Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Phaet Philaenis Ihre Schwestern, so zusammenPhaetotiades wegen ihres Bruders des Phaetons genennet werden, hiessen Lampetia und Lampetusa, welche den Tod ihres Bruders so hefftig beweineten, daß sie in Bäu- me verwandelt worden, von wel- chen lauter Agtstein-Tropffen, als ihre Thränen, herab fielen. Phaetusa, Des Pythei wundernswürdi- Phila, War eine gute Griechische Poe- Philaenis, Eine aus der Insul Leucas oder Philatris Philip Poetin zu retten suchen, und solcheArbeit dem Philocrati Atheniensi zuschreiben wollen. Vid. Vossium de Poetis Graec. p. 94. it. Josephum Barberium de Miseria Poetar. Grae- cor. p. 587. & M. Blum. in Dissert. d. Poetr. Graec. §. 60. p. 46. Philattis, Eine gelehrte Tochter Theophri- Philips, Catharina, eine Engelländische Philippa Christina, Des Fürsten Espinoi Gemahlin, Philip- A a a 3
[Spaltenumbruch]
Phaet Philaenis Ihre Schweſtern, ſo zuſammenPhaetotiades wegen ihres Bruders des Phaetons genennet werden, hieſſen Lampetia und Lampetuſa, welche den Tod ihres Bruders ſo hefftig beweineten, daß ſie in Baͤu- me verwandelt worden, von wel- chen lauter Agtſtein-Tropffen, als ihre Thraͤnen, herab fielen. Phaëtuſa, Des Pythei wundernswuͤrdi- Phila, War eine gute Griechiſche Poe- Philaenis, Eine aus der Inſul Leucas oder Philatris Philip Poetin zu retten ſuchen, und ſolcheArbeit dem Philocrati Athenienſi zuſchreiben wollen. Vid. Voſſium de Poetis Græc. p. 94. it. Joſephum Barberium de Miſeria Poetar. Græ- cor. p. 587. & M. Blum. in Diſſert. d. Poetr. Græc. §. 60. p. 46. Philattis, Eine gelehrte Tochter Theophri- Philips, Catharina, eine Engellaͤndiſche Philippa Chriſtina, Des Fuͤrſten Eſpinoi Gemahlin, Philip- A a a 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0763"/><cb n="1481"/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Phaet Philaenis</hi></fw><lb/> Ihre Schweſtern, ſo zuſammen<lb/><hi rendition="#aq">Phaetotiades</hi> wegen ihres Bruders<lb/> des <hi rendition="#aq">Phaetons</hi> genennet werden,<lb/> hieſſen <hi rendition="#aq">Lampetia</hi> und <hi rendition="#aq">Lampetuſa,</hi><lb/> welche den Tod ihres Bruders ſo<lb/> hefftig beweineten, daß ſie in Baͤu-<lb/> me verwandelt worden, von wel-<lb/> chen lauter Agtſtein-Tropffen, als<lb/> ihre Thraͤnen, herab fielen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Phaëtuſa,</hi> </head><lb/> <p>Des <hi rendition="#aq">Pythei</hi> wundernswuͤrdi-<lb/> ges Weib, denn als ſie gleich zu der-<lb/> jenigen Zeit, da ihr Mann in das<lb/><hi rendition="#aq">Exilium</hi> verjaget wurde, ſich<lb/> ſchwanger befand, und kurtz dar-<lb/> auf in allen ihren Gliedern einen<lb/> hefftigen Schmertz gewahr ward,<lb/> verwandelte ſie ſich mit aller Er-<lb/> ſtaunen auf einmahl in eine Mañs-<lb/> Perſon, bekam ſo gleich darbey ei-<lb/> nen Bart und eine grobe maͤnnli-<lb/> che Stimme. <hi rendition="#aq">Hippocrat. lib. C.<lb/> Epidem. p. 8. aphor.</hi> 45.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Phila,</hi> </head><lb/> <p>War eine gute Griechiſche Poe-<lb/> tin, derer <hi rendition="#aq">Jambos de Animalium<lb/> Proprietatibus,</hi> der gelehrte <hi rendition="#aq">Joachi-<lb/> mus Camerarius,</hi> Griechiſch und La-<lb/> teiniſch heraus gegeben. <hi rendition="#aq">Vid. Joh.<lb/> Henr. Boecler. in Bibliograph.<lb/> Hiſtor. Pol. Philologica Curioſa.<lb/> Lit. D.</hi> 2.