Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Möllerin zumahlen da sie über dieses noch inder Logica, Physica und Ethica nicht geringe Wissenschafft hatte. Vid. Colomesium in Gallia Orien- tali. pag. 272. Möllerin, Gertrud, von Königsberg aus Mollerin, Helena Sibylla, siehe. Wagenseilin. Mollerin, Magdalena, eine Quäckerin und Molza Monb mahls ist sie Faden nackend unterihren Glaubens-Genossen gestan- den, auch also durch die Gassen ge- rennt, unter dem Vorwand, sie mü- ste die blosse und nackende Wahr- heit sagen. Vid. Scultet. Annal. Evangel. p. 226. & 27. Plarrii Hist. Anab. p. 22. Craji Mataeol. Men- non. p. 88. Molza Tarquinia. siehe. Tar- quinia Molza. Monats-Zeit der Weibes- Bilder, oder, Menses, Ist ein Monatlicher Abfluß des de Monbel, Eine galante Frantzöische Poe- und
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Moͤllerin zumahlen da ſie uͤber dieſes noch inder Logica, Phyſica und Ethica nicht geringe Wiſſenſchafft hatte. Vid. Colomeſium in Gallia Orien- tali. pag. 272. Möllerin, Gertrud, von Koͤnigsberg aus Mollerin, Helena Sibylla, ſiehe. Wagenſeilin. Mollerin, Magdalena, eine Quaͤckerin und Molza Monb mahls iſt ſie Faden nackend unterihren Glaubens-Genoſſen geſtan- den, auch alſo durch die Gaſſen ge- rennt, unter dem Vorwand, ſie muͤ- ſte die bloſſe und nackende Wahr- heit ſagen. Vid. Scultet. Annal. Evangel. p. 226. & 27. Plarrii Hiſt. Anab. p. 22. Craji Matæol. Men- non. p. 88. Molza Tarquinia. ſiehe. Tar- quinia Molza. Monats-Zeit der Weibes- Bilder, oder, Menſes, Iſt ein Monatlicher Abfluß des de Monbel, Eine galante Frantzoͤiſche Poe- und
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Moͤllerin
Molza Monb
zumahlen da ſie uͤber dieſes noch in
der Logica, Phyſica und Ethica
nicht geringe Wiſſenſchafft hatte.
Vid. Colomeſium in Gallia Orien-
tali. pag. 272.
Möllerin,
Gertrud, von Koͤnigsberg aus
Preuſſen, M. Michael Eifleri, ehe-
mahligen Profeſſoris in Koͤnigs-
berg Tochter, und D. Petri Mol-
lers, geweſenen Profeſſor. Chym.
und Chirurg. Eheliebſte. Dieſes
gelehrte Weib hat nicht nur die
Frantzoͤiſche und Lateiniſche Spra-
che fertig verſtanden, ſondern ſich
auch durch ihre gaiante Poeſie ſehr
beliebt gemacht. Sie iſt eine Kaͤy-
ſerliche gekroͤhnte Poetin und ein
Mitglied des Blumen-Or-
dens geweſen, und hat darinne den
Nahmen Mornille gefuͤhret. Man
findet von ihr ein Buch geiſt- und
weltlicher Oden, ſo zu Hamburg
A. 1675. mit Melodien in Folio
heraus gekommen. Der weltbe-
ruͤhmte Morhoff leget ſelbigen in
ſeinem Unterricht von der Teut-
ſchen Sprache und Poeſie c. IX. p.
402. ein nicht geringes Lob bey.
Dergleichen noch andere hin und
wieder mehr gethan.
Mollerin, Helena Sibylla, ſiehe.
Wagenſeilin.
Mollerin,
Magdalena, eine Quaͤckerin und
Wiedertaͤufferin in der Schweitz
zu St. Gallen, unter andern naͤrri-
ſchen und gottloſen Lehren und Ein-
faͤllen gab ſie oͤffters vor, ſie waͤre
Chriſtus ſelbſt, bald aber fiel ſie
auf den Wahn, daß ſie ſchwanger
werden und den Antichriſt zur
Welt gebaͤhren wuͤrde; offter-
mahls iſt ſie Faden nackend unter
ihren Glaubens-Genoſſen geſtan-
den, auch alſo durch die Gaſſen ge-
rennt, unter dem Vorwand, ſie muͤ-
ſte die bloſſe und nackende Wahr-
heit ſagen. Vid. Scultet. Annal.
Evangel. p. 226. & 27. Plarrii Hiſt.
Anab. p. 22. Craji Matæol. Men-
non. p. 88.
Molza Tarquinia. ſiehe. Tar-
quinia Molza.
Monats-Zeit der Weibes-
Bilder, oder, Menſes,
Iſt ein Monatlicher Abfluß des
uͤbrigen Gebluͤtes bey dem Wei-
bes-Volck. Dieſer Fluß faͤnget
ſich nach dem Lauff der Natur ge-
meiniglich im 14den Jahre an, und
waͤhret biß in das 50. Die Urſache
dieſes Fluſſes beſtehet in dem Uber-
fluß und Trieb des Gebluͤts, wel-
ches aus dem geſchwinden Puls
und ſtarcken Hertzklopffen erkannt
wird. In dem Alten Teſtamente
wurde ein ſolches Weib vor unrein
gehalten, gantzer 7. Tage lang, und
muſte ſich der Geſellſchafft des gan-
tzen Hauſes enthalten, auch der Ort,
wo ſie ſaß, war unrein; Dieſer
Monatliche Fluß iſt nach der Me-
dicorum Bericht und Eintheilung
vielerley, als da iſt der unordent-
liche, der Fleiſchfarbige, gaͤntzlich
verſtopffte und ausbleibende, allzu-
ſtarcke, der Weiſſe, u. a. m.
de Monbel,
Eine galante Frantzoͤiſche Poe-
tin, ſo viel artige Gedancken zu
Papier gebracht. Ihr Portrait
hat Monſ. de Liegnieres verferti-
get. Sie hat ſich aber revengiret,
und
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