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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Patern Patience
Angehencke daran gereyhet und
um den Halß gehencket.

Pater noster der Kinder,

Heissen überhaupt diejenigen
Sachen und silbernen Instrumen-
ta,
so man den kleinen Kindern um
den Halß an ein seidenes Band zu
hengen pfleget; hieher gehöret die
Klapper, der Wolffs-Zahn, Cry-
stall, gehenckelt Species Geld an
Gold und Silber. u. d. g.

Parthen. siehe. Gevattern.
Pathen-Geld,

Heisset dasjenige Geschencke, so
diejenigen Personen, so das neuge-
bohrne Kindlein aus der Tauffe
heben, dem Pathgen an Gold oder
silbernen Müntzen verehren, und
es nach vollbrachter Tauffe der
Kinder-Mutter versiegelt zu-
stellen.

Pathen-Zettul,

Heissen diejenigen in Kupffer
gestochenen oder radirten abge-
druckten Blätter, auf Knäblein
oder Mägdlein eingerichtet, und
mit allerhand glückwünschenden
Reimlein gezieret, worein die Ge-
vattern das Geschencke oder Pa-
then-Geld mit Unterschreibung
ihres Nahmens, einzuwickeln und
zu versiegeln pflegen.

Pathgen,

Heisset denen Gevattern das
neugebohrne Kindlein, so sie aus
der Tauffe gehoben.

Patience,

Heisset an etlichen Orten denen
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Patina
Nonnen oder Closter-Jungfern [so]
viel als das Scapulier. Sieh[e]
Scapulier.

Patina,

Gabrielis Carola, des berühmte[n]
Patavinischen Professoris und Ant[i-]
quarii Caroli Patini
und Magdale[-]
nen Hommez,
grundgelehrte Toch[-]
ter, ein in der Philologie, Griech[i]
schen und Lateinischen Sprach[e]
auch Antiquitäten wohlerfahrne[s]
Frauenzimmer. Sie hielt eine[n]
geschickten Panegyricum Ludovic[o]
XIV.
Könige in Franckreich zu Eh[-]
ren, und gab An. 1683. eine schön[e]
Epistel de Phoenice in Numismat[e]
Imperatoris Antonini Caracall[ae]

mit grossem Lobe zu Venedig her[-]
aus. Vid. Act. Erudit. Lipsien[s.]
A. 1684. p.
587. Ihre gleichfal[s]
gelehrte Schwester hieß Carol[a]
Catharina.

Patina,

Carola Catharina, eine gleichfal[s]
gelehrte Schwester der gelehrte[n]
Gabrielis Carolae Patinae. Si[e]
hatte mit dieser fast eine gleich[e]
Wissenschafft in der Philologie[.]
Griechischen und Lateinischen
Sprache, wie auch Antiquitäten[;]
Und machte ihr nicht nur durch di[e]
nette Oration de Liberata A. 1683.
Vienna,
so sie dem Käyser Leopol[-]
do dedici
ret, sondern auch durch
ihre zu Padua 1691. in Fol. herau[s]
gegebenen Tabulas Selectas & Ex-
plicatas
einen unsterblichen Ruhm[.]
Also gereichet es ihr auch zu son-
derbahren Lobe, daß sie mit unter-
schiedenen Briefen ihren Vater in
einer gewissen Sache wider den
damahligen Leipzigischen Professor

Poes.

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Patern Patience
Angehencke daran gereyhet und
um den Halß gehencket.

Pater noſter der Kinder,

Heiſſen uͤberhaupt diejenigen
Sachen und ſilbernen Inſtrumen-
ta,
ſo man den kleinen Kindern um
den Halß an ein ſeidenes Band zu
hengen pfleget; hieher gehoͤret die
Klapper, der Wolffs-Zahn, Cry-
ſtall, gehenckelt Species Geld an
Gold und Silber. u. d. g.

Parthen. ſiehe. Gevattern.
Pathen-Geld,

Heiſſet dasjenige Geſchencke, ſo
diejenigen Perſonen, ſo das neuge-
bohrne Kindlein aus der Tauffe
heben, dem Pathgen an Gold oder
ſilbernen Muͤntzen verehren, und
es nach vollbrachter Tauffe der
Kinder-Mutter verſiegelt zu-
ſtellen.

Pathen-Zettul,

Heiſſen diejenigen in Kupffer
geſtochenen oder radirten abge-
druckten Blaͤtter, auf Knaͤblein
oder Maͤgdlein eingerichtet, und
mit allerhand gluͤckwuͤnſchenden
Reimlein gezieret, worein die Ge-
vattern das Geſchencke oder Pa-
then-Geld mit Unterſchreibung
ihres Nahmens, einzuwickeln und
zu verſiegeln pflegen.

Pathgen,

Heiſſet denen Gevattern das
neugebohrne Kindlein, ſo ſie aus
der Tauffe gehoben.

Patience,

Heiſſet an etlichen Orten denen
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Patina
Nonnen oder Cloſter-Jungfern [ſo]
viel als das Scapulier. Sieh[e]
Scapulier.