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Philaenis,</hi> </head><lb/> <p>Eine aus der Inſul <hi rendition="#aq">Leucas</hi> oder<lb/><hi rendition="#aq">St. Mauro</hi> gebuͤrtig, Griechiſche<lb/> aber auch unflaͤtige Poetin, derer<lb/><hi rendition="#aq">Xenophon</hi> und <hi rendition="#aq">Suidas</hi> gedencken.<lb/> Sie hat <hi rendition="#aq">Varios Concubitus</hi> zwar<lb/> ſehr ausfuͤhrlich, doch aber auch ſehr<lb/> ſchaͤndlich beſchrieben. Wiewohl<lb/> einige den guten Nahmen dieſer<lb/><cb n="1482"/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Philatris Philip</hi></fw><lb/> Poetin zu retten ſuchen, und ſolche<lb/> Arbeit dem <hi rendition="#aq">Philocrati Athenienſi</hi><lb/> zuſchreiben wollen. <hi rendition="#aq">Vid. Voſſium<lb/> de Poetis Græc. p. 94. it. Joſephum<lb/> Barberium de Miſeria Poetar. Græ-<lb/> cor. p. 587. & M. Blum. in Diſſert.<lb/> d. Poetr. Græc. §. 60. p.</hi> 46.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Philattis,</hi> </head><lb/> <p>Eine gelehrte Tochter <hi rendition="#aq">Theophri-<lb/> dis Cratonitæ</hi> und Schweſter des<lb/><hi rendition="#aq">Pynthaici,</hi> ſo in der <hi rendition="#aq">Philoſophie</hi> ſehr<lb/><hi rendition="#aq">verſi</hi>ret, und abſonderlich der <hi rendition="#aq">Py-<lb/> thagori</hi>ſchen <hi rendition="#aq">Secte</hi> zugethan war.<lb/><hi rendition="#aq">Vid. Menag. in Hiſtor. Mulier. Phi-<lb/> loſoph. p. 58. n.</hi> 99.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Philips,</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Catharina,</hi> eine Engellaͤndiſche<lb/> Poetin, aus der Grafſchafft <hi rendition="#aq">Wallis</hi><lb/> im <hi rendition="#aq">XVII. Seculo,</hi> ſo den verdeckten<lb/> Nahmen <hi rendition="#aq">Orinda</hi> gefuͤhret. <hi rendition="#aq">Lang-<lb/> bain</hi> und <hi rendition="#aq">Gildonus</hi> legen ihr ein<lb/> nicht geringes Lob bey, ſie hat aus<lb/> dem Frantzoͤiſchen 2. <hi rendition="#aq">Tragoedien</hi><lb/> des <hi rendition="#aq">Cornelii, Horatium</hi> nehmlich<lb/> und <hi rendition="#aq">Pompejum,</hi> ins Engliſche mit<lb/> groſſer <hi rendition="#aq">Approbation</hi> uͤberſetzet. <hi rendition="#aq">Vid.<lb/> Act. Eruditor. Lipſ. ad Anno 1699.<lb/> pag.</hi> 425.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">Philippa Chriſtina,</hi> </head><lb/> <p>Des Fuͤrſten <hi rendition="#aq">Eſpinoi</hi> Gemahlin,<lb/> und <hi rendition="#aq">Gubernantin</hi> zu Dornick, eine<lb/> behertzte und heroiſche <hi rendition="#aq">Dame,</hi> wel-<lb/> che, als ſolche Stadt <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1581.<lb/> von denen Frantzoſen belagert<lb/> ward, die gantze Zeit waͤhrender<lb/> Belagerung die Beſatzung ſelbſt<lb/><hi rendition="#aq">commandiret,</hi> aufgemuntert und<lb/> angefuͤhret, ſo daß ſie viel <hi rendition="#aq">Bleſſuren</hi><lb/> davon getragen. <hi rendition="#aq">Vid. Strad. Bell.<lb/> Belgic. Dec. II. l. 4. p.</hi> 492.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">A a a 3</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Philip-</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0763]
Phaet Philaenis
Philatris Philip
Ihre Schweſtern, ſo zuſammen
Phaetotiades wegen ihres Bruders
des Phaetons genennet werden,
hieſſen Lampetia und Lampetuſa,
welche den Tod ihres Bruders ſo
hefftig beweineten, daß ſie in Baͤu-
me verwandelt worden, von wel-
chen lauter Agtſtein-Tropffen, als
ihre Thraͤnen, herab fielen.
