch die
Stadt gepaucket, zum Thore hinaus
gefuͤhret, und des Landes verwieſen
werden.

Auspfeiffen,

Iſt eine gar gemeine und ge-
woͤhnliche Beſchimpffung der lie-
derlichen Vetteln und verdaͤchtigen
Weibesbilder, wann nehmlich die
Gaſſen-Jungen dergleichen lieder-
liches Geſinde auf denen Straſſen
inne werden, und ihnen oͤffentlich
auf eine bekandte Art und gewiſſen
Thon ſo lange nachpfeiffen, biß ſie
ſelbige aus dem Geſichte verliehren.

Ausreiben,

Das Haar mit Poudre heiſſet,
wenn die Umbinde-Frau dem
[Spaltenumbruch]

Ausreib Auſter
Frauenzimmer das aufgeflochtene
und aufgelockerte Haar mit friſchen
Poudre wieder aufreibet, und den
alten herab kaͤmmet.

Ausreiben die Kleider.

Heiſſet, wenu das Geſinde aus
der Frau ihren Kleidern den Koth,
der ſich unten um den Saum gele-
get, und angedorret iſt, wieder her-
aus reibet und mit der Kleider-
Buͤrſte rein auskratzet.

Ausringen Waͤſche,

Heiſſet aus der reingewaſchenen
und ausgeſpielten Waͤſche das
Waſſer durch Zuſammendrehung
eines jeden Stuͤckes heraus win-
den und bringen.

Ausſpannen.

Heiſſet dem Weibes-Volck die
fertig geneheten Sachen aus dem
Nehe-Rahm, worein ſie ſtraff ge-
zogen waren, wieder aufloͤſen und
heraus nehmen.

Ausſpielen Waͤſche,

Heiſſet die aus Seiffen-Erlet
warm gewaſchene Waͤſche wieder
aus kalten Waſſer waſchen, damit
die Seiffe nicht darinnen hengen
bleibet.

Ausſuchen oder ausleſen
Waͤſche.

Heiſſet das eingeſchwaͤrtzte
Waͤſch-Geraͤthe, ehe man waſchen
will, zuſammen leſen, und das klare
und grobe von einander ſortiren.

Ausſtattung ſiehe Mit-
Gifft.
Auſter,

Oſtrea, Huitre, die Auſtern fin[d]

im
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[0098] Ausmach Ausreib Ausreib Auſter ſtern und Teppichten den Staub und Koth mit einem kleinen Staͤb- lein klopffet und heraus ſchlaͤget. Ausmachen, Schoten, Caſtanien, Nuͤſſe u.d. gl. iſt, wenn man den Nips und den Kern aus den Schaalen ſchlieſſet, und ſelbige in den Koch-Topff ſammlet. Ausnehmen, Heiſſet das vorher gebruͤhete o- der gerupfte Feder-Vieh unten auf- ſchneiden, und das Eingeweyde heraus nehmen; wird auch von Fiſchen geſaget. Auspaucken, Oder austrommeln, iſt eine an etlichen Orten eingefuͤhrte Straffe und Beſchimpfung derer geilen und liederlichen Dirnen, welche des Marckt-Tages durch des Nachrich- ters Knecht mit einer auſſerordent- lichen Trommel, und zwar nur mit einem Kloͤppel oͤffentlich durch die Stadt gepaucket, zum Thore hinaus gefuͤhret, und des Landes verwieſen werden. Auspfeiffen, Iſt eine gar gemeine und ge- woͤhnliche Beſchimpffung der lie- derlichen Vetteln und verdaͤchtigen Weibesbilder, wann nehmlich die Gaſſen-Jungen dergleichen lieder- liches Geſinde auf denen Straſſen inne werden, und ihnen oͤffentlich auf eine bekandte Art und gewiſſen Thon ſo lange nachpfeiffen, biß ſie ſelbige aus dem Geſichte verliehren. Ausreiben, Das Haar mit Poudre heiſſet, wenn die Umbinde-Frau dem Frauenzimmer das aufgeflochtene und aufgelockerte Haar mit friſchen Poudre wieder aufreibet, und den alten herab kaͤmmet. Ausreiben die Kleider. Heiſſet, wenu das Geſinde aus der Frau ihren Kleidern den Koth, der ſich unten um den Saum gele- get, und angedorret iſt, wieder her- aus reibet und mit der Kleider- Buͤrſte rein auskratzet. Ausringen Waͤſche, Heiſſet aus der reingewaſchenen und ausgeſpielten Waͤſche das Waſſer durch Zuſammendrehung eines jeden Stuͤckes heraus win- den und bringen. Ausſpannen. Heiſſet dem Weibes-Volck die fertig geneheten Sachen aus dem Nehe-Rahm, worein ſie ſtraff ge- zogen waren, wieder aufloͤſen und heraus nehmen. Ausſpielen Waͤſche, Heiſſet die aus Seiffen-Erlet warm gewaſchene Waͤſche wieder aus kalten Waſſer waſchen, damit die Seiffe nicht darinnen hengen bleibet. Ausſuchen oder ausleſen Waͤſche. Heiſſet das eingeſchwaͤrtzte Waͤſch-Geraͤthe, ehe man waſchen will, zuſammen leſen, und das klare und grobe von einander ſortiren. Ausſtattung ſiehe Mit- Gifft. Auſter, Oſtrea, Huitre, die Auſtern find im

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/98>, abgerufen am 30.12.2024.