Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Scäa Sceue te, und welcher, wie einige wollen,ein Atheiste gewesen seyn soll. Der gelehrte Politianus hat ein artiges Epigramma in Griechischer Spra- che Vid. Gualther. Tom. II. Chron. p. 1140 von ihr hinterlassen. Sie sturb A. 1506. Scaea, War eine von des Danaus 50. Scapulier, Heist das Schulter-Kleid, das Scarabelli, Diamante Maria, eine vortreffli- Scariol. siehe. Endivien. Scarrochia. siehe. Sarrochia. Sceue, Claudina, ein gelehrtes Frauen- Sceue, Sibille, eine gelehrte Anver- Schaale Schäf Schaale. siehe. Porcellain- Schaale. Schaart, Ist ein grosser runder küpfferner Schaben, Heisset in der Küche mit einem Schachtel, Ist ein von gantz schwachen und Schäferinnen, Heissen diejenigen Nymphen ten H h h 2
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Scaͤa Sceue te, und welcher, wie einige wollen,ein Atheiſte geweſen ſeyn ſoll. Der gelehrte Politianus hat ein artiges Epigramma in Griechiſcher Spra- che Vid. Gualther. Tom. II. Chron. p. 1140 von ihr hinterlaſſen. Sie ſturb A. 1506. Scæa, War eine von des Danaus 50. Scapulier, Heiſt das Schulter-Kleid, das Scarabelli, Diamante Maria, eine vortreffli- Scariol. ſiehe. Endivien. Scarrochia. ſiehe. Sarrochia. Sceue, Claudina, ein gelehrtes Frauen- Sceue, Sibille, eine gelehrte Anver- Schaale Schaͤf Schaale. ſiehe. Porcellain- Schaale. Schaart, Iſt ein groſſer runder kuͤpfferner Schaben, Heiſſet in der Kuͤche mit einem Schachtel, Iſt ein von gantz ſchwachen und Schaͤferinnen, Heiſſen diejenigen Nymphen ten H h h 2
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Scaͤa Sceue
Schaale Schaͤf
te, und welcher, wie einige wollen,
ein Atheiſte geweſen ſeyn ſoll. Der
gelehrte Politianus hat ein artiges
Epigramma in Griechiſcher Spra-
che Vid. Gualther. Tom. II. Chron.
p. 1140 von ihr hinterlaſſen. Sie
ſturb A. 1506.
Scæa,
War eine von des Danaus 50.
Toͤchtern, ſo Danaides oder Belides
genennet wurden; Ihr Mann
hieß Archander.
Scapulier,
Heiſt das Schulter-Kleid, das
die Nonnen und Cloſter-Frauen
umhengen. Es beſtehet ſolches
aus 2. kleinen Breiten Tuch, deren
die eine die Bruſt, die andere aber
den Ruͤcken bedecket.
Scarabelli,
Diamante Maria, eine vortreffli-
che und kuͤnſtliche Saͤngerin in
Italien.
Scariol. ſiehe. Endivien.
Scarrochia. ſiehe. Sarrochia.
Sceue,
Claudina, ein gelehrtes Frauen-
zimmer von Lyon, war im XVI.
Seculo als eine nette Dichterin be-
ruͤhmt.
Sceue,
Sibille, eine gelehrte Anver-
wandtin der Sceue Claudina, lebte
zu Koͤnigs Henrici Il. Zeiten, und
verfertigte einige Schrifften in
gebundener und ungebundener
Rede.
Schaale. ſiehe. Porcellain-
Schaale.
Schaart,
Iſt ein groſſer runder kuͤpfferner
Tiegel auf Fuͤſſen ſtehend, mit einer
kuͤpffernen feſt einſchlieſſenden De-
cke verſehen, worinnen Paſteten
gebacken, auch andere Speiſen zu-
gerichtet werden; wird oben und
unten mit gluͤenden Kohlen be-
leget.
Schaben,
Heiſſet in der Kuͤche mit einem
Meſſer den Unflat von allerhand
Kohl-Gaͤrtner-Waare, als: Pe-
terſilien-Wurtzeln, Paſtinac,
Moͤhren, Radies, u. d. g. ehe man
ſie kocht, vorher abziehen.
Schachtel,
Iſt ein von gantz ſchwachen und
ſchwancken hoͤltzernen Blaͤttern
rund oder oval zuſammen gefuͤgtes
Behaͤltniß, mit dem darzu gehoͤri-
gen Deckel verſehen, worinnen das
Frauenzimmer allerhand zu ver-
wahren und beyzulegen pfleget.
Sie ſeynd von unterſchiedener
Gattung, groß, klein oder mittel.
Schaͤferinnen,
Heiſſen diejenigen Nymphen
und jungen Dirnen, ſo die Laͤmmer
und Schafe huͤten, von welchen
die Poeten in ihren Eclogen und
Paſtorellen viel zu ſchreiben und ih-
nen allerhand Liebes-Intriguen an-
zutichten wiſſen. Dergleichen
Amt und Verrichtung war ſchon
denen Weibes-Bildern Altes Te-
ſtaments bekannt; alſo huͤtete dor-
ten
H h h 2
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