Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Metra Meublen machte sie sich doch allezeit wiederfrey, indem sie bald eines Ochsens, bald eines Hirsches, bald aber eines Vogels Gestalt annahm. Metra, War eine berühmte Hure in Metze, Heisset nach heutiger Redens- Metzschin, Mechthildis, war A. 1507. Prio- Meublen, Heisset aller Haußrath und nö- Meyer Mieder Meyerin, siehe. Hoffmei- sterin. Michal, Sauls Tochter, und Davids ge- Michaele, Centaurea. Wird von dem Mieder, Heisset denen Ulmerischen Wei- Miethen R r 5
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Metra Meublen machte ſie ſich doch allezeit wiederfrey, indem ſie bald eines Ochſens, bald eines Hirſches, bald aber eines Vogels Geſtalt annahm. Metra, War eine beruͤhmte Hure in Metze, Heiſſet nach heutiger Redens- Metzſchin, Mechthildis, war A. 1507. Prio- Meublen, Heiſſet aller Haußrath und noͤ- Meyer Mieder Meyerin, ſiehe. Hoffmei- ſterin. Michal, Sauls Tochter, und Davids ge- Michaele, Centaurea. Wird von dem Mieder, Heiſſet denen Ulmeriſchen Wei- Miethen R r 5
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Metra Meublen
Meyer Mieder
machte ſie ſich doch allezeit wieder
frey, indem ſie bald eines Ochſens,
bald eines Hirſches, bald aber eines
Vogels Geſtalt annahm.
Metra,
War eine beruͤhmte Hure in
Theſſalien, welche vor ihre Muͤhe
und Verguͤnſtigung, weil zur ſel-
ben Zeit das Gold und Geld noch
nicht im Schwange war, Ochſen,
Pferde und allerhand Vieh ſtatt
Recompenſes annahm; Daher
das gemeine Volck von ihr fabuli-
ret, als haͤtte ſie ſich in alle dieſe
Thiere verwandeln koͤnnen.
Metze,
Heiſſet nach heutiger Redens-
Art ſo viel als eine liederliche Vet-
tel und verdaͤchtige Dirne, welches
Wort, wiewohl gar uͤbel und nicht
ſonder Mißbrauch von dem alten
Wort Mets oder Mede (welches ſo
viel als eine Jungfer bedeutet)
hergenommen und deriviret wor-
den; Scheffer. Upſal. cap. 8. pag.
112. & 13.
Metzſchin,
Mechthildis, war A. 1507. Prio-
rin in dem im XIII. Seculo geſtiffte-
ten Nonnen-Cloſter zu St. Geor-
gen in Leipzig Bernhardiner-Or-
dens.
Meublen,
Heiſſet aller Haußrath und noͤ-
thiges Hauß-Geraͤthe, ſo man in
denen Zim̃ern nicht entbehren kan.
In allgemeinen Verſtande aber
heiſſen ſie allerhand Fahrnuͤß und
Sachen, ſo denen Immobilien und
liegenden Gruͤnden entgegen geſe-
tzet werden.
Meyerin, ſiehe. Hoffmei-
ſterin.
Michal,
Sauls Tochter, und Davids ge-
treues Eheweib, ſo ihm das Leben
errettete. 1. Samuel. XIX. v. 12.
Sie ward ihm genommen, und
dem Phaltiel gegeben, hernach aber
auch wieder zugeſtellet. II. Samucl.
III. v. 14.
Michaele,
Centaurea. Wird von dem
Seneca als ein gelehrtes Weib ge-
ruͤhmet, und der beruͤhmte Poet
Ovidius erwehnet ihrer gleichfalls
in dem 12. Buch ſeiner Metamor-
phoſ. Vid. Baldhoven Catalog.
Doct. Fœm. & Virgin. p. 4. & Tex-
tor. in Officin. fol. 149.
Mieder,
Heiſſet denen Ulmeriſchen Wei-
bes-Bildern ein Uberzug uͤber den
Ober-Leib mit Ermeln verſehen,
wird entweder von Sammet, Sei-
de oder auch Camelot und andern
Zeuge verfertiget, auch mit Spitzen
oder Boͤrtlein ausgebraͤhmet. Die
Mieder ſo das gemeine Weibes-
Volck in Sachſen traͤget und un-
terziehet, auch oͤffters Laͤtze genen-
net werden, ſeynd ohne Ermel, und
werden insgemein mit etlichen
ſchwachen Staͤben Fiſchbein un-
terleget. Der Hallorum Weiber
ihre Mieder, ſo vornher nicht aus-
geſchnitten, ſondern ziemlich hoch
in die Hoͤhe und oben von einander
ſtehen, ſind ſtarck mit goldenen
Treſſen verbraͤhmet.
Miethen
R r 5
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