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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Orden
selbst entworffen, und von denen
Päbsten confirmiren lassen. Doch
hat selbigen Orden in Franckreich
am allermeisten in grosses Aufneh-
men gebracht, die Ehrwürdige
Mutter Johanna Francisca Fremi-
or,
Frau von Chantail. Die
Jungfrauen dieses Ordens, seynd
in schwartz Tuch, nebst einem leine-
nen Ober-Rock gekleidet.

I.
Orden der ritterlichen Krie-
ges-Kloster-Frauen von
St. Jacob mit dem
Schwerdt in Spa-
nien,

Die erste Commenthurin und
Befehlshaberin dieser geistlichen
Ritter-Frauen, soll eine gewisse
Aebtißin aus dem Closter des H.
Geistes zu Salamanca, so um das
Jahr Christi 1030. gelebet, gewe-
sen seyn, ob gleich einige diesen
Orden dem König Ferdinando von
Galicien Anno 1170. zuschreiben
wollen. Die Verrichtungen die-
ser Kloster-Frauen bestehen in Be-
herbergung und Handreichung
der armen Reisenden, die nach St.
Jacob in Galicien Wallfahrt ge-
hen; sie gehören unter die Regul
des H. Augustini, und ist der Kö-
nig ihr Oberhaupt. Sie gehen
durchaus schwartz gekleidet, und
tragen auf der rechten Seiten ih-
res Oberrocks ein rothes Schwerd,
so auf dem Creutze des Gefässes ei-
nen Schulp hat.

Orden Johanniter, oder,
Maltheser Ritter,

So auch weiblichen Personen
conferiret wird. Dergleichen
[Spaltenumbruch]

Orden
Frauen-Klöster solches Ordens in
Franckreich, Spanien und Itali-
en, ja auch Maltha selber gefun-
den werden; allwo die Nonnen ih-
re Proben und Profeßionen, wie
die Capellanen verrichten, und das
achteckigte weisse Creutze in Form
eines Sternes auf einem Schul-
terblatt tragen.

Orden der Gasthauß-Clo-
ster-Frauen von St.
Johann zu Je-
rusalem,

Einige meynen, der Stiffter die-
ses Ordens wäre Johannes Hirca-
nus;
Andere nennen Johannem,
Patriarchen von Alexandria, wie-
der andere glauben, es sey einer,
Nahmens Gerhard, gewesen, so
das Jerusalemitanische Gasthauß
gestifftet. Die Gasthauß-Clo-
ster-Frauen aber, die zu Rom
im Gasthauß der Heil. Maria
Magdalena gefunden werden,
seynd A. 1080. von der Agnes von
Rom gebürtig eingeführet wor-
den. In welchem Gasthauß alle
Reisende und Pilgrime, so nach
dem H. Land gehen, ihre behörige
Nothdurfft und Reise-Geld em-
pfangen. Die Kloster-Frauen
tragen eine Weyhel, gehen in einem
Laußgrauen Rock, haben ein ro-
thes + auf der Brust, und sind der
Regul des Heil. Augustini beyge-
than.

Orden der Reformirten
Gasthauß-Closter-Frauen
von St. Johann zu
Jerusalem,

Die Uhrheberin dieses Ordens,

so
X x 4

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Orden
ſelbſt entworffen, und von denen
Paͤbſten confirmiren laſſen. Doch
hat ſelbigen Orden in Franckreich
am allermeiſten in groſſes Aufneh-
men gebracht, die Ehrwuͤrdige
Mutter Johanna Franciſca Fremi-
or,
Frau von Chantail. Die
Jungfrauen dieſes Ordens, ſeynd
in ſchwartz Tuch, nebſt einem leine-
nen Ober-Rock gekleidet.

I.
Orden der ritterlichen Krie-
ges-Kloſter-Frauen von
St. Jacob mit dem
Schwerdt in Spa-
nien,

Die erſte Commenthurin und
Befehlshaberin dieſer geiſtlichen
Ritter-Frauen, ſoll eine gewiſſe
Aebtißin aus dem Cloſter des H.
Geiſtes zu Salamanca, ſo um das
Jahr Chriſti 1030. gelebet, gewe-
ſen ſeyn, ob gleich einige dieſen
Orden dem Koͤnig Ferdinando von
Galicien Anno 1170. zuſchreiben
wollen. Die Verrichtungen die-
ſer Kloſter-Frauen beſtehen in Be-
herbergung und Handreichung
der armen Reiſenden, die nach St.
Jacob in Galicien Wallfahrt ge-
hen; ſie gehoͤren unter die Regul
des H. Auguſtini, und iſt der Koͤ-
nig ihr Oberhaupt. Sie gehen
durchaus ſchwartz gekleidet, und
tragen auf der rechten Seiten ih-
res Oberrocks ein rothes Schwerd,
ſo auf dem Creutze des Gefaͤſſes ei-
nen Schulp hat.