Patina,

Gabrielis Carola, des beruͤhmte[n]
Pataviniſchen Profeſſoris und Ant[i-]
quarii Caroli Patini
und Magdale[-]
nen Hommez,
grundgelehrte Toch[-]
ter, ein in der Philologie, Griech[i]
ſchen und Lateiniſchen Sprach[e]
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Koͤnige in Franckreich zu Eh[-]
ren, und gab An. 1683. eine ſchoͤn[e]
Epiſtel de Phœnice in Numiſmat[e]
Imperatoris Antonini Caracall[æ]

mit groſſem Lobe zu Venedig her[-]
aus. Vid. Act. Erudit. Lipſien[ſ.]
A. 1684. p.
587. Ihre gleichfal[s]
gelehrte Schweſter hieß Carol[a]
Catharina.

Patina,

Carola Catharina, eine gleichfal[s]
gelehrte Schweſter der gelehrte[n]
Gabrielis Carolæ Patinæ. Si[e]
hatte mit dieſer faſt eine gleich[e]
Wiſſenſchafft in der Philologie[.]
Griechiſchen und Lateiniſchen
Sprache, wie auch Antiquitaͤten[;]
Und machte ihr nicht nur durch di[e]
nette Oration de Liberata A. 1683.
Vienna,
ſo ſie dem Kaͤyſer Leopol[-]
do dedici
ret, ſondern auch durch
ihre zu Padua 1691. in Fol. herau[s]
gegebenen Tabulas Selectas & Ex-
plicatas
einen unſterblichen Ruhm[.]
Alſo gereichet es ihr auch zu ſon-
derbahren Lobe, daß ſie mit unter-
ſchiedenen Briefen ihren Vater in
einer gewiſſen Sache wider den
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[0746] Patern Patience Patina Angehencke daran gereyhet und um den Halß gehencket. Pater noſter der Kinder, Heiſſen uͤberhaupt diejenigen Sachen und ſilbernen Inſtrumen- ta, ſo man den kleinen Kindern um den Halß an ein ſeidenes Band zu hengen pfleget; hieher gehoͤret die Klapper, der Wolffs-Zahn, Cry- ſtall, gehenckelt Species Geld an Gold und Silber. u. d. g. Parthen. ſiehe. Gevattern. Pathen-Geld, Heiſſet dasjenige Geſchencke, ſo diejenigen Perſonen, ſo das neuge- bohrne Kindlein aus der Tauffe heben, dem Pathgen an Gold oder ſilbernen Muͤntzen verehren, und es nach vollbrachter Tauffe der Kinder-Mutter verſiegelt zu- ſtellen. Pathen-Zettul, Heiſſen diejenigen in Kupffer geſtochenen oder radirten abge- druckten Blaͤtter, auf Knaͤblein oder Maͤgdlein eingerichtet, und mit allerhand gluͤckwuͤnſchenden Reimlein gezieret, worein die Ge- vattern das Geſchencke oder Pa- then-Geld mit Unterſchreibung ihres Nahmens, einzuwickeln und zu verſiegeln pflegen. Pathgen, Heiſſet denen Gevattern das neugebohrne Kindlein, ſo ſie aus der Tauffe gehoben. Patience, Heiſſet an etlichen Orten denen Nonnen oder Cloſter-Jungfern ſo viel als das Scapulier. Siehe Scapulier. Patina, Gabrielis Carola, des beruͤhmten Pataviniſchen Profeſſoris und Anti- quarii Caroli Patini und Magdale- nen Hommez, grundgelehrte Toch- ter, ein in der Philologie, Griechi ſchen und Lateiniſchen Sprache auch Antiquitaͤten wohlerfahrnes Frauenzimmer. Sie hielt einen geſchickten Panegyricum Ludovico XIV. Koͤnige in Franckreich zu Eh- ren, und gab An. 1683. eine ſchoͤne Epiſtel de Phœnice in Numiſmate Imperatoris Antonini Caracallæ mit groſſem Lobe zu Venedig her- aus. Vid. Act. Erudit. Lipſienſ. A. 1684. p. 587. Ihre gleichfals gelehrte Schweſter hieß Carola Catharina. Patina, Carola Catharina, eine gleichfals gelehrte Schweſter der gelehrten Gabrielis Carolæ Patinæ. Sie hatte mit dieſer faſt eine gleiche Wiſſenſchafft in der Philologie. Griechiſchen und Lateiniſchen Sprache, wie auch Antiquitaͤten; Und machte ihr nicht nur durch die nette Oration de Liberata A. 1683. Vienna, ſo ſie dem Kaͤyſer Leopol- do dediciret, ſondern auch durch ihre zu Padua 1691. in Fol. heraus gegebenen Tabulas Selectas & Ex- plicatas einen unſterblichen Ruhm. Alſo gereichet es ihr auch zu ſon- derbahren Lobe, daß ſie mit unter- ſchiedenen Briefen ihren Vater in einer gewiſſen Sache wider den damahligen Leipzigiſchen Profeſſor Poeſ.

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/746>, abgerufen am 18.11.2024.