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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Orden
Orden der reformirten Aeb-
tißin von Abralds-
Brunnen,

Ob zwar einige vorgeben wollen
ob hätte die H. Brigitta, als sie
nach Rom durch Franckreich reise-
te, den Orden Font Ererald oder
Eyralds-Brunnen gestifftet, so
scheinet es doch, daß da dieser Brun-
nen 200. Jahr älter ist, sie selbigen
Orden nur verbessert und reformi-
ret.
Die Mutter Maria von Bre-
tagne
ist A. 1464. Aebtißin dieses
Ordens gewesen; sie gehen in ei-
nen Aschengrauen Mantel und ei-
nem schwartzen Rock gekleidet, den
Mantel haben sie von der H. Bri-
gittae
Orden angenommen.

Orden der Acöemeter oder
Studter-Closter-
Frauen,

Die Stifftung von diesem Or-
den hat Anno 459. zu Constanti-
nopel ihren Anfang genommen.
Ihre Kleidung bestund in einem
Unter-Rock, breiten Scapulier,
auf welchen ein rothes Creutz ge-
sticket, und einem weiten Mantel,
(welches alles von grünen Tuch
war) nebst einer weissen Hauben
und schwartzen Weyhel auf dem
Haupt; es seynd aber diese Clo-
ster-Frauen, seither die
Türcken selbiger Orten Mei-
ster spielen, gantz ausgerottet
worden.

Orden der Aegyptischen
Closter-Frauen,

Die H. Aebtißin Syncletica hat
um das Jahr Christi 318. gelebet,
und in der Egyptischen Wüsten
[Spaltenumbruch]

Orden
Thebais die Frauen unter denen
Reguln des H. Antonii und Atha-
nasii
zu einer Closter-Wohnung ge-
gebracht. Sie giengen auf Ein-
siedler-Art in Lausgrauen Habit
mit einem schwartzen Mantel be-
kleidet.

Orden der Aetiopischen Clo-
ster-Frauen,

Dieser Orden ist in Aetiopien
Anno 1325. von der Mutter Ima-
ta gestifftet worden. Diese Clo-
ster-Frauen seynd der Regul des H.
Antonii zugethan; sie tragen nach
ihrer Landes-Art einen aus gesteiff-
ter Leinwand geflochtenen Tulband
auf dem Haupte, und ein rauhes
Mäntelein von gelben Geißfellen.
Das übrige der Kleidung ist entwe-
der gelb oder weiß, inmassen sie
sich an keine gewisse beständige
Farbe binden. Im übrigen er-
betteln sie ihre Kost, und erwerben
solche mit ihrer Hand-Arbeit, ge-
ben aber wiederum den Armen sehr
viel Allmosen: sie kommen, gleich
wie auch andere Frauen, niemah-
len in die Kirche, sondern die H.
Sacramenta werden ihnen von
den Priestern oder Mönchen ausser-
halb mitgetheilet. Sonsten leben
sie meistentheils in trefflicher
Keuschheit.

Orden der regulirten Closter-
Frauen der H. Agnes zu
Dordrecht,

Dieses Closter ist A. 1326. ge-
stifftet und A. 1419. vom H. Ger-
hard von Hembskirchen, A. 1430.
von Frau Walburg von Neruede
und A. 1491. von Reinier. des
Dordrechtischen Schatz-Meisters

Sohne
U u 5
[Spaltenumbruch]
Orden
Orden der reformirten Aeb-
tißin von Abralds-
Brunnen,

Ob zwar einige vorgeben wollen
ob haͤtte die H. Brigitta, als ſie
nach Rom durch Franckreich reiſe-
te, den Orden Font Ererald oder
Eyralds-Brunnen geſtifftet, ſo
ſcheinet es doch, daß da dieſer Brun-
nen 200. Jahr aͤlter iſt, ſie ſelbigen
Orden nur verbeſſert und reformi-
ret.
Die Mutter Maria von Bre-
tagne
iſt A. 1464. Aebtißin dieſes
Ordens geweſen; ſie gehen in ei-
nen Aſchengrauen Mantel und ei-
nem ſchwartzen Rock gekleidet, den
Mantel haben ſie von der H. Bri-
gittæ
Orden angenommen.

Orden der Acoͤemeter oder
Studter-Cloſter-
Frauen,

Die Stifftung von dieſem Or-
den hat Anno 459. zu Conſtanti-
nopel ihren Anfang genommen.
Ihre Kleidung beſtund in einem
Unter-Rock, breiten Scapulier,
auf welchen ein rothes Creutz ge-
ſticket, und einem weiten Mantel,
(welches alles von gruͤnen Tuch
war) nebſt einer weiſſen Hauben
und ſchwartzen Weyhel auf dem
Haupt; es ſeynd aber dieſe Clo-
ſter-Frauen, ſeither die
Tuͤrcken ſelbiger Orten Mei-
ſter ſpielen, gantz ausgerottet
worden.

Orden der Aegyptiſchen
Cloſter-Frauen,

Die H. Aebtißin Syncletica hat
um das Jahr Chriſti 318. gelebet,
und in der Egyptiſchen Wuͤſten
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Orden
Thebais die Frauen unter denen
Reguln des H. Antonii und Atha-
naſii
zu einer Cloſter-Wohnung ge-
gebracht. Sie giengen auf Ein-
ſiedler-Art in Lausgrauen Habit
mit einem ſchwartzen Mantel be-
kleidet.