Orden Johanniter, oder,
Maltheſer Ritter,

So auch weiblichen Perſonen
conferiret wird. Dergleichen
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Orden
Frauen-Kloͤſter ſolches Ordens in
Franckreich, Spanien und Itali-
en, ja auch Maltha ſelber gefun-
den werden; allwo die Nonnen ih-
re Proben und Profeßionen, wie
die Capellanen verrichten, und das
achteckigte weiſſe Creutze in Form
eines Sternes auf einem Schul-
terblatt tragen.

Orden der Gaſthauß-Clo-
ſter-Frauen von St.
Johann zu Je-
ruſalem,

Einige meynen, der Stiffter die-
ſes Ordens waͤre Johannes Hirca-
nus;
Andere nennen Johannem,
Patriarchen von Alexandria, wie-
der andere glauben, es ſey einer,
Nahmens Gerhard, geweſen, ſo
das Jeruſalemitaniſche Gaſthauß
geſtifftet. Die Gaſthauß-Clo-
ſter-Frauen aber, die zu Rom
im Gaſthauß der Heil. Maria
Magdalena gefunden werden,
ſeynd A. 1080. von der Agnes von
Rom gebuͤrtig eingefuͤhret wor-
den. In welchem Gaſthauß alle
Reiſende und Pilgrime, ſo nach
dem H. Land gehen, ihre behoͤrige
Nothdurfft und Reiſe-Geld em-
pfangen. Die Kloſter-Frauen
tragen eine Weyhel, gehen in einem
Laußgrauen Rock, haben ein ro-
thes † auf der Bruſt, und ſind der
Regul des Heil. Auguſtini beyge-
than.

Orden der Reformirten
Gaſthauß-Cloſter-Frauen
von St. Johann zu
Jeruſalem,

Die Uhrheberin dieſes Ordens,

ſo
X x 4
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[0717] Orden Orden ſelbſt entworffen, und von denen Paͤbſten confirmiren laſſen. Doch hat ſelbigen Orden in Franckreich am allermeiſten in groſſes Aufneh- men gebracht, die Ehrwuͤrdige Mutter Johanna Franciſca Fremi- or, Frau von Chantail. Die Jungfrauen dieſes Ordens, ſeynd in ſchwartz Tuch, nebſt einem leine- nen Ober-Rock gekleidet. I. Orden der ritterlichen Krie- ges-Kloſter-Frauen von St. Jacob mit dem Schwerdt in Spa- nien, Die erſte Commenthurin und Befehlshaberin dieſer geiſtlichen Ritter-Frauen, ſoll eine gewiſſe Aebtißin aus dem Cloſter des H. Geiſtes zu Salamanca, ſo um das Jahr Chriſti 1030. gelebet, gewe- ſen ſeyn, ob gleich einige dieſen Orden dem Koͤnig Ferdinando von Galicien Anno 1170. zuſchreiben wollen. Die Verrichtungen die- ſer Kloſter-Frauen beſtehen in Be- herbergung und Handreichung der armen Reiſenden, die nach St. Jacob in Galicien Wallfahrt ge- hen; ſie gehoͤren unter die Regul des H. Auguſtini, und iſt der Koͤ- nig ihr Oberhaupt. Sie gehen durchaus ſchwartz gekleidet, und tragen auf der rechten Seiten ih- res Oberrocks ein rothes Schwerd, ſo auf dem Creutze des Gefaͤſſes ei- nen Schulp hat. Orden Johanniter, oder, Maltheſer Ritter, So auch weiblichen Perſonen conferiret wird. Dergleichen Frauen-Kloͤſter ſolches Ordens in Franckreich, Spanien und Itali- en, ja auch Maltha ſelber gefun- den werden; allwo die Nonnen ih- re Proben und Profeßionen, wie die Capellanen verrichten, und das achteckigte weiſſe Creutze in Form eines Sternes auf einem Schul- terblatt tragen. Orden der Gaſthauß-Clo- ſter-Frauen von St. Johann zu Je- ruſalem, Einige meynen, der Stiffter die- ſes Ordens waͤre Johannes Hirca- nus; Andere nennen Johannem, Patriarchen von Alexandria, wie- der andere glauben, es ſey einer, Nahmens Gerhard, geweſen, ſo das Jeruſalemitaniſche Gaſthauß geſtifftet. Die Gaſthauß-Clo- ſter-Frauen aber, die zu Rom im Gaſthauß der Heil. Maria Magdalena gefunden werden, ſeynd A. 1080. von der Agnes von Rom gebuͤrtig eingefuͤhret wor- den. In welchem Gaſthauß alle Reiſende und Pilgrime, ſo nach dem H. Land gehen, ihre behoͤrige Nothdurfft und Reiſe-Geld em- pfangen. Die Kloſter-Frauen tragen eine Weyhel, gehen in einem Laußgrauen Rock, haben ein ro- thes † auf der Bruſt, und ſind der Regul des Heil. Auguſtini beyge- than. Orden der Reformirten Gaſthauß-Cloſter-Frauen von St. Johann zu Jeruſalem, Die Uhrheberin dieſes Ordens, ſo X x 4

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/717>, abgerufen am 18.11.2024.