Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Neära Neglein ihrem Vater gleich gethan haben.Vid. Johann Frauen-Lob in der Lob-würdigen Gesellschafft gelehr- ter Weiber. p. 16. Neaera, Eine Nymphe, so der Sonnen Neben-Buhlerin, Heisset ein Frauenzimmer, das Nebrissensis, Francisca, eine gelehrte Tochter, Nedderstedt, Augusta. Eine geschickte teutsche Neffe, siehe. Enckelin. Neglein, oder, Nelcken, Caryophylli, Clouxdes Giroxles, Nehen Nehe-Nadel Beschreibungen, darinne zugleichvon der Nutzung in der Medicin gehandelt wird. Absonderlich sind auch die Nelcken eines von dem al- lerbesten Küchen-Gewürtz, mit welchen der Koch sehr viel Speisen wohlschmeckend und gesund ma- chet. Nehen, Ist eine Kunst und weibliche Nehe-Korblein, Ist ein kleines sauberes von zar- Nehe-Küssen. siehe. Sand- Küssen. Nehe-Nadel, Ist eine von Stahl scharff zuge- Nehe- T t 3
[Spaltenumbruch]
Neaͤra Neglein ihrem Vater gleich gethan haben.Vid. Johann Frauen-Lob in der Lob-wuͤrdigen Geſellſchafft gelehr- ter Weiber. p. 16. Neæra, Eine Nymphe, ſo der Sonnen Neben-Buhlerin, Heiſſet ein Frauenzimmer, das Nebriſſenſis, Franciſca, eine gelehrte Tochter, Nedderſtedt, Auguſta. Eine geſchickte teutſche Neffe, ſiehe. Enckelin. Neglein, oder, Nelcken, Caryophylli, Clouxdes Giroxles, Nehen Nehe-Nadel Beſchreibungen, darinne zugleichvon der Nutzung in der Medicin gehandelt wird. Abſonderlich ſind auch die Nelcken eines von dem al- lerbeſten Kuͤchen-Gewuͤrtz, mit welchen der Koch ſehr viel Speiſen wohlſchmeckend und geſund ma- chet. Nehen, Iſt eine Kunſt und weibliche Nehe-Korblein, Iſt ein kleines ſauberes von zar- Nehe-Kuͤſſen. ſiehe. Sand- Kuͤſſen. Nehe-Nadel, Iſt eine von Stahl ſcharff zuge- Nehe- T t 3
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Neaͤra Neglein
Nehen Nehe-Nadel
ihrem Vater gleich gethan haben.
Vid. Johann Frauen-Lob in der
Lob-wuͤrdigen Geſellſchafft gelehr-
ter Weiber. p. 16.
Neæra,
Eine Nymphe, ſo der Sonnen
2. Toͤchter zur Welt gebohren,
nehmlich die Phaetuſam und Lam-
petiam.
Neben-Buhlerin,
Heiſſet ein Frauenzimmer, das
auf des andern Frauenzimmers ih-
ren Galan zugleich mit ein Auge ge-
worffen, und ihm ſolchen abſpenſtig
zu machen ſich bemuͤhet.
Nebriſſenſis,
Franciſca, eine gelehrte Tochter,
des vortrefflich gelehrten Spa-
niers Helii Antonii Nebriſſenſis,
verſtand unterſchiedliche Spra-
chen, und laß oͤffters an ihres Va-
ters Stelle die Rhetoric auf der
Univerſitaͤt zu Alcala.
Nedderſtedt,
Auguſta. Eine geſchickte teutſche
Poctin, ſo An. 1685. ihrer Kunſt
wegen den Poetiſchen Lorbeer-
Crantz erhalten.
Neffe, ſiehe. Enckelin.
Neglein, oder, Nelcken,
Caryophylli, Clouxdes Giroxles,
ſind ein herrliches Gewuͤrtz, ſo in
denen Oſt-Indiſchen Inſeln Peju,
Java und Sumatra auf Baͤumen
wachſen, und die ohne alle Pflan-
tzung ſich ſelbſt vermehren. Man
hat von dieſer Frucht ausfuͤhrliche
Beſchreibungen, darinne zugleich
von der Nutzung in der Medicin
gehandelt wird. Abſonderlich ſind
auch die Nelcken eines von dem al-
lerbeſten Kuͤchen-Gewuͤrtz, mit
welchen der Koch ſehr viel Speiſen
wohlſchmeckend und geſund ma-
chet.
Nehen,
Iſt eine Kunſt und weibliche
Wiſſenſchafft in allerhand weiß
Zeug, als Leinwand, Catton, Ne-
ſtel-Tuch, Cammer-Tuch, Tarla-
tenck ꝛc. entweder ſchlecht weg
beſtechen, umſchlingen, durchzie-
hen, auszaͤcken, ſaumen, holnaͤ-
deln, ſteppen, mit Knoͤpfflein zu
beſetzen, oder darein nach Art der
Mahler-Nahd allerhand Blumen
und Gaͤnge mit klaren weiſſen
Zwirn zu ſticken, und mit der Nehe-
Nadel einzuverleiben. Iſt dahe-
ro das Nehen zweyerley: nehm-
lich, eine Hauß-Nath oder ein zier-
liches Genehe.
Nehe-Korblein,
Iſt ein kleines ſauberes von zar-
ten Holtz geflochtenes und mit ei-
nem Deckel verſehenes Koͤrbgen,
worinnen das Frauenzimmer ih-
re Naͤhderey zu haben pfleget.
Nehe-Kuͤſſen. ſiehe. Sand-
Kuͤſſen.
Nehe-Nadel,
Iſt eine von Stahl ſcharff zuge-
ſpitzte Nadel mit einem Oehr (oder
auch zuweilen zweyen) verſehen, ſo
das Frauenzimmer bey ihrer Naͤh-
derey noͤthig hat.
Nehe-
T t 3
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Zitationshilfe: | Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/683>, abgerufen am 23.02.2025. |