Orden der Aetiopiſchen Clo-
ſter-Frauen,

Dieſer Orden iſt in Aetiopien
Anno 1325. von der Mutter Ima-
ta geſtifftet worden. Dieſe Clo-
ſter-Frauen ſeynd der Regul des H.
Antonii zugethan; ſie tragen nach
ihrer Landes-Art einen aus geſteiff-
ter Leinwand geflochtenen Tulband
auf dem Haupte, und ein rauhes
Maͤntelein von gelben Geißfellen.
Das uͤbrige der Kleidung iſt entwe-
der gelb oder weiß, inmaſſen ſie
ſich an keine gewiſſe beſtaͤndige
Farbe binden. Im uͤbrigen er-
betteln ſie ihre Koſt, und erwerben
ſolche mit ihrer Hand-Arbeit, ge-
ben aber wiederum den Armen ſehr
viel Allmoſen: ſie kommen, gleich
wie auch andere Frauen, niemah-
len in die Kirche, ſondern die H.
Sacramenta werden ihnen von
den Prieſtern oder Moͤnchen auſſer-
halb mitgetheilet. Sonſten leben
ſie meiſtentheils in trefflicher
Keuſchheit.

Orden der regulirten Cloſter-
Frauen der H. Agnes zu
Dordrecht,

Dieſes Cloſter iſt A. 1326. ge-
ſtifftet und A. 1419. vom H. Ger-
hard von Hembskirchen, A. 1430.
von Frau Walburg von Neruede
und A. 1491. von Reinier. des
Dordrechtiſchen Schatz-Meiſters

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[0703] Orden Orden Orden der reformirten Aeb- tißin von Abralds- Brunnen, Ob zwar einige vorgeben wollen ob haͤtte die H. Brigitta, als ſie nach Rom durch Franckreich reiſe- te, den Orden Font Ererald oder Eyralds-Brunnen geſtifftet, ſo ſcheinet es doch, daß da dieſer Brun- nen 200. Jahr aͤlter iſt, ſie ſelbigen Orden nur verbeſſert und reformi- ret. Die Mutter Maria von Bre- tagne iſt A. 1464. Aebtißin dieſes Ordens geweſen; ſie gehen in ei- nen Aſchengrauen Mantel und ei- nem ſchwartzen Rock gekleidet, den Mantel haben ſie von der H. Bri- gittæ Orden angenommen. Orden der Acoͤemeter oder Studter-Cloſter- Frauen, Die Stifftung von dieſem Or- den hat Anno 459. zu Conſtanti- nopel ihren Anfang genommen. Ihre Kleidung beſtund in einem Unter-Rock, breiten Scapulier, auf welchen ein rothes Creutz ge- ſticket, und einem weiten Mantel, (welches alles von gruͤnen Tuch war) nebſt einer weiſſen Hauben und ſchwartzen Weyhel auf dem Haupt; es ſeynd aber dieſe Clo- ſter-Frauen, ſeither die Tuͤrcken ſelbiger Orten Mei- ſter ſpielen, gantz ausgerottet worden. Orden der Aegyptiſchen Cloſter-Frauen, Die H. Aebtißin Syncletica hat um das Jahr Chriſti 318. gelebet, und in der Egyptiſchen Wuͤſten Thebais die Frauen unter denen Reguln des H. Antonii und Atha- naſii zu einer Cloſter-Wohnung ge- gebracht. Sie giengen auf Ein- ſiedler-Art in Lausgrauen Habit mit einem ſchwartzen Mantel be- kleidet. Orden der Aetiopiſchen Clo- ſter-Frauen, Dieſer Orden iſt in Aetiopien Anno 1325. von der Mutter Ima- ta geſtifftet worden. Dieſe Clo- ſter-Frauen ſeynd der Regul des H. Antonii zugethan; ſie tragen nach ihrer Landes-Art einen aus geſteiff- ter Leinwand geflochtenen Tulband auf dem Haupte, und ein rauhes Maͤntelein von gelben Geißfellen. Das uͤbrige der Kleidung iſt entwe- der gelb oder weiß, inmaſſen ſie ſich an keine gewiſſe beſtaͤndige Farbe binden. Im uͤbrigen er- betteln ſie ihre Koſt, und erwerben ſolche mit ihrer Hand-Arbeit, ge- ben aber wiederum den Armen ſehr viel Allmoſen: ſie kommen, gleich wie auch andere Frauen, niemah- len in die Kirche, ſondern die H. Sacramenta werden ihnen von den Prieſtern oder Moͤnchen auſſer- halb mitgetheilet. Sonſten leben ſie meiſtentheils in trefflicher Keuſchheit. Orden der regulirten Cloſter- Frauen der H. Agnes zu Dordrecht, Dieſes Cloſter iſt A. 1326. ge- ſtifftet und A. 1419. vom H. Ger- hard von Hembskirchen, A. 1430. von Frau Walburg von Neruede und A. 1491. von Reinier. des Dordrechtiſchen Schatz-Meiſters Sohne U u 5

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/703>, abgerufen am 18.11.2024.