Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Mooßs Mora Beschnittenen einen erwürgenlassen. Mooß-Schwämme, siehe. Musserons, Mora, Margaritha. Eine gelehrte und Mora, Catharina. Des A. 1535. ent- Morata enzimmer gewesen seyn, so sehrgrosse Inclination zu denen Studiis getragen. Vid. Freher. in Theatr. Claror. Viror. P. II. Sect. 4. p. 813. Conf. Voss. l. 2. d. Philolog. p. 14. Morata, Fulvia Olympia. Eine vortreff- zu S s 2
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Mooßſ Mora Beſchnittenen einen erwuͤrgenlaſſen. Mooß-Schwaͤmme, ſiehe. Muſſerons, Mora, Margaritha. Eine gelehrte und Mora, Catharina. Des A. 1535. ent- Morata enzimmer geweſen ſeyn, ſo ſehrgroſſe Inclination zu denen Studiis getragen. Vid. Freher. in Theatr. Claror. Viror. P. II. Sect. 4. p. 813. Conf. Voſſ. l. 2. d. Philolog. p. 14. Morata, Fulvia Olympia. Eine vortreff- zu S s 2
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Mooßſ Mora
Morata
Beſchnittenen einen erwuͤrgen
laſſen.
Mooß-Schwaͤmme, ſiehe.
Muſſerons,
Mora,
Margaritha. Eine gelehrte und
mit einen rechten Heroiſchen Gei-
ſte begabte Tochter des ungluͤckſeli-
gen Engliſchen Cantzlers, Thomæ
Mori; Sie verſtunde die Philſo-
phie, machte einen ſchoͤnen Vers,
ſchrieb einen ziemlichen Periodum,
redete neben ihrer Mutter-Spra-
che gut Griechiſch und Lateiniſch,
und war in der Hiſtorie ſehr be-
wandert. Als ihr Vater, auf
Befehl Koͤnigs Henrici VIII. zu
Londen enthauptet werden ſolte,
tꝛoͤſtete ſie ihn nicht nur mit ſonder-
bahrer Standhafftigkeit und Gꝛoß-
muth, ſondern blieb auch behertzt
bey ihm biß an ſein Ende. Nach
deſſen Tode ſoll ſie ſein Haupt nebſt
ſeinen Schrifften in Silber einge-
ſchloſſen bey ſich behalten haben.
Weßwegen ſie auch ins Gefaͤng-
niß geworffen, aber auch bald wie-
der heraus gelaſſen worden. Vid.
Juncker. Centur. Illuſtr. fœm. pag.
134. La Galerie des femmes fortes
par le Moyne. P. I. p. 86. Vid.
Thom. Stapleton. in Vita Thom.
Mori. It. Ludovic. Vivem l. 1. de
Chriſtiana fœmin. c. IV. fol. 195.
& Hoffmann. Lexic. Univerſal. T.
1. p. 993.
Mora,
Catharina. Des A. 1535. ent-
haupteten Engellaͤndiſchen Cantz-
lers Thomæ Mori andere Tochter,
ſoll ein kluges und gelehrtes Frau-
enzimmer geweſen ſeyn, ſo ſehr
groſſe Inclination zu denen Studiis
getragen. Vid. Freher. in Theatr.
Claror. Viror. P. II. Sect. 4. p. 813.
Conf. Voſſ. l. 2. d. Philolog. p. 14.
Morata,
Fulvia Olympia. Eine vortreff-
lich gelehrte Italiaͤnerin, ſo zu Fer-
rara An. 1526. gebohren worden.
Ihr Vater war Fulvius Peregri-
nus Moratus, ein Mantuaner und
gleichfalls ſehr gelehrter Mann;
Sie heyrathete D. Andream
Gruͤndlern Medicum zu Schwein-
furth, mit welchem ſie viel Unge-
mach ausgeſtanden, biß ſie ſich nach
dem Schwein furthiſchen Brandte
erſtlich gen Homburg, nachgehends
aber nach Heydelberg begab, allwo
er Profeſſor Medicinæ worden.
Dieſe Morata war ein rechter Aus-
bund der Gelehrſamkelt, daher ihr
Thuanus, Libro XXIV. p. 497.
Curio, de Educandis Liberis p. 61.
98. & 106. Cyraldus de Poet. noſtr.
tempor. l. II. Rittershuſius Com-
ment. in Vit. Birckhen. p. 3. Gual-
therus Tom. II. Chronic. p. 1276.
Fabricius in Memorabilib. p. 331.
Kornmannus c. 24. d. Virgin. Stat.
p. 57. Lotichius P. II. Bibliothec.
Poet. p. 3. Scheurlius in Biblio-
graph. Moral. §. 176. Titius, im
Exempel-Buche, p. 3. Morhoffius
P. 1. Polyhiſt. c. 34. und andre
beruͤhmte Maͤnner, mehr billig das
Lob einer vortrefflich gelehrten
Perſon zueignen. Sie machte ei-
nen netten Vers und verſtunde ne-
ben der Philoſophie die Griechiſche
und Lateiniſche Sprache recht
gruͤndlich, ſintemahl ſie ſchon im
16. Jahre die Paradoxa Ciceronis
zu
S s 2
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