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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Möllerin
zumahlen da sie über dieses noch in
der Logica, Physica und Ethica
nicht geringe Wissenschafft hatte.
Vid. Colomesium in Gallia Orien-
tali. pag.
272.

Möllerin,

Gertrud, von Königsberg aus
Preussen, M. Michael Eifleri, ehe-
mahligen Professoris in Königs-
berg Tochter, und D. Petri Mol-
lers,
gewesenen Professor. Chym.
und Chirurg. Eheliebste. Dieses
gelehrte Weib hat nicht nur die
Frantzöische und Lateinische Spra-
che fertig verstanden, sondern sich
auch durch ihre gaiante Poesie sehr
beliebt gemacht. Sie ist eine Käy-
serliche gekröhnte Poetin und ein
Mitglied des Blumen-Or-
dens gewesen, und hat darinne den
Nahmen Mornille geführet. Man
findet von ihr ein Buch geist- und
weltlicher Oden, so zu Hamburg
A. 1675. mit Melodien in Folio
heraus gekommen. Der weltbe-
rühmte Morhoff leget selbigen in
seinem Unterricht von der Teut-
schen Sprache und Poesie c. IX. p.
402. ein nicht geringes Lob bey.
Dergleichen noch andere hin und
wieder mehr gethan.

Mollerin, Helena Sibylla, siehe.
Wagenseilin.
Mollerin,

Magdalena, eine Quäckerin und
Wiedertäufferin in der Schweitz
zu St. Gallen, unter andern närri-
schen und gottlosen Lehren und Ein-
fällen gab sie öffters vor, sie wäre
Christus selbst, bald aber fiel sie
auf den Wahn, daß sie schwanger
werden und den Antichrist zur
Welt gebähren würde; offter-
[Spaltenumbruch]

Molza Monb
mahls ist sie Faden nackend unter
ihren Glaubens-Genossen gestan-
den, auch also durch die Gassen ge-
rennt, unter dem Vorwand, sie mü-
ste die blosse und nackende Wahr-
heit sagen. Vid. Scultet. Annal.
Evangel. p. 226. & 27. Plarrii Hist.
Anab. p. 22. Craji Mataeol. Men-
non. p.
88.

Molza Tarquinia. siehe. Tar-
quinia Molza.
Monats-Zeit der Weibes-
Bilder,
oder, Menses,

Ist ein Monatlicher Abfluß des
übrigen Geblütes bey dem Wei-
bes-Volck. Dieser Fluß fänget
sich nach dem Lauff der Natur ge-
meiniglich im 14den Jahre an, und
währet biß in das 50. Die Ursache
dieses Flusses bestehet in dem Uber-
fluß und Trieb des Geblüts, wel-
ches aus dem geschwinden Puls
und starcken Hertzklopffen erkannt
wird. In dem Alten Testamente
wurde ein solches Weib vor unrein
gehalten, gantzer 7. Tage lang, und
muste sich der Gesellschafft des gan-
tzen Hauses enthalten, auch der Ort,
wo sie saß, war unrein; Dieser
Monatliche Fluß ist nach der Me-
dicorum
Bericht und Eintheilung
vielerley, als da ist der unordent-
liche, der Fleischfarbige, gäntzlich
verstopffte und ausbleibende, allzu-
starcke, der Weisse, u. a. m.

de Monbel,

Eine galante Frantzöische Poe-
tin, so viel artige Gedancken zu
Papier gebracht. Ihr Portrait
hat Mons. de Liegnieres verferti-
get. Sie hat sich aber revengiret,

und

[Spaltenumbruch]

Moͤllerin
zumahlen da ſie uͤber dieſes noch in
der Logica, Phyſica und Ethica
nicht geringe Wiſſenſchafft hatte.
Vid. Colomeſium in Gallia Orien-
tali. pag.
272.

Möllerin,

Gertrud, von Koͤnigsberg aus
Preuſſen, M. Michael Eifleri, ehe-
mahligen Profeſſoris in Koͤnigs-
berg Tochter, und D. Petri Mol-
lers,
geweſenen Profeſſor. Chym.
und Chirurg. Eheliebſte. Dieſes
gelehrte Weib hat nicht nur die
Frantzoͤiſche und Lateiniſche Spra-
che fertig verſtanden, ſondern ſich
auch durch ihre gaiante Poeſie ſehr
beliebt gemacht. Sie iſt eine Kaͤy-
ſerliche gekroͤhnte Poetin und ein
Mitglied des Blumen-Or-
dens geweſen, und hat darinne den
Nahmen Mornille gefuͤhret. Man
findet von ihr ein Buch geiſt- und
weltlicher Oden, ſo zu Hamburg
A. 1675. mit Melodien in Folio
heraus gekommen. Der weltbe-
ruͤhmte Morhoff leget ſelbigen in
ſeinem Unterricht von der Teut-
ſchen Sprache und Poeſie c. IX. p.
402. ein nicht geringes Lob bey.
Dergleichen noch andere hin und
wieder mehr gethan.

Mollerin, Helena Sibylla, ſiehe.
Wagenſeilin.
Mollerin,

Magdalena, eine Quaͤckerin und
Wiedertaͤufferin in der Schweitz
zu St. Gallen, unter andern naͤrri-
ſchen und gottloſen Lehren und Ein-
faͤllen gab ſie oͤffters vor, ſie waͤre
Chriſtus ſelbſt, bald aber fiel ſie
auf den Wahn, daß ſie ſchwanger
werden und den Antichriſt zur
Welt gebaͤhren wuͤrde; offter-
[Spaltenumbruch]

Molza Monb
mahls iſt ſie Faden nackend unter
ihren Glaubens-Genoſſen geſtan-
den, auch alſo durch die Gaſſen ge-
rennt, unter dem Vorwand, ſie muͤ-
ſte die bloſſe und nackende Wahr-
heit ſagen. Vid. Scultet. Annal.
Evangel. p. 226. & 27. Plarrii Hiſt.
Anab. p. 22. Craji Matæol. Men-
non. p.
88.