Phaëtuſa,
Des Pythei wundernswuͤrdi-
ges Weib, denn als ſie gleich zu der-
jenigen Zeit, da ihr Mann in das
Exilium verjaget wurde, ſich
ſchwanger befand, und kurtz dar-
auf in allen ihren Gliedern einen
hefftigen Schmertz gewahr ward,
verwandelte ſie ſich mit aller Er-
ſtaunen auf einmahl in eine Mañs-
Perſon, bekam ſo gleich darbey ei-
nen Bart und eine grobe maͤnnli-
che Stimme. Hippocrat. lib. C.
Epidem. p. 8. aphor. 45.
Phila,
War eine gute Griechiſche Poe-
tin, derer Jambos de Animalium
Proprietatibus, der gelehrte Joachi-
mus Camerarius, Griechiſch und La-
teiniſch heraus gegeben. Vid. Joh.
Henr. Boecler. in Bibliograph.
Hiſtor. Pol. Philologica Curioſa.
Lit. D. 2.
Philaenis,
Eine aus der Inſul Leucas oder
St. Mauro gebuͤrtig, Griechiſche
aber auch unflaͤtige Poetin, derer
Xenophon und Suidas gedencken.
Sie hat Varios Concubitus zwar
ſehr ausfuͤhrlich, doch aber auch ſehr
ſchaͤndlich beſchrieben. Wiewohl
einige den guten Nahmen dieſer
Poetin zu retten ſuchen, und ſolche
Arbeit dem Philocrati Athenienſi
zuſchreiben wollen. Vid. Voſſium
de Poetis Græc. p. 94. it. Joſephum
Barberium de Miſeria Poetar. Græ-
cor. p. 587. & M. Blum. in Diſſert.
d. Poetr. Græc. §. 60. p. 46.
Philattis,
Eine gelehrte Tochter Theophri-
dis Cratonitæ und Schweſter des
Pynthaici, ſo in der Philoſophie ſehr
verſiret, und abſonderlich der Py-
thagoriſchen Secte zugethan war.
Vid. Menag. in Hiſtor. Mulier. Phi-
loſoph. p. 58. n. 99.
Philips,
Catharina, eine Engellaͤndiſche
Poetin, aus der Grafſchafft Wallis
im XVII. Seculo, ſo den verdeckten
Nahmen Orinda gefuͤhret. Lang-
bain und Gildonus legen ihr ein
nicht geringes Lob bey, ſie hat aus
dem Frantzoͤiſchen 2. Tragoedien
des Cornelii, Horatium nehmlich
und Pompejum, ins Engliſche mit
groſſer Approbation uͤberſetzet. Vid.
Act. Eruditor. Lipſ. ad Anno 1699.
pag. 425.
Philippa Chriſtina,
Des Fuͤrſten Eſpinoi Gemahlin,
und Gubernantin zu Dornick, eine
behertzte und heroiſche Dame, wel-
che, als ſolche Stadt Anno 1581.
von denen Frantzoſen belagert
ward, die gantze Zeit waͤhrender
Belagerung die Beſatzung ſelbſt
commandiret, aufgemuntert und
angefuͤhret, ſo daß ſie viel Bleſſuren
davon getragen. Vid. Strad. Bell.
Belgic. Dec. II. l. 4. p. 492.
Philip-
A a a 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |