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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Myro
und Theano, und Eheweib des Mi-
[l]onis Crotoniatae,
hat sich durch ih-
re vortreffliche Wissenschafft in
der Philosophie sehr vorgethan.
Uberdiß soll sie eine vortreffliche
Sängerin gewesen seyn, Jamblich.
in Vita Pythagor. L. I. c. 3. Hen-
ricus Stephanus
hat eine Epistel in
monumentis Pythagoricis
unter
ihrem Nahmen bekannt gemacht,
und ist deren Inhalt: de optima
nutrice eligenda. Clem. Alex. L.
IV. Strom. p. 108. Edit. Heins. Lu-
cianus
gedencket noch ihrer dreyen
dieses Nahmens, nehmlich der
Myjae Thespiacae und Myjae Spar
tanae,
zweyer gelehrten und artigen
Poetinnen und der Myjae, einer
berühmten Atheniensischen Hu-
ren.

Myro,

Byzantina, des berühmten Ho-
meri Tragiei
Mutter, (oder, wie
Simlerus in Bibliothec. pag. 614.
will) Tochter. Eine vortreffliche
Poetin, so Epica, Elegiaca und
Lyrica geschrieben. Es ist auch
noch ein Buch von ihr unter dem
Titul: Anemosyne, bekandt, wie
auch ein anders de Dialectis. Ihre
Carmina sind Greechisch zu Ant-
werpen 1568. heraus gekommen.
Vid. Vossium d. Poet. Graec. p. 17.
it. Athaeneum Lib. IX. Cap. 12. Eu
stach. in Homer. ad. Iliad. Vers.

310.

Myro,

Rhodia, war eine gelehrte und
treffliche Philosopha, so nicht al-
leine Chrias Mulierum Regina-
rum,
sondern auch Fabulas ge-
[Spaltenumbruch]

Myrrh Myrt
schrieben. Ihre Gedichte finder
man bey des Fulvii Ursini publieir-
ten Carminibus
neun berühmter
Poetinnen. Vid. Simler Biblio-
thec. p. 614. & Menag. in Histor.
Mulier. Philosophar. p. 13. n.
20.

Myrrha,

Eine Tochter des Cyprischen
Königs Cynarae; hatte sich in ih-
ren eigenen Vater verliebet, der
sie auch durch List und Betrug ihrer
Amme, nicht wissend, daß es seine
eigene Tochter sey, beschlaffen.
Nachdem aber der Vater diesen
Betrug wahrgenommen, verfolg-
te er diese Myrrham mit dem
Schwerdte, die Tochter aber flohe
durch Arabien, und nachdem sie
die Götter um Hülffe angeruffen,
ward sie endlich aus Erbarmung
in einen Baum ihres Nahmens
verwandelt, das Kind aber, so sie
aus solchen Beyschlaff bekommen,
hat Adonis geheissen.

Myrtis, oder, Mystis,

Wie sie einige nennen, eine Ly-
rische Poetin, so den vortefflichen
Poeten Pindarum soll informiret
haben, wiewohl auch einige diese
Ehre der Corinnae Thebanae, oder
Tanagraeae zuschreiben. Fulvius
Ursinus
hat der Myrtis ihr Gedich-
te in denen A. 1568. zu Antwer-
pen publicirten Carminibus gleich-
fals mit inseriret. Plutarch. in
Quaestion. Graec. & Tatian. in O-
rat. contr. Graec. p.
168. Es ist ihr
zu Ehren eine Säule aufgesetzet
worden, so Aristodotus soll verfer-
tiget haben.

N. Nabel-

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Myro
und Theano, und Eheweib des Mi-
[l]onis Crotoniatæ,
hat ſich durch ih-
re vortreffliche Wiſſenſchafft in
der Philoſophie ſehr vorgethan.
Uberdiß ſoll ſie eine vortreffliche
Saͤngerin geweſen ſeyn, Jamblich.
in Vita Pythagor. L. I. c. 3. Hen-
ricus Stephanus
hat eine Epiſtel in
monumentis Pythagoricis
unter
ihrem Nahmen bekannt gemacht,
und iſt deren Inhalt: de optima
nutrice eligenda. Clem. Alex. L.
IV. Strom. p. 108. Edit. Heinſ. Lu-
cianus
gedencket noch ihrer dreyen
dieſes Nahmens, nehmlich der
Myjæ Theſpiacæ und Myjæ Spar
tanæ,
zweyer gelehrten und artigen
Poetinnen und der Myjæ, einer
beruͤhmten Athenienſiſchen Hu-
ren.

Myro,

Byzantina, des beruͤhmten Ho-
meri Tragiei
Mutter, (oder, wie
Simlerus in Bibliothec. pag. 614.
will) Tochter. Eine vortreffliche
Poetin, ſo Epica, Elegiaca und
Lyrica geſchrieben. Es iſt auch
noch ein Buch von ihr unter dem
Titul: Anemoſyne, bekandt, wie
auch ein anders de Dialectis. Ihre
Carmina ſind Greechiſch zu Ant-
werpen 1568. heraus gekommen.
Vid. Voſſium d. Poet. Græc. p. 17.
it. Athæneum Lib. IX. Cap. 12. Eu
ſtach. in Homer. ad. Iliad. Verſ.

310.

Myro,

Rhodia, war eine gelehrte und
treffliche Philoſopha, ſo nicht al-
leine Chrias Mulierum Regina-
rum,
ſondern auch Fabulas ge-
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Myrrh Myrt
ſchrieben. Ihre Gedichte finder
man bey des Fulvii Urſini publieir-
ten Carminibus
neun beruͤhmter
Poetinnen. Vid. Simler Biblio-
thec. p. 614. & Menag. in Hiſtor.
Mulier. Philoſophar. p. 13. n.
20.

Myrrha,

Eine Tochter des Cypriſchen
Koͤnigs Cynaræ; hatte ſich in ih-
ren eigenen Vater verliebet, der
ſie auch durch Liſt und Betrug ihrer
Amme, nicht wiſſend, daß es ſeine
eigene Tochter ſey, beſchlaffen.
Nachdem aber der Vater dieſen
Betrug wahrgenommen, verfolg-
te er dieſe Myrrham mit dem
Schwerdte, die Tochter aber flohe
durch Arabien, und nachdem ſie
die Goͤtter um Huͤlffe angeruffen,
ward ſie endlich aus Erbarmung
in einen Baum ihres Nahmens
verwandelt, das Kind aber, ſo ſie
aus ſolchen Beyſchlaff bekommen,
hat Adonis geheiſſen.

Myrtis, oder, Myſtis,

Wie ſie einige nennen, eine Ly-
riſche Poetin, ſo den vortefflichen
Poeten Pindarum ſoll informiret
haben, wiewohl auch einige dieſe
Ehre der Corinnæ Thebanæ, oder
Tanagrææ zuſchreiben. Fulvius
Urſinus
hat der Myrtis ihr Gedich-
te in denen A. 1568. zu Antwer-
pen publicirten Carminibus gleich-
fals mit inſeriret. Plutarch. in
Quæſtion. Græc. & Tatian. in O-
rat. contr. Græc. p.
168. Es iſt ihr
zu Ehren eine Saͤule aufgeſetzet
worden, ſo Ariſtodotus ſoll verfer-
tiget haben.

N. Nabel-
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[0677] Myro Myrrh Myrt und Theano, und Eheweib des Mi- lonis Crotoniatæ, hat ſich durch ih- re vortreffliche Wiſſenſchafft in der Philoſophie ſehr vorgethan. Uberdiß ſoll ſie eine vortreffliche Saͤngerin geweſen ſeyn, Jamblich. in Vita Pythagor. L. I. c. 3. Hen- ricus Stephanus hat eine Epiſtel in monumentis Pythagoricis unter ihrem Nahmen bekannt gemacht, und iſt deren Inhalt: de optima nutrice eligenda. Clem. Alex. L. IV. Strom. p. 108. Edit. Heinſ. Lu- cianus gedencket noch ihrer dreyen dieſes Nahmens, nehmlich der Myjæ Theſpiacæ und Myjæ Spar tanæ, zweyer gelehrten und artigen Poetinnen und der Myjæ, einer beruͤhmten Athenienſiſchen Hu- ren. Myro, Byzantina, des beruͤhmten Ho- meri Tragiei Mutter, (oder, wie Simlerus in Bibliothec. pag. 614. will) Tochter. Eine vortreffliche Poetin, ſo Epica, Elegiaca und Lyrica geſchrieben. Es iſt auch noch ein Buch von ihr unter dem Titul: Anemoſyne, bekandt, wie auch ein anders de Dialectis. Ihre Carmina ſind Greechiſch zu Ant- werpen 1568. heraus gekommen. Vid. Voſſium d. Poet. Græc. p. 17. it. Athæneum Lib. IX. Cap. 12. Eu ſtach. in Homer. ad. Iliad. Verſ. 310. Myro, Rhodia, war eine gelehrte und treffliche Philoſopha, ſo nicht al- leine Chrias Mulierum Regina- rum, ſondern auch Fabulas ge- ſchrieben. Ihre Gedichte finder man bey des Fulvii Urſini publieir- ten Carminibus neun beruͤhmter Poetinnen. Vid. Simler Biblio- thec. p. 614. & Menag. in Hiſtor. Mulier. Philoſophar. p. 13. n. 20. Myrrha, Eine Tochter des Cypriſchen Koͤnigs Cynaræ; hatte ſich in ih- ren eigenen Vater verliebet, der ſie auch durch Liſt und Betrug ihrer Amme, nicht wiſſend, daß es ſeine eigene Tochter ſey, beſchlaffen. Nachdem aber der Vater dieſen Betrug wahrgenommen, verfolg- te er dieſe Myrrham mit dem Schwerdte, die Tochter aber flohe durch Arabien, und nachdem ſie die Goͤtter um Huͤlffe angeruffen, ward ſie endlich aus Erbarmung in einen Baum ihres Nahmens verwandelt, das Kind aber, ſo ſie aus ſolchen Beyſchlaff bekommen, hat Adonis geheiſſen. Myrtis, oder, Myſtis, Wie ſie einige nennen, eine Ly- riſche Poetin, ſo den vortefflichen Poeten Pindarum ſoll informiret haben, wiewohl auch einige dieſe Ehre der Corinnæ Thebanæ, oder Tanagrææ zuſchreiben. Fulvius Urſinus hat der Myrtis ihr Gedich- te in denen A. 1568. zu Antwer- pen publicirten Carminibus gleich- fals mit inſeriret. Plutarch. in Quæſtion. Græc. & Tatian. in O- rat. contr. Græc. p. 168. Es iſt ihr zu Ehren eine Saͤule aufgeſetzet worden, ſo Ariſtodotus ſoll verfer- tiget haben. N. Nabel-

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/677>, abgerufen am 18.11.2024.