Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Obst Ocella mer zur Herbst-Zeit von allerhandObst, als Aepffel, Birn, Pflaumen u. d. g. die Schalen mit einem Messer dünne herum ablöset, sel- biges gantz läßt, oder in vier Thei- le zerschneidet, anreyhet und an der Sonnen treuget. Obst schneiden, Heisset mit einem subtilen Mes- Obst treugen, Heisset das geschälte Obst an Ocella, oder, Ocello Lucana, Des berühmten alten Ocelli Lu- Ochsen Ocy Ochsen-Augen. siehe. Eyer gebacken. Ochsenfleisch, Caro bovina, Chair de boeuf, Ocrisia, War die Mutter des Römischen Octavia, Eine Tochter des Käysers Clau- Octavia, Des Käysers Octavii Schwe- Ocypete, Eine von denen Harpijen und Obst schälen, Heisset, wann das Frauenzim Ocy-
[Spaltenumbruch]
Obſt Ocella mer zur Herbſt-Zeit von allerhandObſt, als Aepffel, Birn, Pflaumen u. d. g. die Schalen mit einem Meſſer duͤnne herum abloͤſet, ſel- biges gantz laͤßt, oder in vier Thei- le zerſchneidet, anreyhet und an der Sonnen treuget. Obſt ſchneiden, Heiſſet mit einem ſubtilen Meſ- Obſt treugen, Heiſſet das geſchaͤlte Obſt an Ocella, oder, Ocello Lucana, Des beruͤhmten alten Ocelli Lu- Ochſen Ocy Ochſen-Augen. ſiehe. Eyer gebacken. Ochſenfleiſch, Caro bovina, Chair de bœuf, Ocriſia, War die Mutter des Roͤmiſchen Octavia, Eine Tochter des Kaͤyſers Clau- Octavia, Des Kaͤyſers Octavii Schwe- Ocypete, Eine von denen Harpijen und Obſt ſchaͤlen, Heiſſet, wann das Frauenzim Ocy-
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Obſt Ocella
Ochſen Ocy
mer zur Herbſt-Zeit von allerhand
Obſt, als Aepffel, Birn, Pflaumen
u. d. g. die Schalen mit einem
Meſſer duͤnne herum abloͤſet, ſel-
biges gantz laͤßt, oder in vier Thei-
le zerſchneidet, anreyhet und an der
Sonnen treuget.
Obſt ſchneiden,
Heiſſet mit einem ſubtilen Meſ-
ſer allerhand Sterne und Figuren
in das Obſt ſchneiden, ſo das Frau-
enzimmer insgemein zugleich mit
bey dem Trenchiꝛen und Servietten-
brechen erlernet.
Obſt treugen,
Heiſſet das geſchaͤlte Obſt an
langen Faͤden und Reyhen an die
Lufft und Sonne aushaͤngen, oder
auch um den warmen Ofen herum
ſtellen.
Ocella, oder, Ocello Lucana,
Des beruͤhmten alten Ocelli Lu-
eani, ſo ein vortrefflicher Philoſo-
phus zu ſeiner Zeit war, gleichfalls
gelehrte Tochter; dieſe weil ſie
ſchon in ihrer Jugend eine nicht ge-
ringe Begierde und Inclination zu
denen Studiis, abſonderlich zu der
Welt-Weißheit an ſich ſpuͤhren
lieſſe, ward nach ihren eignen Va-
ter zu Erlernung ſelbiger angefuͤh-
ret und erwieſen, durch welche gu-
te Unterweiſung ſie es hernach-
mahls vermittelſt ihres eigenen
Fleiſſes ſo weit in der Philoſophie
gebracht, daß ſie von iedermann
vor eine gute Philoſopha gehalten
ward, und ihrem Vater in dieſem
Stuͤcke vortrefflich nachahmete.
Vid. Menagium in Hiſtor. Mulier.
Philoſoph. p. 58. & 59. Confer.
Vita Pythagoræ Jamblichii.
Ochſen-Augen. ſiehe. Eyer
gebacken.
Ochſenfleiſch,
Caro bovina, Chair de bœuf,
nehmlich von geſchnittenen Och-
ſen, es moͤgen ſeyn Land, Ungari-
ſche, Schweitzeriſche, Juͤtlaͤndi-
ſche oder Polniſche Ochſen: dieſe
alle geben diejenige Speiſe, welche
zu Erhaltung des Menſchen mehr
als ander Fleiſch gebraucht wird,
weil man ſich deſſen wie des Brods
nicht uͤberdruͤßig iſſet. Es iſt ge-
ſund, giebt gute Nahrung, und
kan man ſolches auf vielerley Art
zurichten, davon unter dem Wort
Rindfleiſch mehrere Nachricht zu
finden.
Ocriſia,
War die Mutter des Roͤmiſchen
Koͤnigs Tulli, wiewohl ſie einige
Oereliam ſchreiben.
Octavia,
Eine Tochter des Kaͤyſers Clau-
dii, und Eheweib des Neronis, von
welchem Tyrannen ſie auch umge-
bracht worden. Seneca hat ſolche
Tragoͤdie und Trauerſpiel wohl
beſchrieben.
Octavia,
Des Kaͤyſers Octavii Schwe-
ſter, und Eheweib des M. Antonii,
von welcher er ſich hernach geſchie-
den.
Ocypete,
Eine von denen Harpijen und
Raubgeſinde. Ihre Schweſtern
hieſſen Aello und Celæno.
Obſt ſchaͤlen,
Heiſſet, wann das Frauenzim
Ocy-
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