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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Matuta Mauv
fern pflegten, von welchen ihre
Männer lauffen, und sie verlassen
wolten.

Matuta. siehe. Aurora.
Matuta. siehe. Ino.
Mäulgen. siehe. Kuß.
Maul-Schleyer,

Nach Leipziger Art ist ein von
weissen Schwebisch lang verfer-
tigter Trauer-Habit, welcher nicht
nur die Hände und den gantzen
Ober- und Unter-Leib bedecket, son-
dern auch wenn das Frauenzim-
mer im Leid gehet, über das Maul
und Nase gezogen wird, ist auf vie-
lerley Art gestecket. Bey denen
gemeinen und so genannten Gro-
schen-Weibern, ist er gantz platt,
und in Form eines Meß-Gewand-
tes. Bey dem Straßburger Frau-
enzimmer ist er aus einem Stücke,
doch hin und wieder mit Guffen
oder Nähden gezieret.

Maultasch. siehe. Marga-
retha, Hertzog Hein-
richs in Kärndten
Tochter.
Mausern,

Heisset denen Weibern und
Haußhälterinnen, wenn die Hü-
ner zu einer gewissen Jahres-Zeit
die alten Federn fallen lassen.

Mauvia,

Königin der Ismaeliten oder
Saracenen, eine behertzte und
tapffere Heroin. Sie führte
nach ihres Gemahls Tode, weil der
Römische Käyser Valens den zuvor
[Spaltenumbruch]

Maxen Mecht
aufgerichteten Bund gebrochen,
mit den Syriern schwere Kriege,
worinnen sie offters victorisiret;
machte auch nicht eher Friede, biß
Moses Saracenicus, ein Einsiedler,
der von den Arrianern excommu-
niciret
war, zum Ertz-Bischoff
über seine Nation creiret ward.
Nach des Valentis Todte sandte sie
denen Römern wider die Gothen
Hülffs-Völcker. Vid Socrat. L. IV.
Histor. c. 29. Sozom. l. 6. c. 38.
& Theodoret. l. 4. c.
23.

Maxentia,

Sebastiana, war eine beruffene
Zauberin und Hexe.

Maximilla,

Des Ketzers Montani Concu-
bine
und Hure, eine Affter-Pro-
phetin und Ertz-Ketzerin, so sich
durch ihn auf solche Irrthümer
verleiten und bringen lassen, er-
hung sich selbst an einem Stricke.
Vid. Euseb l. 5. Hist. Ecclesiast. c.
16. Ittig d. Haeres. c. 13. §. 23. p.
250. seq.

Mayrin,

Susanna von Augspurg, war
nicht nur eine vortreffliche Mahle-
rin und Künstlerin, sondern wuste
auch mit der Nadel allerhand künst-
liche Spickel-Arbeit nach denen
Reguln der Zeichnung zu verferti-
gen, machte auch mit der Schere
auf Pergament viel Wunder-Sa-
chen. Vid Sandrarts Teutsche Aca-
demie. T. II. L. III. c. 22. p. 328. it.

Zeidlers Hand-Buch P. 1. verb.
Kunst. p 498.

Mechtildis,

Aebtißin zu Qvedlinburg, Käy-

ser

[Spaltenumbruch]

Matuta Mauv
fern pflegten, von welchen ihre
Maͤnner lauffen, und ſie verlaſſen
wolten.

Matuta. ſiehe. Aurora.
Matuta. ſiehe. Ino.
Maͤulgen. ſiehe. Kuß.
Maul-Schleyer,

Nach Leipziger Art iſt ein von
weiſſen Schwebiſch lang verfer-
tigter Trauer-Habit, welcher nicht
nur die Haͤnde und den gantzen
Ober- und Unter-Leib bedecket, ſon-
dern auch wenn das Frauenzim-
mer im Leid gehet, uͤber das Maul
und Naſe gezogen wird, iſt auf vie-
lerley Art geſtecket. Bey denen
gemeinen und ſo genannten Gro-
ſchen-Weibern, iſt er gantz platt,
und in Form eines Meß-Gewand-
tes. Bey dem Straßburger Frau-
enzimmer iſt er aus einem Stuͤcke,
doch hin und wieder mit Guffen
oder Naͤhden gezieret.

Maultaſch. ſiehe. Marga-
retha, Hertzog Hein-
richs in Kaͤrndten
Tochter.
Mauſern,

Heiſſet denen Weibern und
Haußhaͤlterinnen, wenn die Huͤ-
ner zu einer gewiſſen Jahres-Zeit
die alten Federn fallen laſſen.

Mauvia,

Koͤnigin der Iſmaeliten oder
Saracenen, eine behertzte und
tapffere Heroin. Sie fuͤhrte
nach ihres Gemahls Tode, weil der
Roͤmiſche Kaͤyſer Valens den zuvor
[Spaltenumbruch]

Maxen Mecht
aufgerichteten Bund gebrochen,
mit den Syriern ſchwere Kriege,
worinnen ſie offters victoriſiret;
machte auch nicht eher Friede, biß
Moſes Saracenicus, ein Einſiedler,
der von den Arrianern excommu-
niciret
war, zum Ertz-Biſchoff
uͤber ſeine Nation creiret ward.
Nach des Valentis Todte ſandte ſie
denen Roͤmern wider die Gothen
Huͤlffs-Voͤlcker. Vid Socrat. L. IV.
Hiſtor. c. 29. Sozom. l. 6. c. 38.
& Theodoret. l. 4. c.
23.