Molza Tarquinia. ſiehe. Tar-
quinia Molza.
Monats-Zeit der Weibes-
Bilder,
oder, Menſes,

Iſt ein Monatlicher Abfluß des
uͤbrigen Gebluͤtes bey dem Wei-
bes-Volck. Dieſer Fluß faͤnget
ſich nach dem Lauff der Natur ge-
meiniglich im 14den Jahre an, und
waͤhret biß in das 50. Die Urſache
dieſes Fluſſes beſtehet in dem Uber-
fluß und Trieb des Gebluͤts, wel-
ches aus dem geſchwinden Puls
und ſtarcken Hertzklopffen erkannt
wird. In dem Alten Teſtamente
wurde ein ſolches Weib vor unrein
gehalten, gantzer 7. Tage lang, und
muſte ſich der Geſellſchafft des gan-
tzen Hauſes enthalten, auch der Ort,
wo ſie ſaß, war unrein; Dieſer
Monatliche Fluß iſt nach der Me-
dicorum
Bericht und Eintheilung
vielerley, als da iſt der unordent-
liche, der Fleiſchfarbige, gaͤntzlich
verſtopffte und ausbleibende, allzu-
ſtarcke, der Weiſſe, u. a. m.

de Monbel,

Eine galante Frantzoͤiſche Poe-
tin, ſo viel artige Gedancken zu
Papier gebracht. Ihr Portrait
hat Monſ. de Liegnieres verferti-
get. Sie hat ſich aber revengiret,

und
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[0662] Moͤllerin Molza Monb zumahlen da ſie uͤber dieſes noch in der Logica, Phyſica und Ethica nicht geringe Wiſſenſchafft hatte. Vid. Colomeſium in Gallia Orien- tali. pag. 272. Möllerin, Gertrud, von Koͤnigsberg aus Preuſſen, M. Michael Eifleri, ehe- mahligen Profeſſoris in Koͤnigs- berg Tochter, und D. Petri Mol- lers, geweſenen Profeſſor. Chym. und Chirurg. Eheliebſte. Dieſes gelehrte Weib hat nicht nur die Frantzoͤiſche und Lateiniſche Spra- che fertig verſtanden, ſondern ſich auch durch ihre gaiante Poeſie ſehr beliebt gemacht. Sie iſt eine Kaͤy- ſerliche gekroͤhnte Poetin und ein Mitglied des Blumen-Or- dens geweſen, und hat darinne den Nahmen Mornille gefuͤhret. Man findet von ihr ein Buch geiſt- und weltlicher Oden, ſo zu Hamburg A. 1675. mit Melodien in Folio heraus gekommen. Der weltbe- ruͤhmte Morhoff leget ſelbigen in ſeinem Unterricht von der Teut- ſchen Sprache und Poeſie c. IX. p. 402. ein nicht geringes Lob bey. Dergleichen noch andere hin und wieder mehr gethan. Mollerin, Helena Sibylla, ſiehe. Wagenſeilin. Mollerin, Magdalena, eine Quaͤckerin und Wiedertaͤufferin in der Schweitz zu St. Gallen, unter andern naͤrri- ſchen und gottloſen Lehren und Ein- faͤllen gab ſie oͤffters vor, ſie waͤre Chriſtus ſelbſt, bald aber fiel ſie auf den Wahn, daß ſie ſchwanger werden und den Antichriſt zur Welt gebaͤhren wuͤrde; offter- mahls iſt ſie Faden nackend unter ihren Glaubens-Genoſſen geſtan- den, auch alſo durch die Gaſſen ge- rennt, unter dem Vorwand, ſie muͤ- ſte die bloſſe und nackende Wahr- heit ſagen. Vid. Scultet. Annal. Evangel. p. 226. & 27. Plarrii Hiſt. Anab. p. 22. Craji Matæol. Men- non. p. 88. Molza Tarquinia. ſiehe. Tar- quinia Molza. Monats-Zeit der Weibes- Bilder, oder, Menſes, Iſt ein Monatlicher Abfluß des uͤbrigen Gebluͤtes bey dem Wei- bes-Volck. Dieſer Fluß faͤnget ſich nach dem Lauff der Natur ge- meiniglich im 14den Jahre an, und waͤhret biß in das 50. Die Urſache dieſes Fluſſes beſtehet in dem Uber- fluß und Trieb des Gebluͤts, wel- ches aus dem geſchwinden Puls und ſtarcken Hertzklopffen erkannt wird. In dem Alten Teſtamente wurde ein ſolches Weib vor unrein gehalten, gantzer 7. Tage lang, und muſte ſich der Geſellſchafft des gan- tzen Hauſes enthalten, auch der Ort, wo ſie ſaß, war unrein; Dieſer Monatliche Fluß iſt nach der Me- dicorum Bericht und Eintheilung vielerley, als da iſt der unordent- liche, der Fleiſchfarbige, gaͤntzlich verſtopffte und ausbleibende, allzu- ſtarcke, der Weiſſe, u. a. m. de Monbel, Eine galante Frantzoͤiſche Poe- tin, ſo viel artige Gedancken zu Papier gebracht. Ihr Portrait hat Monſ. de Liegnieres verferti- get. Sie hat ſich aber revengiret, und

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/662>, abgerufen am 30.12.2024.