Maxentia,

Sebaſtiana, war eine beruffene
Zauberin und Hexe.

Maximilla,

Des Ketzers Montani Concu-
bine
und Hure, eine Affter-Pro-
phetin und Ertz-Ketzerin, ſo ſich
durch ihn auf ſolche Irrthuͤmer
verleiten und bringen laſſen, er-
hung ſich ſelbſt an einem Stricke.
Vid. Euſeb l. 5. Hiſt. Eccleſiaſt. c.
16. Ittig d. Hæreſ. c. 13. §. 23. p.
250. ſeq.

Mayrin,

Suſanna von Augſpurg, war
nicht nur eine vortreffliche Mahle-
rin und Kuͤnſtlerin, ſondern wuſte
auch mit der Nadel alleꝛhand kuͤnſt-
liche Spickel-Arbeit nach denen
Reguln der Zeichnung zu verferti-
gen, machte auch mit der Schere
auf Pergament viel Wunder-Sa-
chen. Vid Sandrarts Teutſche Aca-
demie. T. II. L. III. c. 22. p. 328. it.

Zeidlers Hand-Buch P. 1. verb.
Kunſt. p 498.

Mechtildis,

Aebtißin zu Qvedlinburg, Kaͤy-

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[0646] Matuta Mauv Maxen Mecht fern pflegten, von welchen ihre Maͤnner lauffen, und ſie verlaſſen wolten. Matuta. ſiehe. Aurora. Matuta. ſiehe. Ino. Maͤulgen. ſiehe. Kuß. Maul-Schleyer, Nach Leipziger Art iſt ein von weiſſen Schwebiſch lang verfer- tigter Trauer-Habit, welcher nicht nur die Haͤnde und den gantzen Ober- und Unter-Leib bedecket, ſon- dern auch wenn das Frauenzim- mer im Leid gehet, uͤber das Maul und Naſe gezogen wird, iſt auf vie- lerley Art geſtecket. Bey denen gemeinen und ſo genannten Gro- ſchen-Weibern, iſt er gantz platt, und in Form eines Meß-Gewand- tes. Bey dem Straßburger Frau- enzimmer iſt er aus einem Stuͤcke, doch hin und wieder mit Guffen oder Naͤhden gezieret. Maultaſch. ſiehe. Marga- retha, Hertzog Hein- richs in Kaͤrndten Tochter. Mauſern, Heiſſet denen Weibern und Haußhaͤlterinnen, wenn die Huͤ- ner zu einer gewiſſen Jahres-Zeit die alten Federn fallen laſſen. Mauvia, Koͤnigin der Iſmaeliten oder Saracenen, eine behertzte und tapffere Heroin. Sie fuͤhrte nach ihres Gemahls Tode, weil der Roͤmiſche Kaͤyſer Valens den zuvor aufgerichteten Bund gebrochen, mit den Syriern ſchwere Kriege, worinnen ſie offters victoriſiret; machte auch nicht eher Friede, biß Moſes Saracenicus, ein Einſiedler, der von den Arrianern excommu- niciret war, zum Ertz-Biſchoff uͤber ſeine Nation creiret ward. Nach des Valentis Todte ſandte ſie denen Roͤmern wider die Gothen Huͤlffs-Voͤlcker. Vid Socrat. L. IV. Hiſtor. c. 29. Sozom. l. 6. c. 38. & Theodoret. l. 4. c. 23. Maxentia, Sebaſtiana, war eine beruffene Zauberin und Hexe. Maximilla, Des Ketzers Montani Concu- bine und Hure, eine Affter-Pro- phetin und Ertz-Ketzerin, ſo ſich durch ihn auf ſolche Irrthuͤmer verleiten und bringen laſſen, er- hung ſich ſelbſt an einem Stricke. Vid. Euſeb l. 5. Hiſt. Eccleſiaſt. c. 16. Ittig d. Hæreſ. c. 13. §. 23. p. 250. ſeq. Mayrin, Suſanna von Augſpurg, war nicht nur eine vortreffliche Mahle- rin und Kuͤnſtlerin, ſondern wuſte auch mit der Nadel alleꝛhand kuͤnſt- liche Spickel-Arbeit nach denen Reguln der Zeichnung zu verferti- gen, machte auch mit der Schere auf Pergament viel Wunder-Sa- chen. Vid Sandrarts Teutſche Aca- demie. T. II. L. III. c. 22. p. 328. it. Zeidlers Hand-Buch P. 1. verb. Kunſt. p 498. Mechtildis, Aebtißin zu Qvedlinburg, Kaͤy- ſer

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/646>, abgerufen am 30.12.2024.